Tief und angenehm war das Geräusch des Wagens vom weithin berühmten, königlichen Bharata, als er von seinen feurigen Rossen gezogen schnell in die Stadt Ayodhya einfuhr. Dort fand man jedes Haus dunkel und trüb, und Eulen und Katzen hatten sich breitgemacht, gerade als ob die Schatten der Mitternacht mit schwärzester Düsternis einfielen und alles bedeckten. Es war, als ob Rohini schwach und matt würde, die liebe Gefährtin von ihm, den Rahu haßt, wenn sie dort oben alleine scheint und des Dämons Schatten auf ihr lastet(1). Als ob ein in der Sommerhitze verdorrter Bach nur noch leise tröpfelnd aus dem elterlichen Berg fließt, mit sterbenden Fischen in den halbausgetrockneten Teichen und schwachen Vögeln an seinen Ufern. Wie Opferflammen hoch auflodern, wenn heiliges Öl ihnen Nahrung bietet, aber wenn das Feuer nicht mehr genährt wird, glanzlos, kalt und tot zusammensinken. Wie eine kühne Armee, die das Schlachtfeld füllt, mit zerrissenem Geschirr und erschlagenen Feldherren, wenn Krieger, Elefant und Pferd völlig zerstört in wilden Zuckungen bluten. Wie, wenn die Erde allen Vorrat an Wert aufgebraucht hat, und sich die Felsen aus ihrem Bett lösen. Oder wie ein traurig gefallener Stern nicht mehr das liebliche Licht trägt, was ihn einst strahlen ließ. So jammervoll war die trauernde Stadt in ihrem verlassenen Zustand und untröstlich.
Dann sprach der wagengeborene Bharata, gut und treu, zu ihm, der die Pferde antrieb: "Warum sind Ayodhyas Straßen so stumm? Wo sind die Stimmen von Lyra und Laute? Warum ertönt nicht wie sonst die Musik der Laiensänger? Wo sind die Kränze, die sonst gewunden wurden? Wo sind die Blumen und der Wein? Wo ist der kühlende und erfrischende Geruch von Sandel mit Aloe vermischt? Der Elefanten ungeduldiges Gebrüll und das Getöse der Wagen höre ich nicht mehr. Der Pferde angenehmes Gewieher trifft nicht auf meine Ohren, während ich fahre. Die Jugend Ayodhyas hat nach Ramas Flucht allen Gefallen am Vergnügen verloren. Die Männer fahren nicht fort, keiner sorgt sich darum, feine Kränze um den Hals zu tragen. Alle weinen um den verbannten Rama. Feste und Feiern haben aufgehört, die Lieder sind verstummt. Wie eine schwarze Nacht, wenn es in Strömen gießt, so dunkel und düster ist die Stadt.
Wann wird er kommen, der alle wieder glücklich macht wie ein besonderer Feiertag? Wann wird mein Bruder die Menge beglücken wie eine Wolke am Ende des Sommers?" Der Held ritt durch die Straßen und betrat seines Vaters Wohnstatt, die vom Herrn der Menschen aufgegeben wurde und damit der verlassenen Höhle des Löwen glich. Er kam in die inneren Gemächer, einst die glückliche Heimat vieler Damen, nun düster, traurig und trübselig, so dunkel wie der alte Tag vor langer Zeit, an dem die Götter in wildem Schrecken weinten(2). Und auch Bharata weinte dort viele Tränen.
(1) Der Mond ist der Gefährte der Rohini, Rahu ein Dämon, der für die Finsternisse verantwortlich ist.
(2) Einst gab es eine Sonnenfinsternis während der Schlacht zwischen Göttern und Dämonen. Die Götter waren überwältigt, Rahu hatte die Sonne besiegt. Auf Geheiß der Götter übernahm Atri die Aufgaben der Sonne für eine Woche.