Pushpak Ramayana Buch 5Zurück WeiterNews

Canto 42 - Die Giganten aufgestört

Die Schreie der verstörten Vögel und der Klang von großen, zu Boden stürzenden Bäumen traf die Ohren der verblüfften Giganten und erfüllte die Insel mit plötzlicher Furcht. Vom Krach und den Schreien geweckt öffneten die Dämoninnen ihre Augen und sahen den Vanar inmitten des verwüsteten Waldes stehen. Um sie noch mehr zu erschrecken, wuchs der Vanar zu immenser Größe. Und flugs schrien die Rakshasa Wächterinnen und jagten Janaks Tochter große Angst ein: "Wessen Bote ist das? Woher kommt er und wer ist er? Warum kam er, um mit dir zu sprechen? Rede, Dame mit den lieblichen Augen, und laß keine Furcht deine Freude verhüllen!" Da erwiderte die Maithili Dame mit der edlen Seele und der vollkommenen Figur: "Kann ich denn mit meinen kargen Fähigkeiten diese Dämonen erkennen, welche ihre Gestalt nach Belieben ändern? Ihr solltet es wissen, eure Art ist dies. Eine Schlange kennt die Füße einer Schlange. Ich weiß nicht, wer er ist. Sein Anblick hat meinen Geist mit Angst erfüllt."

Einige scharten sich um Sita in einem Kreis und andere trugen die Geschichte zum König: "Ein mächtiges Wesen unserer Art in Affenform hat den Ort erreicht. Er kam in den Hain, stand dort und sprach an Sitas Seite. Er kommt vielleicht von Indras Hof zu ihr, oder ist ein Bote von Kuvera, oder Rama sendet einen Spion, um seine Gemahlin zu suchen und ihr Unrecht zu rächen. Seine zermalmenden Arme und trampelnden Füße haben den lieben Rückzugsort zerstört und verdorben, und der ganze angenehme Platz, den du so liebtest, ist nun ruiniert. Allein der Baum, unter dem Sita saß, ist verschont, wobei alles andere umgestürzt wurde. Vielleicht beschützte er die Dame vor Schaden, vielleicht hat die Anstrengung seinen Arm gelähmt." Da blitzten die Augen des Giganten wie Feuer, welches den Scheiterhaufen erleuchtet. Er gebot seinen tapfersten Kinkars(1) hinzueilen, und den Zerstörer vor seine Füße zu führen. Auf seinen Befehl hin stürmten zweimal vierzigtausend Krieger aus dem Palast. Sie brannten auf Kampf, waren stark und furchtbar mit ihren Keulen zum Zerschmettern und den Schwertern zum Durchbohren. Sie erblickten Hanuman neben einer Veranda und so dicht wie Motten um eine Fackel griffen sie den Feind in wilden Attacken mit Knüppeln, Keulen und Kriegsbeilen an. Als sich die Rakshasa Meute um ihn zusammenzog, brüllte der wunderbare Affe so laut, daß die Vögel kopfüber vom Himmel fielen. Dann rief er mit gewaltigem Schrei: "Lang lebe Dasarathas Erbe und Lakshmana, das ewig glorreiche Paar. Lange lebe er, der unsere Rasse regiert und von der Gunst des edelsten Rama bewahrt wurde. Ich bin der Sklave des Königs von Kosal (Rama), dessen wunderbare Taten die himmlischen Sänger besingen. Ich bin Hanuman, des Windgottes Samen, unter dessen Arm die Feinde bluten. Ich fürchte nicht, unerreicht in Macht, tausend zur Schlacht aufgestellte Ravanas, auch wenn sie in wilden Händen Felsen und Bäume wie Speere und Schwerter erheben. Ich werde vor den Augen der Giganten ihre Stadt und ihren König züchtigen, und, nachdem ich mit der Dame gesprochen habe, im Triumph zurückkehren wie ich kam."

Von diesem außerordentlichen Gebrüll und Geschrei fiel das Herz der Giganten. Doch sie fürchteten den Befehl ihres Königs und drängten gegen Hanuman mit erhobenen Waffen. Neben der Veranda lag eine Keule. Der Vanar ergriff sie, schwenkte die Waffe um seinen Kopf und erschlug den Ersten der Rakshasa Schar. So vernichtete der tausendäugige Indra die Daityas, welche sich den Göttern widersetzten. Dann sprang Hanuman auf die Veranda und laut erklang sein Triumphgeschrei. Die Giganten schauten auf den Toten, wandten sich ab und flohen zu ihrem Monarchen. Ravanas Geist ging in Raserei über, als er die Geschichte erfuhr, und er befahl Prahastas Sohn in den Kampf, den Mächtigsten aller seiner Anführer.


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(1) die speziellen Diener, welche die Befehle direkt vom Herrscher erhalten