Pushpak Ramayana Buch 7Zurück WeiterNews

Canto 76 - Die Krönung Shatrughnas

Doch diese Worte Ramas brachten den kraftvollen Shatrughna in höchste Verlegenheit und langsam erwiderte er: "Oh Herr der Menschen, das erscheint mir nicht im Einklang mit der Moral zu sein. Wie könntest du, solange es einen älteren Bruder gibt, den jüngeren auf den Thron setzen? Ich muß wohl, oh Bester der Männer, deinem Befehl folgen, denn deine Order kann niemals von mir übergangen werden, oh du Hoher. Doch von dir habe ich es vernommen, oh Held, wie auch aus den Srutis der Moral. Als mein zweiter Bruder es ausgesprochen hatte, daß er Lavana töten würde, stand es mir nicht zu, eine Antwort zu geben, wie ich es tat. Indem ich sagte: Ich werde in der Schlacht den gräßlichen Lavana besiegen; da machte ich mich einer unrechten Rede schuldig. Für diesen Verstoß, oh Mächtiger, muß ich jetzt diesen unschicklichen Prozeß erdulden. Und obwohl es Unrecht ist und Verdammnis mit sich bringt, steht es mir nicht zu, meine Stimme zur Antwort zu erheben, denn es ist der Wunsch meines ältesten Bruders. Oh Rama, eine zweite Antwort werde ich nicht zurückgeben. Ich möchte nicht durch eine zweite Erwiderung frische Strafe auf mich laden, oh Verteiler von Ehren. Ich werde in dieser Sache tun, oh Herr der Menschen, was dein Begehr ist. Befiehl du in der Weise, oh Nachfahre des Raghu, daß die Sünde nicht bei mir liege, indem ich deinem Befehl folge." Entzückt sprach Rama nach diesen Worten des heldenhaften und hochbeseelten Shatrughna zu Bharata und Lakshmana: "Bereitet sorgfältig alle nötigen Dinge für die Krönung vor. Heute noch werde ich diesen Besten der Männer weihen, den Nachfahren des Raghu. Auf mein Geheiß hin ruft die Purodhas (Priester), Bürger, Ritwijas und Minister zusammen." Die mächtigen Wagenkrieger empfingen den Befehl und führten ihn dementsprechend aus. Kshatriyas und Brahmanen betraten schon bald die königliche Halle mit allen Priestern und den Requisiten für die Weihe. Es begann die glücksverheißende Besprenkelung des hochbeseelten Shatrughna, und alle Herzen im Palast füllten sich mit Freude. Nachdem er eingesetzt war, glich Shatrughna der Sonne wie Skanda (der Kriegsgott), der einst von den Himmlischen nebst Indra an die Spitze gesetzt wurde. Als Shatrughna solcherart vom unermüdlich tätigen Rama berufen wurde, freuten sich die Bürger mitsamt den Brahmanen der tiefen Veda Kenntnisse sehr. Kausalya, Sumitra, Kaikeyi und die anderen königlichen Frauen ließen festlichen Salut im Palast laut werden. Mit dieser Weihe des Shatrughna wähnten die hochbeseelten Weisen vom Ufer der Yamuna den Lavana als bereits getötet. Dann zog Rama den geweihten Shatrughna auf seinen Schoß und rühmte mit lieblichen Worten seinen Heldenmut: "Oh du Eroberer von feindlichen Städten, dieser niemals sein Ziel verfehlende göttliche Pfeil ist nun dein. Mit ihm wirst du, gelassener Sohn des Raghu, Lavana töten. Dieser Pfeil wurde gezogen, als der für Himmlische und Asuras unsichtbare, unbesiegbare und selbstgeborene Gott in der mächtigen Tiefe des Ozeans ruhte und die Schöpfung von Madhu, Kaithabha und anderen Rakshasas bedrängt wurde. Er, der die drei Welten erschaffen wollte, schuf von Zorn überwältigt diesen Besten aller Pfeile zur Zerstörung der Gemeinen. Er ist für alle Wesen unsichtbar, und mit ihm wurden die Dämonen in der Schlacht besiegt. Dann, nachdem er Madhu und Kaithabha besiegt hatte, schuf er die Welten. Als ich danach strebte, Ravana zu töten, oh Shatrughna, zog ich den Pfeil nicht, denn ich dachte, daß er, einmal abgeschossen, große Verwüstung unter den Wesen hervorrufen würde.

Lavana geht herum und beschafft sich seine vorzügliche Nahrung, während er daheim die große und fürchterliche Waffe bewahrt und ehrt, die seinem Vater Madhu vom hochbeseelten Tryambhaka (Shiva) verliehen wurden, um Feinde zu bekämpfen. Wenn ihn jemand fordert, dann wünscht der Pfeil denjenigen, zu Asche zu verbrennen. Daher, du Bester der Männer, solltest du am Tor der Stadt seinen Weg versperren, bevor Lavana eintreten kann. Oh du mit den langen Armen, du solltest ihn zur Schlacht fordern, wenn er ohne den Pfeil des Shiva ist. Auf diese Weise wirst du in der Lage sein, ihn zu töten. Sonst ist er nicht zu schlagen. Wenn du ihn so in die Enge treiben kannst, wird er sicherlich getötet werden. Oh mein Sohn, ich habe dir nun erzählt, wie die Macht seiner Waffe vereitelt werden kann. Denn es ist unmöglich, die Heldenkraft des würdevollen Nilakantha (Shiva) zu übertreffen."


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