Pushpak Ramayana Buch 1Zurück WeiterNews

Canto 69 - Der Besuch des Dasaratha

Sobald die Schatten der Nacht geflohen waren, sprach der glückliche König zum weisen Sumantra, während Priester und Angehörige ihrem Range gemäß nahebei standen: "Laß zuerst alle meine Schatzmeister sich in einer langen Reihe aufstellen. Mit Gold und Juwelen reichlich bestückt sollen sie gemeinsam reiten. Und sende eine mächtige Armee voraus: Fußsoldaten, Streitwagen, Elefanten und Pferde. Laß außerdem viele Wagen mit den edelsten Pferden für mich anspannen und meinen Befehl erwarten. Vasishta, der weise Vamadeva, und Markandeya in ehrfurchtsvollem Alter, Javali, des Kasyapas gottgleicher Samen, und der weise Katyayan sollen führen. Deine Sorge, Sumantra, soll jetzt sein, mir einen Wagen anzuspannen, damit wir ohne Verzögerung abfahren können. Die Botschaft der Abgesandten treibt mich hinfort."

So machten sie sich auf den Weg. Wie vom König befohlen, das Heer vierfach und schnell, mit Priestern, die den strahlenden Zug anführten, und dem Monarchen, der ihnen auf seinem Weg nachfolgte. Vier Tage reisten sie auf der Straße, und am Abend erschien das Königreich Videha. Janak hatte seinen königlichen Sitz verlassen, um den ehrwürdigen Gast zu begrüßen, und auf das edelste sprach der hohe Herr zu seinem glücklichen Gast: "Heil dir, Bester der Könige, ein gesegnetes Schicksal hat dich zu mir geführt, oh Monarch. Deine hochbegabten Söhne werden ihres Vaters Augen nun erfreuen. Auch mir ist ein hohes Schicksal beschieden, da ihr Vasishta hierherführt, strahlend vor heiligen Taten und mit all diesen weitberühmten Weisen umgeben, wie Indra von seinen Göttern. Freude, Freude, denn meine Feinde sind besiegt. Freude, Freude, denn mein Haus erstrahlt im Glanze, vereint mit Raghus edelsten Söhnen, die in Stärke, Tapferkeit und Stolz überragend sind. Der kommende Morgen wird mit seinem frühen Licht auf meine vollendeten Riten scheinen. Dann, von den Weisen und dir gutgeheißen, werden wir der Heirat von deinem Rama beiwohnen."

Da antwortete Dasaratha, der Beste unter denen, deren Rede in anmutiger Ordnung fließt, von allen Seiten mit Heiligen umgeben: "Eine Wahrheit, die ich schon lange kenne, ist die, daß die Gunst dem eigen ist, der gibt. Worum du bittest, oh du Guter und Wahrhafter, werden wir erfüllen, wie es unsere Kräfte vermögen." Diese mit tugendhaftem Wert und Ehren getränkte Antwort des getreuen Herrn hörte Janak, Videhas edler König, staunend und froh.

Mit erfreuter Brust trafen sich lang getrennte Lehrer und Schüler und verbrachten die friedvolle Nacht in engen Banden der Freundschaft zusammen in großer Zufriedenheit. Rama und Lakshmana eilten von Vishvamitra geführt herbei, um in kindlicher Liebe ihren Vater zu begrüßen und seine Füße zu umarmen. Der alternde König freute sich sehr, seine lieben Kinder wieder zu sehen und zu hören, und von Janaks aufmerksamer Sorge geehrt begab er sich in großer Freude zur Ruhe. König Janak erkundigte sich erst aufmerksam nach den Bedürfnissen seiner Tochter und gab dann die nötigen Befehle für den Ritus. Danach begab auch er sich zur Nachtruhe.


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