Pushpak Shiva-Purana Buch 10Zurück WeiterNews

Kapitel 44 - Die Geburt von Vyasa

Die Weisen sprachen:
Oh kluger Suta, du Schatzhaus an Güte, bitte erzähl uns die Geburt von Vyasa. Wir möchten es gern hören, du Heiliger. Vyasas Mutter ist als Satyavati bekannt, die mit König Shantanu vermählt wurde. Wie wurde dann der große Yogi Vyasa von Parasara gezeugt? Das ist für uns eine große Frage, bitte erklär sie uns.

Suta antwortete:
Einmal kam der Yogi Parasara im Laufe seiner Pilgerreisen zum schönen und glücksverheißenden Ufer der Yamuna. Er sprach zum Fährmann, der eben seine Mahlzeit einnahm:
Setz mich schnell in deinem Boot zum anderen Ufer über.

Doch der Fährmann gab die Bitte an seine Tochter Matsyagandha weiter:
Schnell mein Mädchen, bring den Weisen über den Fluß. Er wurde von Dhrishyanti (bzw. Adhrishyanti) geboren und ist ein Meer an heiligen Riten. Außerdem hat er die vier Veden gemeistert, und wünscht nun, den Fluß zu überqueren.

So machte die Maid das Boot fertig und ruderte den strahlenden Weisen über den Strom. Nun, der große Yogi war zuvor nicht einmal von der Schönheit himmlischer Nymphen verzaubert worden, doch als er die Tochter des Fährmanns so vor sich sah, da erwachte die Wollust in ihm. Er berührte die Schöne mit seiner rechten Hand an ihrer rechten Hand, woraufhin die Dame mit großen Augen zu ihm sprach:
Oh gezügelter Weiser, warum beabsichtigst du eine tadelnswerte Handlung? Du wurdest in der hohen und edlen Familie von Vasishta geboren, und ich bin die Tochter eines niederen Mannes. Wie könnte unsere Vereinigung rechtens sein? Die Geburt als Mann und ganz besonders die eines Brahmanen ist schwer zu erlangen. Und der Status eines Asketen ist noch seltener, oh Brahmane. Ich staune sehr, daß du Gelehrter, mit guter Konstitution, edler Geburt, vorzüglichem Betragen und weiser Rede den Pfeilen des Liebesgottes Kama erlegen bist.

Doch im Inneren überlegte sie:
Wenn dieser Yogi die üble Tat beschlossen hat, dann kann ihn nichts in der Welt davon abhalten, denn die Macht seines Fluches ist gar zu groß.

Laut sprach sie sodann:
Oh heiliger Herr, bitte zügele dich, bis wir das andere Ufer erreicht haben.

Da ließ der große Yogi Parasara ihre Hand los, und sie ruderte weiter. Als sie das Ufer erreicht hatten, umarmte der Mann lustvoll das bebende Mädchen, und sie flehte:
Oh großer Weiser, ich rieche schlecht und bin ganz dunkel. Du bist der beste und schönste Yogi und ich von niederer Geburt. Unsere Vereinigung ist nicht recht, als ob sich ein wertloses Glasstückchen mit Gold vergleicht. Nur die Vereinigung von Menschen gleicher Klasse und mit gleichen Merkmalen kann zu Gutem führen.

Sofort nach diesen Worten verwandelte sich das Mädchen in eine Schönheit, deren verlockender Duft sich weithin verströmte. Der Yogi ließ sie nicht los, und so bat das zitternde Mädchen erneut:
Die Veden sagen, daß man sich nicht bei Tag in Lust vereinigen sollte, sondern nur bei Nacht. Bei Tag wird es getadelt und führt zu großem Schaden. So warte wenigstens, bis es Nacht wird. Hier und jetzt werden uns die Menschen sehen und zuallererst mein Vater, der dort am anderen Ufer steht.

Sogleich schuf der Weise mit seiner Yogamacht eine Nebelwand, welche die Szene bedeckte und den Tag wie Nacht erscheinen ließ. Doch das Mädchen hatte Angst vor der sexuellen Vereinigung und sprach weiter:
Oh großer Yogi, dein Samen kann niemals unfehlbar sein. Du erfreust dich an mir und gehst dann fort. Doch ich werde schwanger sein, oh heiliger Herr, und was wird dann mein Schicksal sein? Meine Jungfräulichkeit ist dahin, und die Leute werden mich verspotten. Und was sage ich dann meinem Vater?

