Pushpak Shiva-Purana Buch 10Zurück WeiterNews

Kapitel 30 - Die Entstehung der Nachkommen

Suta fuhr fort:
Der Herr Apava (Narayana bzw. Vishnu als kosmische Verkörperung) wurde zum geistigen Vater von Satarupa (die „Hundertgestaltige“). Denn Apava (der „im Wasser Spielende“) erfüllte mit seiner Größe den ganzen Himmel, und so wurde der Hochbeseelte zum Vater von Satarupa. Sie übte hundert Jahre Entsagung und erhielt den durch Entsagung erleuchteten Höchsten Geist (Purusha) zu ihrem Ehemann. Er wurde (als geistiger Sohn von Brahma) geboren und Swayambhu Manu (der selbstgeborene Stammvater) genannt, und man sagt, die Zeit seiner Herrschaft beträgt 71 Mahayugas (ein Manwantara). Satarupa gebar ihm zwei heldenhafte und mächtige Söhne namens Priyavrata und Uttanapada. (Priyavrata vermählte sich mit) Kamya, der (Tochter) des Stammvaters Kardama, und bekam von ihr drei Söhne namens Samrat, Sakshi und Avitprabhu. Uttanapada bekam Söhne, die Indra glichen. Unter ihnen war Dhruva (der Polarstern) von himmlischer Natur, der sowohl äußeren Glanz hatte aus auch innere Glückseligkeit. Die Mutter von Dhruva war die wunderschöne und tugendhafte Suniti, eine Tochter Dharmas. Schon als Kind übte Dhruva Askese für 3.000 himmlische Jahre, denn er wünschte sich Unvergänglichkeit. Und Lord Brahma, der sich darüber sehr freute, erfüllte ihm den Wunsch und gab ihm eine beständige Position über den Sieben Heiligen (dem Sternbild Großer Wagen).

Dhruva hatte zwei Söhne, Pushti und Dhanya. Pushti bekam mit Samuttha fünf fromme Söhne, nämlich Ripu, Ripunjaya, Vipra, Vrikala und Vrishatejas. Und Ripus Gattin gebar den Chakshusha Manu. Chakshusha Manu bekam mit Pushkarini den Sohn Varuna und mit Nadala, der Tochter von Vaisyajanma, zehn Söhne, nämlich Puru, Masa, Satadyumna, Tapasvin, Satyavit, Kavi, Agnistoma, Atiratra, Atimanyu und Suyasas. Dem Puru wurden von Agneyi sechs strahlende Söhne geboren. Es waren Anga, Sumanas, Khyati, Shrti, Angiras und Gaya. Und Sunhita, die Gattin von Anga, schenkte einem Sohn namens Vena das Leben.

Doch Vena erregte durch sein übles Betragen den Zorn der frommen Weisen, und so fand er durch sie den Tod mittels der Silbe Hum. Seine Mutter Sunhita aber bat die Weisen um einen Enkel, und so rieben und drückten sie Venas rechte Hand, bis Prithu geboren wurde. Sogleich trug er Rüstung und Bogen und strahlte wie die Sonne. Er war wahrlich eine Inkarnation Vishnus, denn er beschützte seine Untertanen, erhielt die Tugend und bestrafte die Übeltäter. Als Vorfahr aller edlen Krieger beschützte Prithu die Erde und wurde damit zum ersten Herrscher über die Erde, der in einem Rajasuya Opfer initiiert wurde. (Mit großer Wirkung besangen) Suta und Maghada (seine guten Taten), und er molk die Erde wie eine Kuh zum Wohlergehen der Menschen. Er führte hundert Opfer aus und sicherte damit den Göttern, Weisen, (Ahnen), Dämonen und Menschen ihre Existenz. Er hatte zwei prinzliche Söhne namens Vivitasva und Haryaksha, beides große und ruhmreiche Helden. Der älteste von ihnen hatte mit seiner Ehefrau Sikhandini einen Sohn namens Prachinabarhis. Wenn dieser über die Erde wanderte, dann neigten sich die Spitzen des Kusha-Grases gen Osten. Er heiratete die Tochter des Ozeans mit rechten Riten und strahlte mit ihr an seiner Seite noch mehr. Samudratanaya gebar ihm zehn Söhne, die man die Prachetas nannte. Sie waren alle Meister im Bogenschießen, folgten der Tugend und übten asketische Buße. Für 10.000 Jahre lagen sie im Wasser des Ozeans, sangen das Lied von Rudra und meditierten über Shiva. In dieser Zeit wuchsen auf der Erde viel zu viele Bäume, worunter Erde und Menschen sehr litten. Als die Prachetas ihren Segen erhalten hatten und sich aus dem Meer erhoben, da sahen sie die vielen Bäume und ihre Wirkung, wurden zornig und begannen, die Macht ihrer Askese zu nutzen. Sie entfachten Feuer und Wind aus ihren Mündern und verbrannten die Bäume in großer Zahl. Als nur noch wenige übrig waren, kam der mächtige Soma (der Mondgott) zu ihnen und sprach:
Oh Prachetas, ihr mächtigen Könige, zügelt euren Zorn. Seht hier meine schöne Tochter Anubhuta, die von den Bäumen geboren wurde. Nun ihr Glücklichen, ich hegte sie, denn ich wußte um die Zukunft. Möge sie eure Gattin sein und das Geschlecht des Mondes vermehren. Mit einer Hälfte eures Glanzes und einer Hälfte meines Glanzes wird sie dem großen Patriarchen Daksha das Leben schenken, der die Herrlichkeit der Welt erhöhen wird.

