Pushpak Ramayana Buch 4Zurück WeiterNews

Canto 53 - Angads Ratschlag

Sie schauten auf die grenzenlose Tiefe, diesen schrecklichen Sitz von Varunas Regentschaft, und lauschten dem Brüllen und Wüten des Wassers bei jedem phantastischen Wellenkamm. Dann, in die Tiefen von Kummer versunken, ließen sie sich auf dem buschigen Boden nieder und grämten sich, tief sinnierend, um die verstrichene Zeit ohne jegliches Resultat. Der Schmerz durchbohrte sie mit noch schärferem Stich, als sie auf die Bäume im Frühling schauten. Sie sahen jeden sich wiegenden Zweig, der seine Schätze an prächtiger Last zeigte, und sanken hilflos unter der Ohnmacht und dem untröstlichen Kummer zusammen. Da erhob sich der Edelste der Vanar Schar, Angad, der imperiale Prinz mit den Löwenschultern, kräftig und stark, und er sprach sanft zu den Anführern der Vanars, tief in Elend versunken, welches seinen impulsiven Geist zerbrach: "Merkt ihr nicht, Vanars, daß der Tag, den unser Monarch festsetzte, bereits vergangen ist? Der Monat ist verloren an Mühe und Schmerz, und nun, meine Freunde, welche Hoffnung bleibt noch? Auf euch, die ihr in Wissen und Rat geübt seid, hat unser König Sugriva am meisten vertraut. Eure Herzen haben mit starker Zuneigung getränkt sein Wohl auf jede Art gesucht, und der wahrhafte Heldenmut eurer Truppe loderte durch das weite Land. Immer weiter führte euch die mühsame Suche und ich, so wollte er es, schritt euch voran. Doch nun, aller Hoffnung beraubt, bleibt uns nur der Tod als einzige Zuflucht. Denn niemand kann noch ein glückliches Leben erwarten, der darin fehlt, einen königlichen Beschluß auszuführen. Kommt, laßt uns alle die Nahrung verweigern und vergehen, denn jede Hoffnung ist vergebens. Streng ist unser König und schnell wütend, gebieterisch, stolz und schrecklich wie Feuer. Niemals wird er uns unser Vergehen der fruchtlosen Suche und vertanen Zeit vergeben. Weit besser ist es für uns, unser Leben zu beenden, und Reichtum, Heimat und Gemahlinnen, die lieben Kleinen und alles andere zu verlassen, als unter seiner rächenden Hand zu fallen. Denkt nicht, Sugrivas Hand wird mich verschonen, auch wenn ich Balis Sohn und der imperiale Thronerbe sein mag. Denn Raghus königlicher Sohn, und nicht er, salbte mich für diesen hohen Platz. Sugriva, für lange Zeit mein bitterster Feind, wird mit eifriger Hand den Schlag ausführen und mich eingedenk der alten Beleidigung wegen meiner Nachlässigkeit töten. Auch meine mitleidvollen Freunde werden keine Macht haben, mich in der tödlichen Stunde zu retten. Nein, hier, ihr Anführer, am Ufer des Ozeans werde ich liegen, fasten und sterben."

Sie hörten zu, wie der königliche Prinz seine Absicht aus fester Verzweiflung heraus erklärte, und alle, von allgemeiner Angst bewegt, bestätigten seine traurigen Worte: "Sugrivas Herz ist fest und hart, und Ramas Gedanken sehnen sich nach Sita. Unsere verwirkten Leben werden sicherlich für unsere nutzlose Suche und die lange Verzögerung bezahlen. Und unser schrecklicher König wird uns bitten, zu sterben und damit die Gunst seines Freundes erkaufen." Doch Tara sprach sanft, um die von Furcht bedrückten Herzen der Vanars zu ermuntern: "Verzweifelt nicht länger und zerstreut eure Ängste. Kommt in diese weite Höhle hier. Hier mögen wir in froher Behaglichkeit leben inmitten von Quellen, Früchten und blühenden Bäumen und sicher vor jedem feindlichen Angriff, denn Magie schuf das wunderbare Gewölbe. Wohl behütet brauchen wir hier nichts zu fürchten, auch wenn Rama oder unser König sich nähern würden. Auch vor ihm brauchen wir keine Angst zu haben, der die Tore der feindlichen Städte zerschlägt(1)."

(Dutt: Diesen willkommenen Worten von Angad stimmten alle Affen zu und sprachen: "Befiehl uns heute noch die Mittel, damit wir nicht getötet werden.")


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(1) Purandara, der Zerstörer der Städte; Die Städte sind die Wolken, die der Gott mit seinem Donnerschlag aufbricht, damit die gefangenen Wasser aus den Festungen der Dämonen der Dürre entlassen werden