Da sprach Parasara:
Du junges und geliebtes Mädchen, vergnüge dich nur mit mir in aller Freude. Sag mir vorher, was du dir wünschst, und ich werde es erfüllen. Wenn du mein Begehren erfüllst, dann wirst du als Satyavati berühmt werden und den Respekt aller Yogis und sogar der Götter verdienen.

Satyavati gab zur Antwort:
Niemand auf Erden und vor allem nicht mein Vater darf davon erfahren. Meine Jungfräulichkeit muß erhalten bleiben, und ich wünsche einen Sohn, der dir an wunderbarer Macht gleicht. Der süße Duft meines Körpers soll für immer bleiben und meine Jugend lange anhalten. Wenn du das erfüllen kannst, dann sei es.

Parasara sprach:
Höre, liebes Mädchen, alle deine Wünsche werden erfüllt. Dir wird ein ruhmreicher Sohn als Teil Vishnus geboren werden. Wisse, es gibt einen Grund, warum ich solches Begehren für dich spüre. Denn zuvor fühlte ich niemals eine Neigung, nicht einmal beim Anblick der himmlischen Schönen. Oh Dame, die Linien, die Brahma auf unsere Stirn zeichnet, können niemals lügen, und ich begehrte dich trotz deines starken Fischgeruchs. Du schüchterne Dame, du wirst den Autor der Puranas zur Welt bringen, den großen Mann, der die Veden neu aufteilt und in den drei Welten berühmt sein wird.

Nach diesen Worten vergnügte er sich mit der Schönen, nahm sein Bad in der Yamuna und ging eilends von dannen. Sie empfing und bracht sofort danach auf einer Insel in der Yamuna einen schönen und strahlenden Sohn zur Welt. In seiner linken Hand hielt er den Wassertopf und in der rechten einen trefflichen Stab. Er hatte verfilzte Locken, einen dunklen Teint und glänzte wie die Sonne. Sogleich nach der Geburt sprach der strahlende Weise zu Satyavati:
Oh Mutter, wenn du einverstanden bist, dann eile heim, und ich geh auch meiner Wege. Wenn du mich brauchst, dann denke an mich, und ich werde sofort zu dir kommen und deine Wünsche erfüllen.

Dann ehrte er die Füße seiner Mutter und ging davon, um an heiligen, sündenvernichtenden Orten Askese zu üben. Satyavati kehrte zu ihrem Vater zurück und fühlte dabei große Liebe zu ihrem Sohn. Sie sann über das Geschehene nach und betrachtete das Ereignis als ihr gutes Glück. Da der Junge auf einer Insel zur Welt gekommen war, wurde er Dwaipayana genannt, der Inselgeborene. Und da er später die Veden neu einteilte, bekam er noch den Namen Veda Vyasa. Zu folgenden heiligen Orten führte ihn sein Weg: Gleich zu Anfang nach Thirtaraja, der Ort, der Tugend, Liebe, Wohlstand und Erlösung gewähren kann, dann Naimisha, Kurukshetra, Gangadvara, Avantika, Ayodhya, Mathura, Dwaraka, Amaravati, Sarasvati, Sindhusanga, die Mündung der Ganga ins Meer, Kanchi, Tryambaka, die sieben heiligen Ufer der Godavari, Kalanjara, Prabhasa, Badrikashrama, Mahalaya, Omkarakshetra, Paurushottamana, Gokarna, Bhrigukaccha, Bhrigutunga, Pushkara, Shriparvata und Dharathirta, wo er Buße übte und seine heiligen Waschungen vollzog.

So wanderte er durchs Land und besuchte die heiligen Pilgerorte, bis er nach Varanasi kam, wo Shiva und Parvati strahlen (Vishveshvara und Annapurna), die große Göttin und das Schatzhaus an Gnade, um ihre Verehrer zu erlösen. Nachdem Vyasa in Varanasi das Manikarna besucht hatte, fielen von ihm alle Sünden ab, die er in Millionen von Leben angesammelt hatte. Danach besuchte er das Vishvesha und andere Lingas, badete in allen Arten von Gewässern, verbeugte sich vor allen Vinayakas, kniete vor allen Gauris, ehrte Kalaraja und Bhairava, diesen Verschlinger aller Sünden, lobte und pries Dandanayaka und andere wichtige Ghanas, besänftigte Adikeshava und andere wichtige Keshavas, beugte sein Haupt vor allen Sonnen und opferte Reisbällchen an allen heiligen Orten. Dann formte die verdienstvolle Seele das Linga Vyaseshvara (oder Vyagreshvara), bei dessen wahrhaften Anblick man wie Vrihaspati ein Meister aller Traditionen wird.

