Pushpak Shiva-Purana Buch 10Zurück WeiterNews

Kapitel 29 - Die uranfängliche Schöpfung

Saunaka sprach:
Ich habe dieses wunderbare Gespräch zwischen Vyasa und Sanatkumar von dir vernommen, welches das Wissen um die Wahrheit aufdeckt. Nun möchte ich über die Schöpfung von Brahma hören und den Ursprung, so wie du es von Vyasa übertragen bekommen hast.

Suta sprach:
Nun Weiser, so höre die himmlische Erzählung, die alle Sünden vernichtet, so vielschichtig, bedeutungsvoll und voll gut bekannter Einzelheiten, wie ich sie dir vortragen werde. Wer dies immer wieder lehrt oder hört, der erhält seine Familie und ist in den himmlischen Welten geehrt.

Das Unnennbare, Ungestaltete, Ewig-Eine ist Höchster Geist (Purusha) ohne Form, und als Natur (Prakriti) nimmt es Formen an. Dieser ur-erste Schöpfer der Welten war erst Geist, dann schuf er die Natur aus dem Meer der Ursachen (Pradhana) und dann den Schöpfer selbst, der wiederum die Lebewesen und Welten erschuf. Erkenne im Schöpfer der Wesen den unermeßlich mächtigen und starken Brahma. Verehrung sei dem selbstgeborenen Wesen, in dem die Zeitalter und alle Geschöpfe ihren Ursprung nahmen. Ich verbeuge mich vor dem Purusha, dem Herrn von Hiranyagarbha (dem goldenen Welten-Ei), und werde euch mehr über die Schöpfung Brahmas erzählen.

Den Schöpfer nennt man Brahma, den Erhalter Vishnu und den Vernichter Shiva, und das ist in allen Schöpfungen so. Als selbstgeborener Herr, der diverse Formen ins Leben rufen wollte, erschuf er zuerst das (subtile) Wasser und gab ihm dann Lebenskraft. Das Wasser ist ein Nachkomme von Nara und wird daher auch Nara genannt. Und da er seine Heimstatt im Wasser hat, nennt man ihn auch Narayana. Im Wasser schwebt das Welten-Ei, welches eine goldene Farbe annimmt. Und hier wird Brahma jedes Mal als Selbstgeborener geboren. Nach einem (Brahma-) Jahr teilte Lord Hiranyagarbha das Ei und erschuf Himmel und Erde. Dazwischen ist der Luftraum, und insgesamt entstanden 14 Welten. Auch brachte er die Erde hervor, welche auf dem Wasser schwimmt, die zehn Himmelsrichtungen, die Gedanken, die Rede, Liebe und Zorn und lustvolle Freude. Aus dem Geist des strahlenden Schöpfers entstanden sieben Söhne, die himmlischen Weisen Marichi, Atri, Angiras, Pulastya, Pulaha, Kratu und Vasishta. Man nennt sie auch die sieben Brahmas in den Puranas. Auch Sanatkumar kam ins Leben. Er strahlt gezügelt vor allen anderen. Und mit ihm als dem Ältesten entstanden noch mehr himmlische Weise, die alle heiligen Riten zugeneigt sind (und nicht der Vermehrung der Schöpfung). (Darüber geriet Brahma in Zorn, und) aus dem Zorn des Schöpfers kamen die Rudras. Von den sieben Söhnen Brahmas stammen göttliche Familien ab, welche hochgeehrt sind. Auch kamen Blitz und Donner ins Leben, die dunklen Regenwolken und der Regenbogen. Dann erschuf er die Rig-, Yayus- und Saman-Veden und den Opferritus, mit dem die würdigen Götter verehrt werden können. So haben wir es gehört. Die Götter entsprangen seinem Mund, die Ahnen seiner Brust, die Dämonen seinen Lenden, und die Menschen entstanden aus dem Zeugungsorgan. Viele Geschöpfe von jeglicher Art entstanden im Wasser von den Gliedern dieses Herrn, der auch Apava heißt, der aus dem Wasser Geborene. Doch als sie sich nicht vermehren wollten, da teilte er seinen Körper in einen männlichen und einen weiblichen Teil. Als Mann und Frau durchdrang er das Universum, erschuf sämtliche Lebewesen und Virat, das kosmische Wesen, den wir auch als Vishnu verehren. Wisse, aus dieser kosmischen Verkörperung wurde der erste Manu geboren, mit dem das erste Zeitalter begann. So entstand aus dem Höchsten Geist (Purusha) die kosmische Verkörperung mit allen Geschöpfen. Das heißt, die Schöpfung in Form von Narayana wurde nicht aus einem materiellen Körper geboren, und die Wesen waren langlebig, ruhmreich, gesegnet und hatten viele Nachkommen. So habe ich dir die grundlegende, anfängliche Schöpfung erklärt, oh vorzüglicher Weiser. Wer sie kennt, erreicht sein ersehntes Ziel.


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