Solcherart vom hochbeseelten Lakshmana gebeten, hub Sumantra an, das Geheimnis von Durbasas Geschichte zu erzählen: "Vor langer Zeit lebte der große Asket Durbasa, der Sohn des Atri, für ein Jahr in der heiligen Einsiedelei des Vasishta. Zu dieser Zeit besuchte dein Vater, der höchst strahlende und berühmte Dasaratha, diesen Ort, denn er wollte den hochbeseelten Priester Vasishta sehen. Dort traf er nun auch den großen Asketen Durbasa, strahlend wie die Sonne im Glanz, wie er rechts neben Vasishta saß. Demütig grüßte dein Vater diese beiden führenden Asketen. Auch sie hießen ihn willkommen, boten ihm einen Platz an und Wasser für die Füße, Arghya, Früchte und Wurzeln. So erfreute sich dein Vater der Gesellschaft dieser Asketen. Um die Mittagszeit setzten sich alle Asketen zusammen und begannen, über verschiedene, angenehme Themen zu reden. In einer Pause fragte Dasaratha mit erhobenen Armen und gefalteten Händen den hochbeseelten Sohn von Atri, den an Askese reichen Durbasa: "Oh berühmter Herr, wie lange wird meine Familie bestehen? Welche Lebensspanne ist Rama und meinen anderen Söhnen gegeben? Wie lange werden die Nachfahren Ramas leben? Und was wird das Ende meines Geschlechts sein? Erkläre mir dies alles." Der höchst strahlende Durbasa antwortete: "Höre die alte Geschichte, oh König. Während der Schlacht zwischen Himmlischen und Asuras suchten die schwer bedrängten Dämonen Zuflucht bei der Ehefrau des Bhrigu, deinem Priester. Bhrigus Gattin hatte ihnen Hilfe versprochen, und so lebten sie furchtlos. Als Hari, der Herr der Himmlischen, sah, daß den Dämonen von Bhrigus Frau geholfen wurde, trennte er ihr zornig den Kopf ab mit seinem scharfen Diskus. Doch Bhrigu geriet in Wut über seine getötete Frau und verfluchte Vishnu, den Feindebezwinger: "Außer dir vor Wut hast du meine Gemahlin getötet, die den Tod nicht verdient hatte. Daher, oh Vishnu, sollst du im Bereich der Sterblichen geboren werden. Und dort sollst du für viele lange Jahre von deiner Gemahlin getrennt sein." Nachdem er den Fluch ausgesprochen hatte, ertrug Bhrigu große Schmerzen. Und von seiner Verehrung versöhnt antwortete Vishnu, der den Schülern Zugeneigte: "Nachdem ich Ravana erschlagen habe und die anderen, werde ich mich für das Wohl der Menschheit diesem Fluch beugen." Oh du Erzeuger von Königen, so wurde einst der strahlende Vishnu vom Bhrigu in alter Zeit verflucht. Er kam in dieser Geburt als dein Sohn auf die Welt und wird unter dem Namen Rama gefeiert. Oh du Übertrager von Ehren, ganz sicher wird Rama die Früchte von Bhrigus Fluch ernten. Er wird in Ayodhya für lange Zeit regieren. Alle seine Untertanen werden glücklich und wohlhabend sein. Nachdem er elftausend Jahre geherrscht hat, wird er in die Brahmaregion eingehen. Niemand wird in der Lage sein, ihn zu vernichten. Er wird viele Pferdeopfer durchführen mit reichen Gaben und viele königliche Familien einsetzen. Und er wird von Sita zwei Söhne bekommen." Nachdem der strahlende große Asket Durbasa dem Dasaratha die Vergangenheit und Zukunft seine Familie enthüllt hatte, wurde er still. Der große König Dasaratha verbeugte sich vor den schweigenden Asketen und kehrte nach Ayodhya zurück. Ich habe alle Worte des großen Durbasa vernommen. Bis heute lagen sie in meinem Herzen verborgen. Die Worte der Rishis werden niemals fruchtlos sein. Gemäß dieser Worte wird Rama die beiden Söhne Sitas auf den Thron von Ayodhya setzen und niemanden sonst. Unter diesen Umständen, oh Lakshmana, solltest du nicht um Sita oder Rama weinen. Sei geduldig in ihrem Interesse." Nach dieser wunderbaren Rede des Wagenlenkers Sumantra wurde Lakshmana wieder froh, und er lobte ihn viele Male. Sich so unterhaltend nahmen sie ihren Weg zurück bis die Sonne unterging. Dann verbrachten sie die Nacht am Ufer der Kesini.