Pushpak Ramayana Buch 7Zurück WeiterNews

Canto 2 - Geburt des Vishrava

Diesen seinen Worten zuhörend sprach der höchst energische Agastya wie folgt: "Ich werde dir die Geschichte seines Geschlechts in Hinsicht auf Indrajits Energie und Macht erzählen. In deren Licht wirst du empfangen, warum Ravanas Sohn in der Lage war, seine Feinde zu töten, und warum er selbst von ihnen nicht getötet werden konnte. Ich werde dir, oh Raghava, Ravanas Geschlecht und seine Geburt erklären, ebenso wie die Gaben, welche ihm verliehen wurden.

Vor langer Zeit im Krita Zeitalter, oh Rama, lebte ein Brahmarshi, Herr der Wesen und Sohn von Prajapati, dem Großen Vater selbst. Seine Tugenden stammten aus Gerechtigkeit und einem exzellenten Charakter und überstiegen jede Beschreibung. Ich kann nur sagen, er war wahrlich ein Sohn des Prajapati, und schon aus diesem Grunde war er ein Liebling der Götter, ebenso kraft seiner makellosen Vollkommenheit. Dieser Große wurde von allen Wesen geliebt. Aus religiöser Berufung ging dieser Beste der Asketen ins Asyl von Trinavindu an der Flanke des mächtigen Berges Meru, und richtete sich dort seine Wohnstatt ein. Mit zentrierten Sinnen, welche sich auf das Studium der Veden richteten, ging der Rechtschaffene zu seiner Einsiedelei und übte Buße. Doch seine religiösen Riten wurden durch einige Mädchen gestört, den Töchtern von Weisen, Nagas und Rajarshis. Da jede Jahreszeit hier freundlich war und der Wald so lieblich, kamen die Damen immer an diesen Ort und belustigten sich. Ja, weil die Gegend so schön war, kamen die Mädchen dahin, wo der Zweifachgeborene Pulastya war, und sangen, spielten ihre Instrumente und tanzten. So störten diese schuldlosen Schönheiten die Riten des Einsiedlers, der Enthaltsamkeit übte. Mit aufwallendem Zorn sprach der mächtige Asket: "Diejenige, welche in meine Nähe kommt, soll empfangen." Alle Damen, welche die Worte des Hochbeseelten gehört hatten, verließen den Ort, da sie vor dem Fluch eines Brahmanen Angst hatten. Nur Trinavindus Tochter hatte gar nichts davon vernommen, und furchtlos wanderte sie zur Einsiedelei. Doch konnte sie ihre Gefährtinnen nicht finden. In diesem Moment war der höchst energetische und mächtige Weise, Prajapatis Sohn, mit durch Askese geheiligter Seele in das Studium der Veden vertieft. Als das Mädchen den Klang der Vaidika Rezitation vernahm und diese Fundgrube an Askese erblickte, da erbleichte sie am ganzen Körper und entdeckte die Zeichen einer Schwangerschaft an sich selbst. Von diesem Unglück befallen, fürchtete sie sich sehr und sprach: "Was ist das?" Dann kehrte sie zur Einsiedelei ihres Vaters zurück und blieb dort. Als Trinavindu sie in ihrem Zustand sah, fragte er sie: "Was bedeutet die Gestalt, welche du trägst und welche zuvor nicht war?" Mit leidvoller Miene und gefalteten Händen antwortete seine Tochter ihm, der Askese zum Reichtum hatte: "Oh Vater, ich kenne den Grund nicht, wie ich zu dieser Gestalt kam. Ich suchte nach meinen Gefährtinnen und ging daher allein zum edlen Asyl des Maharshi Pulastya mit dem reinen Geist. Doch die Gefährtinnen fand ich dort nicht, wegen derer ich hingegangen war. Dann bemerkte ich diese Veränderung zum Schlimmen in meinem Körper und kam aus Angst hierher."

Daraufhin begab sich der Rajarshi Trinavindu, lebendig strahlend durch Askese, in nachdenkliche Betrachtung und erblickte die Konsequenzen der Tat des Weisen. Und als er den Fluch des Maharshi mit der reinen Seele erkannte, nahm er seine Tochter, ging zu Pulastya und sprach: "Oh verehrungswürdiger und mächtiger Weiser, akzeptiere diese meine Tochter, welche natürliche Vollkommenheit ziert, und welche von sich aus zu dir als Almosen kam. Sie wird dich zweifellos immer versorgen, der du Askese übst und damit deine Sinne ermüdest." Nachdem der tugendhafte Weise dies gesagt hatte, sprach der zweifachgeborene Pulastya, denn er wollte gern das Mädchen annehmen: "So sei es." Nachdem er seine Tochter weggegeben hatte, kehrte der königliche Weise in seine Einsiedelei zurück. Das Mädchen blieb und erfreute ihren Ehemann mit ihren Tugenden. Ja, dieser Beste der Asketen war mit ihrem Charakter und ihrem Verhalten sehr zufrieden. Also sprach der höchst Energiereiche zu ihr: "Oh du mit den schön geformten Hüften, ich bin mit dir und deinem Reichtum an Werten sehr zufrieden. Daher, du Gepriesene, verleihe ich dir heute einen Sohn, der dir gleichen, beide Familien fortführen und wie Pulastya gefeiert werden wird. Da du die von mir rezitierten Veden gehört hast, so soll er zweifellos Vishrava genannt werden (abgeleitet von sru = hören)." So angesprochen brachte die edle Dame mit entzückter Seele schon bald einen Jungen zur Welt, mit Namen Vishrava, welcher in den drei Welten berühmt und mit Tugend und Ruhm begabt war. Er war in den Veden geschult, von unvoreingenommenem Geist und immer darin vertieft, seine Gelübde einzuhalten. Und Vishrava war mit ebensolcher Askese ausgestattet wie sein Vater.


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