Und die ganze Zeit, während er hingebungsvoll die Lingas besuchte und ehrte, dachte Vyasa:
Welches Linga verleiht sogleich alle besonderen Fähigkeiten? Welches Linga erfreut den Gott so sehr, daß ich durch seinen Segen in der Lage bin, die Puranas zu dichten? Es gibt ja Millionen davon, welches von ihnen soll ich formend ehren? Zu welchem von den vielen Zuflucht nehmen? Sollte es das Omkaranatha sein, das Krittivasheshvara, Kedaresha oder Kamesha, Chandresha oder Trilochana, das Kalesha oder Vriddhakalesha, das Kalasheshvara oder Jyesthesha, das Jambukesha oder Jaigisavyesvara, das Dasasvamedheshana oder Drumacandesha, das Drikkesha oder Garudesha, das Ganeshvara oder Prasannavadanesha, das Dharmesha oder Tarakeshvara, das Nandikesha oder Nivasesha, das Patrisha oder Pritikeshvara, das Parvatesha oder Pasupati, das das Hatakeshvara oder Vrihaspatishvara, das Tilabhandesha oder Barabhuteshvara, das Mahalakshmishvara oder Marutesha, das Mokshesha oder Gangesha, das Narmadeshvara oder Krishnesha, das Parameshana oder Ratneshvara, das Yamunesha oder Langalisha, das Vishveshvara oder Avimukteshvara, das Vishalakshisha oder Vyaghreshvara, das Varahesha oder Vidyeshvara, das Varunesha oder Vidhisha, das Harikeshvara oder Bhavanisha, das Kapardisha oder Kandukesha, das Ajeshvara oder Vishvakarmeshvara, das Vireshvara oder Nadesha, das Kapilesha oder Bhuvaneshvara, das Vashkulisha oder Mahadeva, das Siddhishvara oder Visvedeshvara, das Virabhadresha oder Bhairaveshvara, das Amritesha oder Satisha, das Parvavatishvara oder Siddheshvara, das Matangesha oder Bhutishvara, das Asadhisha oder Prakashesha, das Kotirudeshvara oder Madalaseshvara, das Tilaparneshvara oder Hiranyagarbesha? Oder sollte es das Madhyameshvara sein?

So sann der Weise eine Weile, den Geist fest und voller Hingabe auf Shiva gerichtet. Dann dachte er:
Oh, jetzt fällt es mir ein. Wie konnte ich das vergessen? Doch nun ist meine Frage beantwortet. Es gibt ein Linga, welches die Siddhas verehren. Es verleiht Tugend, Liebe, Wohlstand und Erlösung. Sein Anblick und die Berührung reinigen den Geist und öffnen die Tür zum Himmel. Es ist in Avimukta, dem heiligen Ort der Siddhas. Und es wird Madhyameshvara genannt. Es gibt kein anderes Linga als dieses in Varanasi, für das sogar die Götter zu jedem Fest herkommen, um es zu sehen. Ja, ich sollte Zuflucht beim Herrn Madhyameshvara (der Herr der Mitte, Shiva) suchen. Viele Brahmanen haben außerordentliche Fähigkeiten (Siddhis) erhalten, als sie ihn verehrten. Shiva wird Madhyameshvara genannt, weil er inmitten von Varanasi lebt, um den Menschen zu helfen. Als der Gandharva Tumburu und der himmlische Weise Narada ihn ehrten, da wurden sie zu Meistern in Musik und Tanz. Vishnu erlangte durch seine Verehrung die Fähigkeit, Erlösung zu verleihen, und Brahma, Vishnu und Shiva wurden zu Schöpfer, Erhalter und Vernichter. Kuvera wurde zum Herrscher über den Reichtum, Vamadeva der Erste der Shiva Verehrer und die kinderlose Khatvanga mit Kindern gesegnet. Die himmlische Dame Chandrabhama mit der süßen Stimme ging in das Linga ein, als sie euphorisch tanzte. Shrikara, der Sohn einer Kuhhirtin, nahm zum Madhyameshvara Linga Zuflucht und wurde zu einem Anführer der Ganas des wohlwollenden Shiva. Es war auch die Gunst von Madhyameshvara, daß die von Göttern und Dämonen respektierten Weisen Shukra und Vrihaspati all ihr Wissen bekamen (die Lehrer der Götter und Dämonen). Ich werde Lord Madhyameshvara verehren und sogleich die Macht erlangen, die Puranas zu dichten.

