Pushpak Ramayana Buch 7Zurück WeiterNews

Canto 8 - Der Kampf zwischen Vishnu und Malyavan

Als das Heer in seinem Rücken von Padmanabha (der mit dem Lotusnabel, Vishnu) so schwer bedrängt wurde, kehrte sich Malyavan um, wie der Ozean seinem Ufer begegnet. Mit geröteten Augen schüttelte dieser zornige Wanderer der Nacht sein Haupt und sprach zu Padmanabha, diesem Ersten der männlichen Wesen: "Oh Narayana, du nimmst keine Notiz von der seit alters her geehrten Moral der Kshatriyas (Krieger), denn wie ein gemeiner Wicht tötest du uns, die wir vom Kampf zurücktraten und mit Furcht geschlagen sind. Oh Herr der Himmlischen, wer das Verbrechen begeht, die zu töten, welche sich vom Kampf zurückgezogen haben, kann nicht in die himmlischen Bereiche, der Frucht für verdienstvolle Taten, zurückkehren. Wenn du zum Kampf geneigt bist, oh Träger von Muschel, Diskus und Keule, dann nehme ich meinen Stand hier ein und werde deiner Stärke begegnen. Zeige sie mir!" Der machtvolle jüngere Bruder des himmlischen Herrschers hielt ein, betrachtete Malyavan, der wie ein Berg seinen Posten eingenommen hatte, und sprach: "Durch mein Versprechen, daß ich die Rakshasas mit Stumpf und Stiel ausrotten werde, zerstreute ich die Furcht der Götter, welche sich wegen euch ängstigten. Dieses Versprechen erfülle ich nun. Ich werde immer mein Leben für den Dienst an den Himmlischen hingeben. Und dich werde ich schlagen, auch wenn du in die niedersten Bereiche fliehen solltest."

Als dieser Gott der Götter mit den Augen wie rote Lotusblüten solcherart sprach, schoß der Herr der Rakshasas in größtem Zorn einen Speer auf dessen Brust. Von Malyavans Hand geschleudert tönte der Speer mit lauter Glöckchen und erschien anmutig auf Haris Brust wie ein Blitz, der in Wolken eingehüllt ist. Der Liebling von Kartikeya (Kartikeya ist der Kriegsgott.) mit den Augen wie rote Lotusblüten zog den Speer aus seiner Brust, und wirbelte ihn auf Malyavan zielend zurück. Von der Hand Govindas abgeschossen stürmte dieses Geschoß davon, als ob die Hand von Skanda es geschleudert hätte und ein Meteor sich dem Anjana Berge näherte. Es schlug in der breiten, mit einer schweren Kette geschmückten Brust des Rakshasa Herren ein, als ob ein Donnerschlag auf den Gipfel eines Berges trifft. Mit zerschlagener Rüstung versagten dem Malyavan völlig die Sinne. Doch nach einer Weile der Ruhe stand er wieder fest wie ein Berg. Er nahm einen Speer aus schwarzem Eisen auf, der mit vielen Stacheln umgeben war, und schlug die Gottheit heftig auf die Brust. Sich der Schlacht freuend landete der Wanderer der Nacht diesen Schlag gegen Vasavas jüngeren Bruder und zog sich vorerst auf eine Bogenlänge zurück. Im Himmel erhob sich ein gewaltiger Tumult: "Exzellent! Exzellent!" Nach dem Kampf mit Vishnu schlug der Rakshasa nun auch auf Garuda ein. Das machte den Sohn der Vinata so wütend, daß er den Rakshasa mit dem Sturm seiner Flügel davonfliegen ließ, gerade wie der kräftige Wind lose Blätter durcheinanderwirbelt.

Als Sumali seinen älteren Bruder vom Sturm der Vogelschwingen davontreiben sah, sammelte er seine Streitkräfte ein und machte sich auf den Weg nach Lanka. Auch der vom Wind Garudas gewaltig abgetriebene Malyavan ging von seinen Legionen gefolgt beschämt zurück nach Lanka. So, oh Rama, hatte der Lotusäugige unzählige Rakshasa Krieger getötet und ihre besten Führer besiegt. Und obgleich sie immer noch voller Stolz, doch Vishnu nicht gewachsen waren, verließen sie Lanka und gingen mit ihren Familien in die unteren Bereiche, um dort zu leben. Oh Bester der Raghus, diese Rakshasas von gefeiertem Heldenmut, welche aus dem Geschlecht der Sala Katankata stammten, verweilten unter der Herrschaft Sumalis. Alle diese hohen Rakshasas, welche von Sukesha abstammen, und die damals von Malyavan, Sumali und Mali angeführt wurden, waren stärker als Ravana. Kein anderer als der Gott Narayana, welcher Muschel, Diskus und Keule trägt, konnte diese Rakshasas besiegen, diese Feinde der Himmlischen und Dornen im Fleisch der Götter. Und du bist dieser ewige Gott, der vierarmige Vishnu, der unerschrockene und unbesiegbare Herr. Du bist gekommen, die Rakshasas zu besiegen. Der Schöpfer der Wesen, welcher immer diejenigen liebt, welche seine Zuflucht suchen, erscheint manchmal, um die Zerstörung dieser Plünderer zu bewirken, welche die Religion der Völker dem Ruin entgegentreiben.

So also habe ich dir heute genau und ausführlich die Herkunft der Rakshasas erzählt. Doch höre nun, oh Bester der Raghus, in allen Einzelheiten von der unvergleichlichen Geburt und Kraft Ravanas und seiner Söhne."


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