Pushpak Shiva-Purana Buch 11Zurück WeiterNews

Buch 11 - Kailasha Samhita (Buch vom Kailash)

Kapitel 1 - Treffen in Varanasi

Verehrung Shiva in Gemeinschaft mit Amba, seinen Söhnen und den Ganas, Verehrung dem Herrn von Pradhana und Purusha, dem Meer der Möglichkeiten und dem Höchsten Geist, Verehrung IHM, der die Quelle aller Schöpfung, Erhaltung und Auflösung ist.

Die Weisen übten mit großer Macht und herrlichem Glanz harte Buße auf den Gipfeln des Himalaya. Dann entschlossen sie sich, nach Varanasi zu gehen. Sie verließen die Berge, und als sie in der Stadt ankamen, nahmen sie ihr Bad am heiligen Manikarnika Ghat. Auch führten sie den Tarpana Ritus aus, um die Götter und die Ganga zu ehren. Dann gingen sie zum Vishvesha Linga, verbeugten sich vorm Herrn der Götter und ehrten ihn hingebungsvoll. Diese Meister der Veden sangen das Sata Rudra und andere Mantras und dachten bei sich: „Oh, wir sind gesegnet und im Frieden.“ Dank Shivas Gnade erkannten sie alles und blieben in diesem Zustand der Hingabe an Shiva. Dann trafen sie Suta, der auch nach Varanasi gekommen war. Freudig empfingen ihn die Weisen und hießen ihn willkommen. Auch Suta erkundigte sich freudig nach ihrem Wohl, und als alle bequem saßen, da sprachen die Weisen:
Oh gesegneter Schüler von Vyasa, du bester Kenner der Puranas, du bist ein großer Verehrer Shivas und ein Schatz an Wissen. Vyasa, dieser Lehrer des Universums, hat dich zum Meister der Puranas ernannt, denn sie leben beständig in deinem Herzen. Die Puranas erklären die Veden, die Veden entstammen aus dem heiligen OM, und das OM ist Shiva. Daher bist du eine bleibende Heimstatt von Lord Shiva. Wir werden alles Übel los, wenn wir den Nektar der Silbe OM getrunken haben, denn er ist süß und angenehm wie Honig, wenn er aus deinem Lotusmund quillt. Oh kluger Suta, du allein bist unser Lehrer, so erzähle uns aus Zuneigung über die Natur von Shiva.

Als er ihre Worte vernommen hatte, verbeugte sich der von Vyasa geliebte Schüler vor Ganesha, dem sechsgesichtigen Kartikeya, Shiva und Parvati, Nandi, Sanatkumar und auch Vyasa. Dann sprach er:
Sehr gut, sehr gut, ihr gesegneten Weisen, eure Sünden sind erloschen, und euer Bewußtsein ist gefestigt, was in übelgesinnten Menschen nicht geschehen kann. Nun ihr Lieben, ich werde euch wiedergeben, was mein Lehrer Vyasa einst den Heiligen im Naimisha Wald erzählte. Schon wer dies nur hört, wird mit Hingabe an Shiva gesegnet. Also hört mit Freude und Aufmerksamkeit.

Es war im Swarochisha Zeitalter, als die in standhafter Buße geübten Asketen im Naimisha Wald ein großes und langes Opfer ausführten, in dem Shiva, dieser Herr aller Opfer, besänftigt wurde. Man wartete auf Vyasa und wünschte, von ihm das Höchste Wesen Gottes enthüllt zu bekommen. Währenddessen übte man sich in Hingabe, trug Rudraksha Perlen und Asche auf der Haut. Als der Herr ihren Eifer erkannt hatte, da erschien er vor ihnen als Ergebnis der Buße von Parasara. Erfreut und mit glänzenden Gesichtern wurde Vyasa willkommen geheißen. Alle standen auf und ehrten ihn mit aufrichtig. Sie boten ihm einen goldenen Sitz an, und als er bequem saß, richtete er freundliche Worte an die Versammelten.

Vyasa sagte:
Ich hoffe, es geht euch allen gut. Bitte sagt, habt ihr den Anführer dieses Opfers auch rechtens geehrt? Und warum habt ihr Shiva und seine Shakti, diese Retter von weltlichen Banden, mit Hingabe geehrt? Ich denke, ihr möchtet mehr über die Natur von Shiva erfahren, diese Ursache der Erlösung.

Da verbeugten sich die Weisen vor dem Strahlenden, dessen Seele voller Hingabe an Shiva leuchtete. Und sie sprachen:
Oh heiliger Herr, du führender Weiser, der aus einem Teil von Narayana entstand, du Kluger, Meister über alle Traditionen, du Schatzhaus an Mitgefühl und Gnade von Shiva, welcher der Herr über das Universum und von Parvati und den Geisterscharen umgeben ist. Unsere Seelen sehnten sich nach dem Anblick deiner Lotusfüße, wie sich die Bienen nach der Berührung der Lotusblüten sehnen. Nun fühlen wir Frieden und Glück beim Anblick deiner Lotusfüße, der für Sünder unmöglich ist. Oh Gesegneter, wir führen schon sehr lange dieses Opfer im heiligen Wald aus und möchten mehr über die Silbe OM erfahren. Wir reden dauernd über die Herrlichkeit Shivas und möchten alles darüber wissen, denn wir verstehen es nicht richtig. Dir möge es frommen, uns Kleingeistige zu belehren und unsere Zweifel zu lösen. Niemand sonst könnte dies tun. Wir gehen ganz unter im Meer der Illusionen, das so tief und uferlos ist. Oh du Schatz an Gnade, setze uns mit dem Floß von Shivas Weisheit über dieses Meer, denn wir möchten wahrhaft sein.

Nach dieser Bitte meditierte Vyasa über die Lotusknospe in seinem Herzen, über Lord Shiva, der die Essenz aller Veden ist und von weltlicher Enge erlöst. Und freudig hub er an zu erzählen.


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