Pushpak Ramayana Buch 6Zurück WeiterNews

Canto 62 - Ravanas Wunsch

Der aus dem Schlaf gerissene Gigant durchwanderte Lankas königliche Straße, und aus den Häusern wurden ihm duftende Blumen wie Regen übers Haupt gestreut. Er erreichte des Monarchen Tor, auf dem reiche Juwelen und goldenes Netzwerk glänzte. Er nahm seinen Weg durch Hof und Korridor, welche unter seinem Tritt erbebten, und stand schon bald in der Kammer, in der sein Bruder in dunkler Verzweiflung saß. Doch plötzlich, bei diesem dankbaren Anblick, leuchteten die Augen des Monarchen wieder auf. Er erhob sich, vergaß seine Angst und ging seinem Bruder entgegen. Der Jüngere berührte die Füße des Älteren und zollte dem König seine Verehrung. Dann rief er: "Oh Monarch, sprich deinen Willen aus, und laß es meine Sorge sein, dein Wort zu erfüllen. Welch plötzlicher Terror und welche Verzweiflung ließen die Bande zerbersten, in denen ich lag?" Heftig blitzte die Flamme aus Ravanas Augen, und er erwiderte im Zorn: "Ich glaube, es wäre eine schöne Zeit für Schlaf, deine Seele in sorgenfreier Glückseligkeit einzulullen und dabei, in Vergessenheit getaucht, die Gefahren nicht zu achten, welche unser Leben umgeben. Der tapfere Rama, Dasarathas Sohn, gewann sich eine Überquerung des Ozeans, und mit Hilfe der Vanars umstellte er mit seinen Heeren die Mauern Lankas. Obwohl meine Rakshasa Truppen niemals im tödlichen Felde dafür bekannt waren nachzugeben, fielen die Tapfersten des Gigantengefolges und wurden von den Vanars geschlagen. Daher stammt meine Furcht. Oh du Wilder und Mutiger, geh hinaus und rette unser bedrohtes Lanka. Geh hinaus und nimm fürchterliche Rache. Darum, oh Krieger, bat ich dich zu erwachen. Schon Götter und zitternde Unholde bekamen die heftigen Schläge zu spüren, die dein Arm austeilte. Weder Erde noch Himmel haben einen Krieger, der sich mit deiner Macht vergleichen könnte, Paulastyas Sohn."


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