Der Gigantenführer ließ seine brennenden Pfeile herabregnen und behauptete sich im Kampf. Jedesmal, wenn er die sirrende Sehne spannte, erschlug sein sicherer Pfeil einen Vanar. Und wie die von ihm erschaffenen Wesen zum Herrn des Lebens um Hilfe flehen, so rannten die mutlosen Vanars zu Angad um Schutz. Als dann Angad und der Gigant aufeinandertrafen, wurde die Schlacht noch heftiger. Der Gigant schoß tausend heiße und flammensprühende Pfeile ab, und jeder geschickt gezielte Schaft stach und riß im Körper seines Feindes. Von Angads Gliedern rannen die blutigen Fluten, doch rasend durch die schmerzenden Wunden zog er einen stattlichen Baum aus der Erde und schleuderte ihn auf den Kopf seines Gegners. Der unerschrockene Gigant zog seinen Bogen, und es flogen seine schnellen Pfeile davon, dem Baum entgegen. Sie stoppten das riesige Geschoß im Fluge und schickten es harmlos zu Boden. Eine Weile starrte der Vanar, dann hob er einen Felsen vom Boden auf, der von donnerzersplitterter Höhe stammte, und warf ihn mit unwiderstehlicher Macht. Der Gigant bemerkte dies und, mit der Keule in der Hand, sprang er vom Wagen in den Sand, bevor die harte Masse herabkommend den Sitz, die Räder, Deichsel und Joch zerbrach. Wieder ergriff Angad einen zersplitterten Hügel, auf dem immer noch die Bäume blühten, und mit voller Kraft fiel der zerklüftete Gipfel berstend auf des Giganten Brust. Er taumelte, wankte und fiel. Und das Blut schoß aus dem Giganten in reißendem Strom. Seiner Macht beraubt und alle Sinne verwirrt, lag er eine Weile im Sand. Doch Stärke und wandernde Sinne kehrten zurück, und seine Augen brannten erneut im Zorn. Mit hocherhobener Keule verwundete er Angad am Oberschenkel. Dieser riß ihm die Keule aus der Hand und drang näher zum Feind vor. Sie kämpften nun mit ihren Fäusten und schlugen sich auf Stirn, Wange, Brust und Kehle. Ermüdet und abgekämpft und ihre Glieder mit Blut befeuchtet, erneuerten sie ihr Gefecht, wie Merkur und der hitzige Mars sich zu ungestümer Schlacht inmitten der Sterne treffen. Eine Weile pausierte der tödliche Kampf. Jeder wurde mit seiner treuen Klinge bewaffnet, deren Scheide ihre klingenden Glöckchen zeigte. Ein goldenes Netz zierte die Seiten, und jeder ergriff seinen schweren Lederschild, um zu kämpfen, bis einer fiel oder nachgab. Unzählige Wunden empfingen sie und teilten sie aus, bis ihre ermüdeten Körper wankten und bebten. Endlich sanken die Krieger in den Sand, der ihre Ströme von Blut trank. Doch wie eine Schlange ihren Kopf aufwirft, sammelte der auf seine Knie gefallene, durch einen gemeinen Tritt schwer verwundete Angad seine Kräfte, ergriff sein Schwert, und der mit glitzernder Klinge abgetrennte Kopf des Giganten fiel zu Boden.
(Griffith läßt die Kapitel 55 - 58 aus, in denen berichtet wird, wie Akampan und Prahasta in die Schlacht ziehen und fallen. Akampan wird ähnlich wie in den vorigen Kapiteln unter großen Verlusten beiderseits von Hanuman besiegt. Daraufhin ist Ravana ernstlich besorgt und erklärt, daß nun er selbst, Kumbhakarna oder Prahasta hinaus müssen. Prahasta geht unter Siegesschwüren und wird nach schrecklichem Kampf von Nila besiegt.)