Pushpak Shiva-Purana Buch 10Zurück WeiterNews

Kapitel 19 - Die Welten und Planeten

Sanatkumar erzählte weiter:
Die Oberfläche der Erde, welche die Strahlen von Sonne und Mond erhellen, wird Bhurloka genannt. Die Bahn der Sonne ist 100.000 Yojanas von der Erde entfernt. Der Mond befindet sich 100.000 Yojanas über der Sonne. 10.000 (bzw. 100.000) Yojanas über dem Mond beginnen die Sphären der Sternenkonstellationen (der Mondhäuser) und der Planeten, eine über der anderen. Erst kommt Budha (Merkur), darüber Kavya (oder Shukra, Venus), dann Bhauma (Mars), Vrihaspati (Jupiter) und Sanaiscara (Saturn). 100.000 Yojanas darüber kommt die Sphäre der sieben Weisen (Ursa Major), und weitere 100.000 Yojanas entfernt ist der Polarstern Dhruva. Er ist die Achse, um die sich alle leuchtenden Himmelskörper drehen. Bhuvarloka (Luftraum) und Swarloka (Himmel) liegen zwischen Erde und Polarstern. Über dem Polarstern erstreckt sich über 10 Millionen (100 Lakh) Yojanas die Welt des Maharloka, wo die sieben Söhne Brahmas wohnen. Sie leben die ganze Zeit eines Kalpas und heißen Sanaka, Sananda, Sanatana, Kapila, Asuri, Vodhu und Panchasikha.

Der Planet Budha (Merkur) ist der Sohn des Mondes, 2 Lakh (200.000) Yojanas darüber befindet sich Shukra (die Venus), 2 Lakh Yojanas darüber befindet sich Bhauma (der Mars), 2 Lakh Yojanas darüber befindet sich Vrihaspati (Jupiter) und weitere 2 Lakh Yojanas darüber befindet sich der Saturn. (Das ist erstaunlicherweise die Reihenfolge der Planeten von der Sonne aus betrachtet und nicht von der Erde.) Dies sind die sieben Planeten (vermutlich 5 Planeten + Sonne + Mond), die durch die Sternzeichen (bzw. Mondhäuser) wandern. 11 Lakh (1.100.000 Yojanas) über den Sternkonstellationen befinden sich die Sieben Heiligen (der Große Wagen), und der Polarstern befindet sich 14 Lakh über dem großen Stern (der Sonne).

(Die Größe des Janalokas ist hier im Text vermutlich verlorengegangen. Wir stützen uns auf die Angabe aus dem Vishnu-Purana 2.7: Über dem Maharloka befindet sich in doppelter Ausdehnung (20 Mio.) der Janaloka.) Über dem Janaloka befindet sich in vierfacher Ausdehnung (800 Lakh) der Tapaloka, wo die Götter wohnen, welche Vairajas genannt und nicht einmal vom Feuer der universalen Auflösung berührt werden. In sechsfacher Ausdehnung (1.200 Lakh) über dem Tapaloka befindet sich der Satyaloka, der auch Brahmaloka genannt wird, wo die reinen, vollkommen weisen Seelen wohnen, die immer im Zustand wahrhafter Tugend sind. Es gibt Menschen, die von der Erde bis dahin kommen.

Im Bhuvarloka (Luftraum) leben die Weisen mit den außergewöhnlichen Kräften (die Siddhas) wie Götter. In Swarloka leben die Götter, Adityas, Maruts, Vasus, Aswins, Viswadevas, Rudras, Sadhyas, Nagas und Khagas. Darüber sind die neun Bereiche der Planeten, Sterne und Sieben Heiligen.

Oh Weiser, ich habe dir nun die sieben Welten aufgezählt, und die Unterwelten sind auch sieben an der Zahl, wie ein Belbaum sowohl unter als auch über der Erde wächst. Das ist das ganze Weltall, das von der Schale des kosmischen Eies umhüllt wird. Um das kosmische Ei (das Welten-Ei) befinden sich die (feinstofflichen) Elemente von Wasser, Feuer, Wind und Raum sowie die Unwissenheit (das Ichbewußtsein) und das Prinzip von Mahat (die universale Intelligenz), die jeweils zehnmal größer sind und sich im Höchsten Geist (dem Purusha) gründen. Diese Höchste Seele (Atman) ist grenzenlos, ewig, die Ursache von allem und die ursprüngliche Natur (Prakriti).

Aus diesem Grenzenlosen von unmanifestem (bzw. ungestaltetem) Ursprung werden tausende und abertausende kosmische Eier (bzw. Welten-Eier) geboren. Die sich selbst erkennende, Höchste Seele enthält latent alles, wie das Holz schon das Feuer in sich trägt, der Sesamsamen das Öl und die Milch die geklärte Butter. Es ist der erste aller Samen, aus dem sich alles entwickelt, von der universalen Intelligenz bis zur grobstofflichen Welt, woraus die Götter, Tiere und alle Wesen mit ihren Nachkommen geboren werden. So wächst aus dem Samen ein Baum und aus dem Baum entsteht neuer Samen, ohne daß irgendetwas verlorengeht. Wie das Feuer aus dem Sonnenjuwel (Suryakanta) entsteht, so entsteht die ganze Schöpfung (aus der Höchsten Seele). Shiva spürt dabei kein Begehren, doch wenn er sich mit der Shakti (der Natur) vereint, werden die Wesen ganz natürlich aus ihrem Karma geboren. Shiva manifestiert sich als Brahma, Vishnu, Rudra und jedes Wesen, welches am Ende wieder in ihn eingeht. Shiva wird daher auch als der besungen, der alle Handlungen ausführt.

Da bat Vyasa:
Oh weiser Sanatkumar, du Allwissender, behebe bitte meinen Zweifel. Gibt es Welten jenseits dieses Weltalls (im Welten-Ei)?

Sanatkumar gab zur Antwort:
Ja, du großer Weiser, es gibt Welten jenseits dieses Weltalls. Bitte höre, ich werde es dir kurz erklären. Jenseits der Welt von Brahma gibt es die strahlende Welt Vaikuntha, in der Vishnu seinen Platz hat. Jenseits davon ist die wunderschöne Welt von Kartikeya, Shivas Sohn, die Kaumara genannt wird. Dann erstrahlt die göttliche Sphäre von Uma, Shivas Shakti, der Mutter des der Götter. Sie ist die Prakriti, größer als das Größte, mit den Eigenschaften von Güte, Leidenschaft und Trägheit. Doch die Göttin selbst ist ohne Eigenschaften und frei von Anhaftung. Jenseits davon ist Shivas Reich, Shivaloka. Hier strahlt der Herr selbst, das große Brahman, unverwüstlich, göttlich, leuchtend, die Quelle der drei Götter und größer als alle Eigenschaften. Darüber gibt es keine Welt mehr. Doch Goloka ist nahebei, wo die Mutter-Kuh Sushila ist, ein Liebling Shivas. Der Beschützer dieser Welt ist Krishna, von Shiva selbst ernannt, und er kann sich dank seiner geistigen Macht in allen Welten bewegen, wie er es mag.

Shivas Reich ist wunderbar und schön. Es benötigt keinen Halt, erstrahlt auf jede Weise und kann eigentlich nicht mit Worten beschrieben werden. Hier herrscht Er, das Kronjuwel unter allen Göttern. Er ist es wert, daß Brahma, Vishnu und Shiva ihm dienen. Er ist die unbefleckte Höchste Seele.

So mein Lieber, ich habe dir das ganze Universum beschrieben. Was möchtest du noch über die Welten wissen?


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