Pushpak Shiva-Purana Buch 11Zurück WeiterNews

Kapitel 22 - Die Riten am 11. Tag nach dem Tod eines Asketen

Kartikeya fuhr fort:
Voller Zuneigung zu dir werde ich nun noch die Riten am 11. Tag nach dem Tod eines Asketen erklären. Der Anführer der Begräbnisriten glättet die Plattform und schmiert sie mit Kuhdung ein. Dann sprenkelt er fünfmal Wasser darüber von West nach Ost mit den Punyahavacana Mantras. Dann setzt er sich mit dem Gesicht nach Norden und zieht selbst das mystische Diagramm, wobei das mittlere Quadrat 18 cm lang sein sollte. Bindu, Dreieck, Hexagon und Kreis sollen rechtens folgen, und die Muschel stellt er davor, wie es die Regeln für die Verehrung verlangen. Er macht seine Atemübung, und nach dem Samkalpa Ritus ehrt er die fünf Götter, die schon als Boten erwähnt wurden. Dann wirft er etwas Kushagras nach Norden und berührt es nicht mehr. Im Wesen beginnend werden die Mandalas verehrt nach den Regeln von Sadhutthapana. Dann werden Blumen wie ein Podest hineingesteckt mit „OM Hrim. Ich rufe die Botengöttinnen in Form von Feuer. Verehrung.“ Das ist so üblich für alle fünf, und die Geste des Installierens wird für jede Göttin gezeigt. Dann wird das Anganyasas für die Göttinnen mit Hram, Hrim usw. ausgeführt (Anrufung). Die Botengöttinnen sollten die Schlinge und Stachel bei sich tragen, die Gesten von Furchtlosigkeit und Wünschen zeigen. Dabei glänzen sie wie der Mondstein. Sie erhellen den Schein der Himmelsrichtungen durch ihre vielen Ringe und Juwelen. Sie tragen rote Kleider und haben glänzende Lotushände und -füße. Ihre mondgleichen Gesichter sind zauberhaft, ihre drei Augen glänzen, und die Mondsichel überstrahlt ihre Rubindiademe. Ihre Ohrringe schwingen und kitzeln ihre Wangen. Sie haben runde und straffe Brüste, schmale Taillen und runde Hüften. Malerisch funkeln all ihre Ketten, Gürtel, Reifen und Ringe. Die Rubinfußkettchen klimpern lieblich und wetteifern mit ihren Lotusfüßen. Und selbst die Ringe um ihre Zehen sind allerliebst anzuschauen.

Welcher Segen kann von einer verstorbenen Seele erwartet werden? Nur eine mächtige Seele kann so viel geben wie Mahesha.

Die fünf Göttinnen können alles vollbringen und sind immer zum Segnen bereit. Der Herr hat sie als Glücksbringer akzeptiert. Und so meditiert der Asket, der die Riten durchführt, über diese glücksverheißenden Göttinnen und opfert Padya zu ihren Füßen mit Wassertropfen aus der Muschel. Ihren Händen wird das Wasser zum Gurgeln geopfert und ihren Häuptern das Willkommensmahl. Und die Wassertropfen aus der Muschel sind ihre rituelle Waschung. Auch opfert er schöne, rote Kleidung, sowie Schmuck und Ornamente, duftendes Sandelholz, glücksbringendes Korn, duftende Blumen, Räucherwerk und Lampen, deren Dochte in geklärter Butter schwimmen. Dabei spricht er: „Ich widme alles.“ OM sagt er am Anfang und Namah am Ende. Auch Milchpudding mit Honig, geklärte Butter, Zucker, süßes Gebäck und Bananen sollen geopfert werden. Die verschiedenen Sachen häuft er auf Bananenblätter und beduftet sie. Und wenn er sie mit Wasser besprenkelt, dann sagt er: „Bhur Bhuvar Swaha“. Die Opfergaben bespricht er mit „OM Hrim Swaha“, und das Wasser mit großer Hingabe und „Namaha“. Danach wird der Ritus Udvasana demütig dargebracht. Dazu wird der Platz sauber gefegt, wobei im Osten begonnen wird. Und das Wasser für die Mundspülung nebst Gastmahl wird dargebracht. Wenn Betel, Duft und Lichter angeboten wurden, soll er die Umrundung und die Verehrung durchführen. Zu den Göttinnen betet er und stellt sie mit gefalteten Händen auf das Haupt. „Mögen die glorreichen Mütter erfreut sein. Mögen sie den verstorbenen Asketen zu Füßen des Höchsten Herrn empfehlen, denn er wünscht sich das Reich Shivas.“ Wenn sie rituell wieder auf dem Pfad verabschiedet wurden, auf dem sie gekommen waren, dann sollen die Reste der Opfergaben unter den Jungfrauen verteilt werden. Man gibt es auch den Kühen oder wirft es ins Wasser. Einen anderen Weg sollten die Reste nicht gehen. Für einen Asketen soll das Parvana Ahnenritual (zu besonderen Anlässen) und nicht das Ekoddishta Ahnenritual (für eine Person) durchgeführt werden.