Liebevoll nahmen die Prachetas die schöne Dame zur Frau, und bald wurde Daksha geboren. In dem strahlenden Jungen lebte also auch ein Teil vom Mond. Nach der geistigen Schöpfung von verschiedenen Wesen (die sich allerdings mal wieder nicht vermehren wollten), war es Dakshas Aufgabe, die Schöpfung durch sexuelle Zeugung voranzubringen. Nach den Regeln der Shastren heiratete er auf rechte Weise Virani, die fromme Tochter von Virana. Mit ihr zeugte er tausende Söhne, die Haryasvas. Doch Narada überzeugte diese in wenigen Augenblicken davon, der Welt zu entsagen. Als Daksha dies erfuhr, zeugte er noch einmal hunderte Söhne, die Shavalashvas. Nach Naradas Worten folgten sie den Fußspuren ihrer Brüder, ließen alle Anhaftung fahren und verschwanden, so daß ihre Eltern sie nie wiedersahen. Nun wurde Daksha zornig, und er verfluchte den Weisen Narada:
Oh du Narr, der gerne Hindernisse schafft, du wirst niemals irgendwo bleiben können.

Dann wurde Daksha von Brahma besänftigt und zeugte mit seiner Gattin viele Töchter mit allen nützlichen Eigenschaften, die großen Flammen glichen. Zehn vermählte er mit Dharma, 13 mit Kasyapa, zwei mit Brahmaputra (bzw. Bahuputra), zwei mit Angiras und zwei mit dem gelehrten Krishashva. Die übrigen 27 nannte er nach den Sternbildern und übergab sie dem Mond zur Heirat. Die Töchter Dakshas gebaren alle Arten von Lebewesen und füllten das Universum. Alle ihre Nachkommen vermehrten sich nun durch sexuelle Zeugung, während die Wesen zuvor durch geistige Schöpfung entstanden waren. (Weitere Einzelheiten zu den Nachkommen von Daksha folgen in Kapitel 32.)

Da fragte Saunaka:
Du hast uns zuvor erzählt, daß Daksha aus dem Daumen von Brahma entstand. Wie konnte der an Buße Reiche dann ein Sohn der Prachetas werden? Oh Suta, erkläre mir dies, denn mein Geist zweifelt. Auch scheint es mir überraschend, daß er dann der Schwiegervater des Mondes wurde.

Suta antwortete:
Geburt und Tod sind ständige Begleiter der Sterblichen. In diesem und jedem Zeitalter werden Daksha und die anderen wiedergeboren. Wer die Art und Weise der Schöpfung Dakshas und aller Lebewesen versteht, gewinnt sich ein langes Leben und viele Nachkommen. Und nach dem Tod wird er in den himmlischen Regionen geehrt.


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