Als die Rakshasas getötet waren, kamen all die Asketen zu Rama, der sein Königreich wiedergewonnen hatte, um Raghava zu gratulieren. Es kamen Kausika und Yavakrita, Gargya, Galava und Kanva, Sohn des Madhatithi, welche im Osten lebten. Weiterhin kamen der verehrte Swastyastreya, Namuchi, Pramuchi und Agastya, der verehrte Atri, Sumukha und Vimukha, welche im Süden lebten. Ja, sie kamen in Begleitung von Agastya. Und da waren Nrishadgu, Kahashi, Dhaumya und dieser mächtige Heilige Kauseya, welche in den westlichen Bereichen lebten. Sie kamen alle mit ihren Schülern daher. Dann kamen Vasishta und Kasyapa, Atri und Vishvamitra mit Gautama, Jamadagni und Bharadvaja nebst den sieben Heiligen(1), welche seit alters her in den nördlichen Regionen residieren. Als sie die Residenz Raghavas erreicht hatten, hielten die Hochbeseelten, welche so glänzend wie das Feuer waren, am Tore mit der Absicht an, dem Rama ihre Ankunft durch den Wächter mitteilen zu lassen. Der gerechte Agastya, der Erste der Asketen, welcher um die verschiedenen Zweige des Studiums wußte und in den Veden und ihren Zweigen unterrichtet war, sprach zum Wächter: "Sag du dem Sohn des Dasaratha, daß wir, die Weisen, hergekommen sind." Auf dieses Wort des Agastya hin präsentierte sich der Torhüter in Geist und Körper geschwind vor dem hochbeseelten Raghava. In Höflichkeit und Gefühlsausdrücken der würdigen Art gelehrt und mit Geduld ausgestattet, eilte er schnell zu Rama, der in Glanz dem Vollmond glich, und erzählte ihm von der Ankunft dieses Höchsten der Heiligen, Agastya. Nachdem Rama, welcher die Strahlkraft der eben aufgegangenen Sonne hatte, von der Ankunft der Zuflucht hörte, antwortete er dem Wächter: "Führe sie herein und sorge für ihre Bequemlichkeit." Und wie er die Asketen vor sich erblickte, ehrte Rama mit gefalteten Händen ihre Füße, offerierte ihnen Arghya, weihte jedem achtungsvoll eine Kuh, und mit gesammeltem Geist grüßte er sie und ließ Sitze für die Heiligen heranschaffen. Nachdem ein jeder seinem Rang gemäß auf einem kostbaren und ausgezeichneten Sitz mit Kusha Gras oder goldbesticktem Hirschfell Platz genommen hatte, und nachdem diese mächtigen Heiligen und Ersten der vedengeschulten Weisen mit ihren Schülern und Führern nach ihrem Wohl befragt worden waren, sprachen sie zu Rama: "Oh Sohn des Raghu, du mit den mächtigen Armen, wir sind vollständig zufrieden. Was für ein großes Glück, daß wir dich hier erfolgreich sehen, denn deine Feinde sind geschlagen. Was für ein großes Glück, oh König, daß Ravana, der Zerstörer der Wesen, von dir besiegt wurde. Ravana mitsamt seinen Söhnen und Enkelsöhnen war für dich, oh Rama, sicher keine große Sache. Ausgestattet mit deinem Bogen kannst du ohne Zweifel die drei Welten selbst zerstören. Was für ein großes Glück, oh Rama, daß Ravana mit all seinen Söhnen und Enkelsöhnen von dir besiegt wurde. Was für ein großes Glück, daß wir dich heute siegreich sehen mit Sita und deinem Bruder Lakshmana, der immer, oh Rechtschaffener, nach deinem Wohle strebt. Glücklich sind wir, oh Rama, daß wir dich heute im Kreise deiner Mütter und Brüder erblicken. Was für ein großes Glück, daß diese Wanderer der Nacht, Prahasta, Vikata, Virupaksha, Mahodara und der unbesiegbare Akampa, alle von dir besiegt wurden. Was für ein großes Glück, oh Rama, daß sogar dieser alle irdischen Proportionen übersteigende Kumbhakarna von dir zu Fall gebracht wurde. Was für ein großes Glück, daß diese höchst starken Wanderer der Nacht, Trishiras, Atikaya, Devantaka und Narantaka, von dir geschlagen wurden. Was für ein großes Glück, daß du in der Schlacht von Angesicht zu Angesicht mit dem Besten dieser Rakshasas zusammengestoßen bist, den nicht einmal die Himmlischen besiegen konnten, und den Sieg errungen hast. Ravana in der Schlacht zu besiegen, war für dich gewiß nur eine kleine Herausforderung. Doch es war ein besonders großes Glück, daß Ravanas Sohn, der sich dir in der Schlacht gegenüberstellte, von dir besiegt wurde. Was für ein großes Glück, daß du, oh Starkarmiger, von den Banden dieses Feindes der Göttlichen befreit wurdest und daß du den Sieg gesichert hast, denn sein Kurs war wie die Zeit. Nachdem wir die Zerstörung Indrajits vernommen haben, gratulieren wir dir. Er konnte niemals von gewöhnlichen Wesen besiegt werden, denn im Kampf verfügte er über mächtige illusorische Kräfte. Nachdem wir von der Zerstörung Indrajitas gehört hatten, befiel uns große Verwunderung. Und nachdem du uns allen diese heilige Befreiung von Angst wiedergegeben hast, oh Kakutstha, du Unterdrücker deiner Feinde, wirst du mit gutem Schicksal siegreich sein."
Während er der Rede der Asketen mit den geheiligten Seelen lauschte, überkam Rama eine große Verwunderung, und er sprach mit gefalteten Händen: "Ihr Verehrungswürdigen, nachdem ihr diese äußerst Mächtigen, Kumbhakarna und den Wanderer der Nacht Ravana, erwähnt habt, warum preist ihr Ravanas Sohn? Warum rühmt ihr Ravanas Sohn vor all den anderen wie Mahodara, Prahasta, Virupaksha, Matta und Unmatta, den unbezähmbaren Devantaka und Narantaka und all den anderen Helden? Und vor Atikaya, Trishiras und Dhumraksha, diese Wanderer der Nacht, alle mit überragender Macht ausgestattet, warum lobt ihr vor allen den Sohn des Ravana? Welcherart war seine Stärke? Welcherart war sein Heldenmut? Wie war seine Macht? Durch welche Tugend übertraf er Ravana? Wenn ich das erfahren darf, sagt es mir. Niemals würde ich euch befehlen. Wenn die Sache Enthüllung ertragen kann, möchte ich sie hören. Bitte, sprecht. Wie wurde Shakra (Indra) von ihm besiegt? Und wie erhielt er seine Gaben? Und warum war der Sohn mächtig, und nicht sein Vater Ravana? Wie war es möglich, daß dieser Rakshasa seinen Vater übertraf und Shakra in gewaltigem Zweikampf besiegte? Wie erhielt er seine Gunst? Oh ihr Besten jeglicher Zuflucht, erzählt mir dies alles noch heute, ich bitte darum."
(1) Ursa Major, dessen sieben Sterne sind die Seelen von sieben großen Heiligen: Marichi, Atrai, Angiras, Pulastya, Pulaha, Kratu und Vasishta