Pushpak Shiva-Purana Buch 10Zurück WeiterNews

Kapitel 14 - Allgemeine Geschenke

Sanatkumar erzählte weiter:
Es gibt zehn Gaben, die als groß und besonders lobenswert gelten, und die man würdigen Menschen jeden Tag geben sollte, denn sie ermöglichen der Seele, den Ozean der weltlichen Existenzen zu überqueren. Die Gaben von Gold, Kühen und Land sind sehr heilig. Wer sie gibt, erlöst sich selbst, denn er befreit sich von Sünden. Wer dabei sein Gewicht in Gold oder Silber aufwiegen kann, wird sehr gelobt, wie auch die Gabe von Kühen. Das Geben von Land oder einer Belehrung sind gleichwertig hervorragend. Doch die Belehrung sollte man großzügiger austeilen. Von folgenden Dingen sollte man täglich denen geben, die darum bitten: Ochsen, Kühe, Schirme, Kleider, Schuhe, Essen und Trinken. Wer erst den Sankalpa Ritus ausführt und dann Brahmanen, Bittsteller und Notleidende beschenkt, der kann wahrlich klug werden. Also, hier kommen zehn große Gaben: Gold, Sesamsamen, Elefanten, Jungfrauen, Dienerinnen, Häuser, Wagen, Juwelen, dunkle und normale Kühe. Der Brahmane, der sie empfängt, ermöglicht dem Spender das Überqueren des weltlichen Ozeans, wie er es selbst erreicht hat. Ich habe gehört, daß die Götter einem Gold zukommen lassen, wenn man es ihnen mit frommem Geist opfert. Gold ist Feuer und repräsentiert alle Götter, so daß man mit Gold allen Göttern gleichzeitig opfert, wie es Prithu einst tat. Das Geben von Land ist exzellent und erfüllt alle Wünsche. Und wenn man Land zusammen mit Gold verschenkt, dann ist das äußerst lobenswert, befreit von allen Sünden und führt zum höchsten Ziel. Nun, Weiser, rede ich noch von einer anderen Gabe, die vorzüglich ist und verhindern kann, daß die Menschen die Bäume des Todes sehen müssen, die so kummervoll sind. Man sollte auch Wälder mit aufrechtem Geist und unter Beachtung aller Regeln verschenken. Doch nur, wenn man die Reichtümer auf rechte Art erworben hat, ohne Geiz ist und wirklich in Fülle lebt.

Man kann auch aus Sesamsamen das Bild einer goldig glänzenden Kuh mit ihrem Kalb formen. Das Bild sollte himmlisch erscheinen und alle Eigenschaften zeigen. Dann zeichne man das mystische Diagramm der acht Lotusblüten aus glücksverheißendem Zinnoberrot und rohen Reiskörnern ringsherum. Dann ehre man Rudra und alle anderen Götter mit großer Hingabe. Danach überreiche man Kuh und Kalb einem Brahmanen und gebe ihm auch schön geschmückte Schätze und Gold, wie man es vermag. Dabei sollte man nur nachts essen und großzügig Lichter verschenken. Der Ritus soll bei Vollmond im Monat Kartikeya stattfinden, und dann sieht man niemals die Hölle oder die Leiden auf dem Weg zu Yama. Oh Vyasa, selbst wenn der Mensch Sünden beging, wird er sich mit seiner Familie und seinen Freunden am Himmel erfreuen, solange die 14 Indras über ihn regieren.

Die beste Gabe ist die einer Kuh, wenn sie auf rechte Weise gegeben wird. Keine andere Gabe wird mehr gelobt und gepriesen. Verschenkt jemand eine dunkle Kuh mit ihrem Kalb, die Hörner mit Gold geziert und die Hufe mit Silber, und gibt noch eine metallene Schüssel zum Melken dazu, dann kehrt die Gabe in Gestalt der himmlischen, wunscherfüllenden Kuh zu ihm zurück. Gesegnet ist solch ein großzügiger Mensch, oh Vyasa, hier und in der nächsten Welt.

Man sollte einem guten Menschen solche Dinge schenken, die er in dieser Welt mag, die ihm in seinem Haus lieb und teuer sind, und die er sich wirklich als Besitz wünscht. Alles, was den Gebenden an Gewicht aufwiegt, ist ein hervorragendes Geschenk. Wünscht man sich also gutes Gedeihen, dann halte man die Balance im Gewicht. Denn die Balance ist höchst verdienstvoll, vernichtet Sünden und beschützt vor Mord und Gefangenschaft, damit man befreit seinen Weg in den Himmel nehmen kann. Folgendes sollte man aufsagen, bevor man eine Gabe seines Gewichtes macht:

Möge der Gott, welcher die Balance beschützt, die Sünden von mir nehmen, die ich körperlich, geistig oder verbal und bei Tag, Nacht oder zur Dämmerung beging. Möge der herrschende Gott über die Balance, Lord Shiva, dieser in der Wollust Gezügelte, alle meine Sünden vernichten, auch wenn ich sie als Kind, Jugendlicher oder alter Mann achtsam und bewußt beging. Ich übergebe einer würdigen Person Reichtum, die meinem Gewicht entspricht. Möge damit guter Verdienst verbunden sein.

Doch diese Gabe sollte nicht an einen Einzelnen gegeben, sondern unter einer Gruppe von Brahmanen aufgeteilt werden, nachdem man den Gott verehrt hat. Ach Vyasa, wer die Gabe der Balance ihrem Gott weiht, der vernichtet seine Sünden und kommt in den Himmel. Dort bleibt er, solange die 14 Indras über ihn herrschen (also über den ganzen Schöpfungstag).


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