Pushpak Ramayana Buch 5Zurück WeiterNews

Canto 41 - Die Zerstörung des Hains

(Griffith läßt zwei wiederholende Kapitel aus, in denen Sita nochmals Hanuman bittet, dem Rama ihre Botschaft zu überbringen und ihn zur Eile antreibt, sie zu retten. Hanuman antwortet, daß es niemanden auf Erden gibt, der Rama gleicht und daß er bald kommen wird, Ravana zu töten.)

In allen Ehren entlassen zog sich der Vanar von dem Ort zurück. Dann dachte der Sohn des Windgottes voller Freude: "Die große Aufgabe ist beinah getan. Die drei Hilfsmittel muß ich lassen, nur das vierte kann ich erproben(1). Keine meiner Künste kann die Bewohner dieser Giganteninsel versöhnen. Ich kann sie nicht bestechen und keine Zwietracht unter den Rakshasa Feinden säen. Künste, Gaben und Ansprachen werden diese Unholde verschmähen. Doch Gewalt soll nun ihren König züchtigen. Vielleicht gibt er nach, wenn all die Mutigen seiner Anführer fallen. Ich werde diesen lieblichen Hain zerstören, den Stolz und die Freude des grausamen Ravana, und die Gärten, in denen er sich inmitten von kletternden Pflanzen und blühenden Bäumen erholt, die ihre stolzen Wipfel in den Himmel recken und dem Tyrannen so lieb sind wie seine eigenen Augen. Dann wird er sich im Zorn erheben und seine Legionen mit Wagen, Rossen und Elefanten in langer Reihe anführen, um mich durstig nach Schlacht aufzusuchen. Den Rakshasa Legionen werde ich begegnen und seine ganze tapfere Armee besiegen. Dann werde ich mich glorreich vom blutigen Felde abwenden und meinen Herrn, den König, aufsuchen."

So riß er jeden lieblichen Baum aus der Erde, der schöne Blüten trug, und jeder grüne Ast, der seine Schatten den singenden Vögeln lieh, ward zur Erde geworfen. Die Wildnis wurde verwüstet, die Fontänen zerschmettert und verunstaltet und jeder schattige Sitz und vergnügliche Hügel dem Erdboden gleichgemacht. Jede Laube, in sich windende Blumen eingehüllt, jede Grotte, Kammer und Bildergalerie, jeder Rasen, an dem sich Tiere und Vögel erfreuten, und jeder Pfad und alle Terrassen wurden zerstört. Der ganze Ort, der so schön war, wurde wie eine wilde und öde Wüste zurückgelassen, als ob die Raserei des Sturmes oder das tobende Feuer darüber hinweg gefegt wären.


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter

(1) Die vier Mittel, einen Feind zu besiegen: Versöhnung, Geschenke, Zwietracht und Gewalt oder Strafe