Pushpak Ramayana Buch 6Zurück WeiterNews

Canto 52 - Dhumrakshas Tod

Die Vanars sahen den Gigantenfeind in stattlicher Manier aus dem Tor stürmen, und jubelnd in des Kriegers brennendem Entzücken brüllten sie laut auf und sehnten sich nach Kampf. Die Heere kamen sich näher und immer näher, und schrecklich war der Tumult, als sie sich trafen und die gegnerischen Reihen von Vanars und Giganten sich umschlossen. Ungestüm rannten die Vanars gegen den Feind, und Bäume haltend zerschlugen sie die erste Reihe. Doch in scharfem Fluge regnete es mit Reiherschwingen befiederte Pfeile von sirrenden Sehnen mit sicherstem Ziel und in unaufhörlichem Strom auf sie herab, so daß viele Vanars in Kopf, Brust und Seite getroffen fielen und starben. Sie vergingen in wütenden Attacken durch Schwert, Pike und Streitaxt, doch Myriaden folgten unbeeindruckt nach und zeigten ihren Mut in der Schlacht. Unzählige Vanars wurden von Pfeilen und Speeren zerrissen der Erde übergeben. Doch auch die tapfersten der Giganten fielen zertrümmert unter buschigen Bäumen, Blöcken von zerklüfteten Felsen und splitternden Steinen, welche die wilden Vanars wohl gebrauchten. Ihre zertrampelten Banner zerstreuten sich über das Feld, auch zerbrochene Schwerter und Speere und Schilde, und von Schlägen zermalmt, denen niemand trotzen kann, lagen da Wagen, Elefanten und ihre Reiter.

Dhumraksha wandte seine zornigen Augen und sah seine Legionen in die Flucht geschlagen. Unerschrocken und mit schrecklichen Schlägen kämpfte er weiter und tötete seine vordersten Feinde. Bei jedem Schlag und jedem Stoß schickte er einen Vanar in den Staub. So fällt man unter Schwert und Lanze in der wilden Schlacht, wenn die Gandharvas (Krieger und Musiker des Himmels) tanzen, wo der Klang der Bögen und das Prasseln der Schwerter ihre Pflicht tun wie die silbernen Saiten, und wo das Stampfen der Hufe und das Wiehern der Pferde das laute Konzert für die Tänzer liefert. Heftig regnete es in unaufhörlichem Strom die Pfeile von Dhumrakshas Bogen, so daß die Vanar Legionen sich wendeten und bestürzt in alle Winde davonrannten. Hanuman sah die Vanars fliehen und hievte einen mächtigen Felsen hoch. Seine kühnen Augen blitzten in wütendem Feuer und so schnell wie der Wind, sein Vater, und so stark wie der rauschende Sturm wirbelte er ihn auf den angreifenden Wagen. Das Geschoß zischte durch die Luft, doch der Gigant sprang von seinem Wagen, bevor Achse, Räder, Banner und Bogen durch den heftigen Schlag zertrümmert wurden. Hanumans Augen sprühten vor Zorn, und er hob den felsigen Gipfel eines Berges an, balancierte ihn hoch über seinem Kopf, um ihn zu werfen, und stürmte gegen seinen gigantischen Feind. Dies sah Dhumraksha. Er hob seine Keule und schlug Hanuman ins Gesicht, der verrückt von den scharfen Schmerzen der Wunde erneut seinen Gegner ansprang. Und der Felsen ging mit unwiderstehlicher Wucht auf dem Haupt des Giganten nieder. Zermalmt ward dabei jedes Glied, und als formlose Masse lag er auf dem blutgetränkten Gras.


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