Pushpak Ramayana Buch 5Zurück WeiterNews

Canto 26 - Sitas Klage

"Ich, Ramas Gattin, wurde an diesem traurigen Tag von Ravans Arm hinweggetragen und gestohlen von dem, der jede Gestalt nach Belieben annehmen kann, als ich nichts Böses ahnend darnieder saß. Nun bin ich eine hilflose Gefangene und den Drohungen und Verlockungen der Dämonen verzweifelt ausgeliefert. Ich weine und seufze nach meinem Herrn und würde ausgelaugt vom Leiden gerne sterben. Denn was ist das Leben mir schon wert, so weit entfernt von Rama? Der Räuber hofft in seiner fruchtlosen Sünde die Liebe seiner Gefangenen zu gewinnen. Nicht einmal mein Fuß soll den Dämonen berühren, den ich so sehr verabscheue. Dieser sinnenlose Narr! Er kennt mich nicht. Niemals würde diese stolze Seele sich von seiner Liebe beflecken lassen. Ja, Glied um Glied wird man mir ausreißen, doch ich werde niemals meine Zustimmung zu seiner Bitte geben. Lieber verbrannt und im Feuer vergangen als seiner niederen Begierde nachkommen.

Mein Herr war dankbar, wahrhaft und weise und schaute auf Leid mit mitfühlenden Augen. Doch nun, vor der Schlacht zurückschreckend, hat er kein Mitgefühl für seine gefangene Ehefrau. In Janasthan schlug er ganz allein die Tausenden der Rakshasa Armee. Sein Arm war stark, sein Herz tapfer; warum kommt er nicht, mich zu befreien und zu retten? Doch warum beschuldige ich meinen Herrn mit vergeblicher Vermutung? Er weiß nicht, wo seine Dame ist. Oh, wenn er es wüßte, seine Füße eilten schnell über Land und Meer, mich zu befreien. Dieses Lanka, welches von der Meerestiefe umgeben ist, würde vernichtet fallen, ein formloser Haufen, und von jedem zerstörten Haus würde sich das Stöhnen und die Schreie der Rakshasa Witwen erheben."


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