Pushpak Ramayana Buch 1Zurück WeiterNews

Canto 68 - Die Rede der Gesandten

Drei Nächte verbrachten die Abgesandten auf dem Wege, um die Pferde zu rasten, welche sie so schnell und letztendlich nach Ayodhya trugen. Dem Rufe von König Dasaratha folgend, eilten sie sofort in die königliche Halle und erblickten dort den ehrwürdigen König, welcher so ehrfurchteinflößend wie ein Gott war. Mit gefalteten Händen näherten sie sich demütig, legten alle Furcht ab und sprachen zu jenem auf dem Throne mit bescheidenen Worten und sanfter Stimme: "Janak, der König von Videha, sendet uns, um sich nach dir, seinem lieben Freund, und deiner Gesundheit, nach all deinen Priestern und deiner Familie zu erkundigen. Mit Zustimmung von Kusiks Sohn läßt er dir durch uns, seine unterwürfigen Diener, folgendes ausrichten:

Einst schwor ich einen Eid und beschloß, daß mein Kind der Preis für Heldenmut sein sollte. Die Könige, die einer Prüfung nicht standhalten konnten, wurden als unwürdig wieder weggeschickt. Deine Söhne kamen aus freiem Willen und von Vishvamitra angeführt, meine Stadt zu besichtigen. Und unschlagbar in ihrer Kraft, haben sie meine Tochter erobert, wie mein Gelübde es forderte. Vor den Augen der Menge brach dein Held Rama das vom Himmel stammende Juwel des Bogens entzwei, trotz seiner riesigen Größe. Die rechtmäßige Belohnung des Helden und seiner Stärke ist meine Tochter Sita. Gern würde ich mein Versprechen einhalten, wenn du, oh König, zustimmst und hilfst. Komm zu mir in meine Stadt, sieh deine Söhne wieder und bring heilige Brahmanen und Priester mit. Oh Herr der Könige, gib meinem Antrag statt und laß mich meinen geschworenen Eid einlösen. Nimm teil am Triumph deiner Kinder und freue dich an ihrem Wohl mit Erlaubnis von Vishvamitra. - Diese Worte sprach Janak, Videhas König, aus Freundschaft und nach dem Rat seines Priesters Satananda."

Die Gesandten hatten gesprochen, und große Freude erhob sich in des Königs Brust. Vamadeva, Vasishta und seinem Gefolge rief er schnell zu: "Lakshman und er, mein junger Prinz, der Kausalyas Seele mit Freude erfüllt, leben wohl behütet durch Vishvamitra im guten Videha. Ihr Herrscher Janak gestand unverzüglich die unvergleichliche Stärke meines Kindes ein und möchte ihn gern in heiligen Banden mit seiner Tochter verbinden, dem lieblichen Lohn für Heldenmut. Wenn Janaks Plan euch gut erscheint, dann laßt uns zu seiner Stadt eilen und die Gelegenheit nicht aus Müßiggang vorüberziehen." Er schwieg. Und aus den Reihen der Priester, mächtigen Heiligen und all der Berater erklang glückliche Zustimmung, die durch die Halle schallte. Da rief der König mit freudigem Herzen: "Morgen werden wir alle abreisen."

Und in dieser Nacht wurden die Gesandten in allen Ehren versorgt.


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