Nachdem er dies beschlossen hatte, nahm Vyasa sein Bad in der Ganga und führte heilige Riten und Askese aus. Manchmal aß er nur ein paar Blätter, manchmal nur Früchte und Gemüse, manchmal lebte er nur von Wind und Wasser, und manchmal nahm er gar nichts zu sich. Während er so enthaltsam lebte, ehrte er Madhyameshvara dreimal am Tag mit Blumen. Lange Zeit ging das so, und einmal, als er eben vom morgendlichen Bad in der Ganga zurückkehrte, erblickte er Madhyameshvara inmitten eines Lingas, diesen strahlenden Segenspender. Seine linke Seite zierte die Göttin Uma, das Tigerfell war sein oberstes Kleidungsstück, und die Wellen der Ganga flossen wunderschön hin und her in seinen verfilzten, dichten Locken. Das Licht des Herbstmondes erhellte seine Stirn, und er war mit heiliger Asche eingerieben, so daß sein Körper strahlend weiß erschien. Er hatte die Gestalt eines fünfjährigen Knaben angenommen, dessen große Augen fast die Ohren berührten. Rote Lippen glänzten in seinem Gesicht, und schöne Ornamente zierten den Jungen zauberhaft. Der Glanz seiner halbnackten Erscheinung ließ den Zauber von Millionen Liebesgöttern verblassen, und lächelnd sang er die Saman Hymnen.

Als Vyasa den Herrn der Uma erblickte, Shiva, diesen uferlosen Ozean an Gnade, der für seine Freundlichkeit bekannt war, so leicht zu besänftigen und doch so schwer zu erreichen, diese Zuflucht aller Bedrängten, da sang der Weise mit bewegter Stimme ein hingebungsvolles Gebet:
Oh Herr der Götter, du Weihevoller, der du deinen Verehrern immer freundlich gesinnt bist, du bist mit Worten, Gedanken oder Taten nicht erreichbar und sogar für Yogis unsichtbar. Oh Herr der Uma, selbst die Veden erkennen deine Größe nicht. Du allein bist der Schöpfer, Erhalter und Vernichter des Universums. Du bist der erste und beste Gott, du bist Sein, Wissen und Glück. Du hast weder Namen noch Abstammungslinie, oh freundlicher Shiva, du bist allwissend. Du bist das große Brahman, du kannst den Knoten der Verblendung lösen, und bist unbesudelt von den drei natürlichen Eigenschaften der Kreaturen, wie das Wasser vom Lotusblatt einfach abperlt. Du kennst weder Geburt noch Betragen, hast weder Heimat noch Familie. Und bist dennoch der Herr über die drei Welten und erfüllst ihr Begehren. Weder Brahma noch Vishnu, Indra, die Götter oder großen Yogis erkennen dich ganz und gar. Wir können dich nur verehren. Alles kommt von dir, und du bist alles - der Herr der goldenen Parvati, der Vernichter von Tripura, ein Junge, ein Jüngling, ein Alter. Ich verbinde dich mit meinem Herzen. Verehrung dem Lord Shiva, der alle Verehrung verdient. Verehrung dem uralten Wesen, Shiva, der Höchsten Seele.

Dann warf sich Vyasa demütig zu Boden, und der Junge sprach freudig zu ihm:
Oh Yogi, wähle einen Segen, was immer in deinem Geist auch wartet. Ich werde es dir geben, denn ich bin meinen Verehrern verpflichtet.

Vyasa stand auf und fragte selig:
Oh Herr, es gibt doch nichts, was dir verborgen bliebe. Du bist die ewige Seele, die alles gibt. Warum drängt mich der Herr zum Betteln, was mir Elend bereitet?

