Pushpak Ramayana Buch 7Zurück WeiterNews

Canto 75 - Shatrughna bittet um die Erlaubnis, mit Lavana zu kämpfen

Nach dieser flehentlichen Bitte der Weisen erkundigte sich Rama mit gefalteten Händen: "Wovon lebt er? Wie lebt er? Und wo lebt Lavana?" Daraufhin informierten die Weisen Rama über die Art, wie Lavana seine Macht erweiterte: "Zur Nahrung dienen ihm alle Wesen und besonders Asketen. Seine Art zu leben wird von Grausamkeit regiert. Und sein beständiger Wohnsitz ist Madhuvana. Ständig jagt und tötet er tausend und aber tausende Löwen, Tiger und Hirsche, auch Vögel und menschliche Wesen. Ihr Fleisch ist seine tägliche Nahrung. Wie der Zerstörer am Tag der universellen Auflösung besitzt er gigantische Kraft und ernährt sich auch von anderen Wesen." Nachdem er dies gehört hatte, sprach Raghava zu den mächtigen Asketen: "Ich werde diesen Rakshasa töten. Entlaßt eure Angst." Gebunden durch sein den höchst energischen Asketen gegebenes Versprechen, beratschlagte Raghus Sohn mit seinen Brüdern: "Welcher Held soll Lavana schlagen? Entscheidet ihr. Wem soll diese Pflicht übertragen werden? Es sollte entweder der starkarmige Bharata oder der kluge Shatrughna sein." Bharata sprach: "Ich werde ihn töten. Vertrau die Aufgabe mir an." Als er Bharatas Worte voller Kraft und Mut hörte, stand der jüngere Bruder von Lakshmana auf und verließ seinen goldenen Sitz. Shatrughna grüßte den König und sprach: "Der starkarmige zweite Sohn des Dasaratha vollendete bereits eine gewaltige Aufgabe. Er regierte Ayodhya, als es ohne den Edlen war, und ertrug den Kummer in seinem Herzen bis zu dessen Wiederkehr. Er durchlief viele Härten, oh König. Dieser Ruhmreiche verbrachte seine Tage auf einem Lager des Elends liegend und von Früchten und Wurzeln lebend, während er Lumpen trug. Nachdem er bereits solche Not erlitten hat, oh König, sollte er nicht noch mehr Beschwerden erleiden, wenn ich, sein Diener, nahe bin." Auf Shatrughnas Worte antwortete Rama: "So sei es. Genüge meiner Bitte. Dann werde ich dich auf den Thron der anmutigen Stadt des Madhu setzen, wenn du wünschst, daß Bharata mit der Aufgabe nicht betraut werden soll, oh Langarmiger. Heroisch und erfahren bist du und daher auch kompetent, eine Stadt an der Yamuna und ihre blühenden Ländereien zu führen. Denn wer die Herrschaft über ein Volk erlangt und es ohne König läßt, geht in die Hölle ein. Wenn du meine Worte annimmst, dann töte Madhus Sohn, den sündigen Lavana, und regiere gerecht. Oh Held, füge meinen Worten nichts mehr hinzu. Denn zweifellos muß der jüngere Bruder die ausdrücklichen Befehle seines älteren Bruders befolgen. So akzeptiere, oh Shatrughna, den Thron, den ich dir übergebe, und laß die religiösen Formeln vorangehen, welche von den Brahmanen mit Vasishta an ihrer Spitze gesungen werden."


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