Und so sage ich dir als nächstes die Regeln für das Parvana an, höre zu deinem Wohl zu, oh Weiser. Wer diesen Ahnenritus ausführen will, sollte sein Bad nehmen, die Atemübungen mit konzentriertem Geist ausführen und wie üblich die heilige Schnur tragen. Er tage einen Ring aus Kushagras und sage: „Ich werde an diesem günstigen Tag das Parvana Sraddha ausführen.“ Am Ort seiner Übung streue er Kushagras aus, und nach dem Samkalpa werfe er das Gras gen Norden. Dann berühre er Wasser und lade vier Shiva Brahmanen ein, die standhaft ihren Riten folgen. Die Brahmanen ölen sich ein und werden dann zum Sitzen eingeladen. Dann sage der Ausführende: „Ihr repräsentiert die Vishvedevas.“, und danach spreche er: „Verehrung dem Atman, Antaratman und Paramatman.“ Und er berühre ihre Füße in Demut. Als nächstes werden den Brahmanen die Füße gewaschen und man bittet sie, sich gen Osten zu setzen. Dann ehre er sie mit Düften, Sandelpaste usw. und bewirte sie vor Shiva. Den Boden bedecke er mit Kuhdung, streue Dharbagras darüber mit den Spitzen gen Osten, führe die Atemübung aus und den Ritus Samkalpa: „Ich werde Pinda opfern, die Nahrung für die Ahnen.“ Dann ehre er das Mandala Atman, Antaratman und Paramatman und wende das Gesicht zurück. Und indem er die Pindas hingebungsvoll opfert, spreche er: „Ich gebe diese Pindas.“ Auch Wasser wird mit dem Kushagras verspritzt und geopfert. Dann stehe er auf, umrunde die Versammlung und ehre sie mit zusammengelegten Händen.

Wenn er die Brahmanen nach den Regeln beschenkt hat, dann führe er das Narayana Bali am selben Ort und selben Tag aus (Opfer zur Besänftigung der bösen Geister zum Schutz eines verstorbenen Asketen). Vishnu (Narayana) sollte zum Schutz immer mit Milchpudding verehrt werden. Dazu lade er 12 Brahmanen ein, die Meister in den Veden sind. Er ehre sie im Namen von Vishnu mit Düften, Blumen und Körnern, auch biete er ihnen Schuhe, Schirme und Kleidung gemäß der Regeln an. Mit diesen Geschenken und lieblichen Worten stimme er sie freudig. Dann streue er Dharbagras aus mit den Spitzen nach Osten, spreche „Bhur Swaha, Bhuvar Swaha, Swah Swaha, OM“ und bringe den Milchpudding als Opfergabe dar.

Nun großer Weiser, das waren die Riten am 11. Tag nach dem Tod eines Asketen. Es folgen die Pflichten für den 12. Tag.


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