Als Shiva in Gestalt des Jungen die Worte des frommen Vyasa hörte, da lächelte er und sprach:
Du bester Kenner des Brahman, der Wunsch in deinem Herzen wird zweifellos erfüllt werden. Ich selbst, der unveränderliche Herr, werde in deiner Kehle weilen, oh Brahmane, und dich befähigen, die Epen und die Puranas zu verfassen. Die heilige Hymne Abhilasastaka, die du eben gesungen hast, soll als Wunschgebet die Wünsche von Frauen und Männern erfüllen, wenn sie sie an einem heiligen Ort täglich dreimal für ein Jahr aufsagen. Wer diese Hymne singt, der vermehrt sein Wissen, und außerdem fördert sie Tugend und Erkenntnis. Selbst ein Narr, der früh am Morgen aufsteht, sein reinigendes Bad nimmt, das Shiva Linga ehrt und die Hymne für ein Jahr aufsagt, wird den Status von Vrihaspati erlangen.

Nach diesen Worten verschwand der Junge im Linga, und Vyasa war so bewegt, daß er Freudentränen vergoß. Und dann war es für Vyasa ganz leicht, die 18 Puranas zu verfassen, nämlich das Brahma, Padma, Vaishnava, Shiva, Bhagavata, Bhavishya, Naradiya, Markandeya, Agneya, Brahma-Vaivarta, Linga, Varaha, Vamana, Kurma, Matsya, Garuda, Skanda und Brahmanda Purana. Sie sind herrlich und vermehren Ruhm und Verdienst vom achtungsvollen Zuhörer, welcher Shiva ehrt.

Da baten die Weisen:
Oh Suta, du hast uns die 18 Puranas aufgezählt, doch beschreibe sie uns genauer, du Kenner der Veden.

Und Suta gab zur Antwort:
Nun, genau diese Frage stellte einst Tandi, der brahmanische Yogi, dem Nandi. Ich werde euch sagen, was er damals antwortete.

Nandi sprach:
Nun Tandi, das erste, das Brahma Purana wird so genannt, weil der viergesichtige Gott Brahma der Haupterzähler ist. Das zweite heißt Padma Purana, weil es die Herrlichkeit des Padma Zeitalters beschreibt. Das Vaishnava Purana enthüllt viele Details über Vishnu, wurde von Parasara geschaffen und wird dennoch Vyasa zugeschrieben, denn man sagt, daß es zwischen Sohn und Vater keinen Unterschied gibt. Das Shiva Purana erzählt viele Geschichten von Shiva in alter und moderner Form. Im Bhagavata Purana gibt es viele Geschichten über die Göttin Durga (wie auch im Devi Purana). Das Purana, in dem Narada der Erzähler ist, wird Naradiya genannt. Das nächste Purana wird Markandeya genannt, weil der große Weise Markandeya darin vorkommt. Im Agneya Purana gibt es die Verbindung zu Agni, dem Feuergott. Und weil es darin um zukünftige Ereignisse geht, wird es auch Bhavishya Purana genannt. Im nächsten Purana wird über die Transformation von Brahma gesprochen, und daher nennt man es Brahma-Vaivarta. Im Linga Purana wird über das Linga erzählt, und das Varaha Purana enthält die Geschichte von Varaha, der Eberinkarnation von Vishnu. Im Skanda Purana ist Shiva der Erzähler und Skanda der Zuhörer. Im Vamana Purana wird die Geschichte vom Zwerg Vamana erzählt, genau wie im Kurma Purana von Kurma, der Schildkröte, gesprochen wird. Das Purana, in welchem Matsya der Erzähler ist, wird nach ihm benannt. Und das gilt ebenso für das Garuda Purana. Im letzten Purana wird die Geschichte vom kosmischen Ei beschrieben, und daher heißt es Brahmanda Purana.

Und Suta schloß:
Nun, so hat Vyasa die Puranas genannt und verfaßt, und auch seine Geburt habe ich euch nun erzählt. Außerdem hat er das Mahabharata und die Samhitas geschaffen. Darum zweifelt nicht an der Verbindung zwischen Satyavati und Parasara, liebe Brahmanen. Denn seine wunderliche Geburt hatte genau diesen, wichtigen und guten Grund, an den die klugen Menschen immer denken sollten. Wer dieses große Geheimnis hört oder liest, wird von allen Sünden befreit und in der Welt der Heiligen geehrt.


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