Pushpak Ramayana Buch 6Zurück WeiterNews

Canto 64 - Mahodaras Rede

Er verstummte, doch als sich seine Lippen geschlossen hatten, griff Mahodar seine Rede an: "Warum beschämst du deine edle Geburt und sprichst wie einer von geringem Wert? Warum prahlst du so in jugendlichem Stolz und verweigerst die Weisheit als deinen Führer? Wie will sich dein einzelner Arm dem Sieger über tausende Feinde widersetzen, der in Janasthan seine Macht bewies, indem er die Wanderer der Nacht erschlug? Die Überbleibenden jener Legionen, die an diesem verhängnisvollen Tag seine Kraft sahen, fürchten selbst in unserer Stadt voller Legionen den mächtigen Anführer, vor dem sie flohen. Würdest du dem Herrn der Menschen begegnen, dich in die Höhle des Löwen wagen oder mit offenen Augen den Schlummer einer tödlichen Schlange stören? Wer mag schon eine unausgeglichene Schlacht mit ihm wagen, der so furchtbar ist in seinem Zorn? Dasarathas Sohn ist so ungestüm wie der Gott des Todes, den niemand vernichten kann.

Und was, Ravana, wenn die Dame immer weiter ihre Willfährigkeit dir gegenüber verweigert? Nein, höre nun, oh König, den Plan, der bald die Gefangene dein machen wird. Erkläre heute in den Straßen von Lanka, daß vier von uns des höchsten Ruhmes (Mahodar, Dwijihva, Sanradha, Vitardan) mit Kumbhakarna den Sohn des Raghu töten werden. Wir werden in die Schlacht ziehen und unseren Heldenmut vor dem Feind beweisen. Wenn unser kühner Versuch gelingt, werden deine Hoffnungen keine weiteren Pläne benötigen. Doch, wenn unsere Krieger vergebens kämpfen und Raghus Sohn am Leben bleibt, dann kehren wir schwer verwundet aus der Schlacht zurück. Zusammen mit unseren Rüstungen, die mit Massen von dickem Blut verschmiert sind, werden wir die scharfen Pfeile von Rama mit seinem Namen vorzeigen, welche jeden Körper zerrissen und sagen, daß wir Giganten die Prinzen verschlungen haben, welche von unserer Macht besiegt wurden. Laß dann die frohe Botschaft verbreiten, daß Raghus Söhne tot sind. Zeige allen dein Entzücken und verschenke Gold, Perlen und kostbare Kleidung. Winde bunte Girlanden um die Portale und vergnüge dich mit Bankett und Wein. Dann geh und such die dich verachtende Dame auf. Wirb um sie, wenn ihr Herz schwach ist. Zeige ihr reiche Roben, Gold und Juwelen und locke so sanft ihren Kummer beiseite. Dann wird sie ihren hoffnungslosen Status fühlen: verwitwet, einsam und verlassen. Sie wird wissen, daß ihr Glück von dir abhängt, so weit von ihrem Land und ihren Freunden entfernt. Dann wird ihr stolzer Geist besiegt sein und die Dame wird dir allein gehören."


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter