Als König Sagar sich über den Ausbleib seiner Söhne zu wundern begann, sprach er zu seinem Enkelsohn, der im Licht seines Ruhmes strahlte: 'Du bist ein geschickter Krieger und tapfer dazu, ein Ebenbürtiger der mächtigen Männer von einst. Folge dem Kurs deiner Onkel und finde die Spur von Räuber und Pferd. Nimm zu deinem Schutze Schwert und Bogen mit, denn dort unten gibt es riesige und starke Bestien. Erweise den Verehrungswürdigen deine Verehrung und töte die Feinde, die deinen Weg versperren. Kehre erfolgreich heim und sei dabei, wenn mein Opfer durch dich erfolgreich wird.' Seinem hochbeseelten Herrn gehorsam, ergriff Ansuman Bogen und Schwert und eilte davon mit jugendlich begierigen Schritten voller Heldenmut. Er folgte dem Weg, den seine Onkel in die Tiefe gegraben hatten und erblickte den Wächterelefanten, dessen Größe und Stärke die Gesetze der Natur überflügeln, der das gewaltige Gewicht der Welt trägt und den Götter, Dämonen, Giganten, Vögel, Schlangen und alle huschenden Schatten verehren. Ihm begegnete er in höchster Demut mit umkreisenden Schritten und getreuem Gruß. Auch bat er ihn um Auskunft, ob er von seiner Onkel Wohl oder vom Dieb wüßte, der es gewagt hatte, das Pferd zu stehlen. Der wachende und erfahrene Elefant entgegnete: 'Du, Sohn des Asamanj, sollst im Triumph das gerettete Pferd heimführen.' So kam er zu einem jeden Elefanten und befragte alle mit denselben Worten. Der verehrte Junge mit der sanften Rede bekam von jedem die gleiche beredte Antwort, daß das Glück seine Schritte begleiten und er mit dem Pferd heimkehren würde. Durch die dankbare Antwort beglückt, ging Ansuman weiter mit leichterem Schritt und erreichte mit sorgenfreiem Herzen den Ort, wo des Sagars Sippe in Asche lag.
Da floh den Prinzen der frohe Geist unter dem Schock der plötzlichen Trauer. Und mit einem bitteren Aufschrei des Leids beklagte er seine so gefallene Verwandtschaft. Niedergedrückt durch Kummer und Sorge fand er das frei laufende Opfertier. Doch erst wollte der fromme Prinz gern den Trauerritus für die Erschlagenen durchführen. Dazu benötigte er Wasser, welches er nirgends fand. Sein schnelles Auge suchte überall und erblickte König Garuda, den Besten aller Vögel, die mit ihren Schwingen die Luft erfüllen. Zu dem weinenden Prinzen begann der Sohn der Vinata (Garuda) zu sprechen: 'Trauere nicht, oh Held, um den Tod derer, die ein von allen gebilligtes Ende fanden. Sie waren von großer Kraft, als sie ihrem Schicksal durch Kapils Hand begegneten, mit dem sich keiner messen kann. Verströme kein irdisches Wasser für sie, denn eine heiligere Flut ersehnt ihr Geist. Wenn Ganga, die Tochter des Herrn des Schnees, ihre Fluten herabströmen ließe, dann würden ihre Wasser, die jede sterbliche Sünde reinigen, auch die Asche deiner Onkel reinwaschen. Ja, wenn ihre Wellen, die von allen verehrt werden, sich über den Staub ergießen, der hier modert, würden die Sechzigtausend ihrer Sünden befreit und gewännen ihren Platz in Indras Himmel. Geh, und versuche in niemals nachlassender Bemühung die Göttin vom Himmel zu holen. Kehre nun zurück und nimm das Pferd mit dir, damit deines Großvaters Opfer erfolgreich werde.'
Prinz Ansuman, der starke und tapfere Jüngling, folgte dem Rat, den Garuda ihm gab. Der glorreiche Held nahm das Pferd und kehrte schnell nach Hause zurück. Geradewegs zum besorgten König führte ihn sein Weg, den glänzende Riten gereinigt hatten, und er erzählte ihm die klagenvolle Geschichte nebst allem, was ihm der König der Vögel geweissagt hatte. Der Monarch hörte die leidvolle Sage. Dann wurde das Opfer nicht länger hinausgeschoben: Mit Sorgfalt und in rechter Einhaltung ward alles durchgeführt, wie es die Schriften gebieten. Die Opferriten waren beendet und mit Ruhm beglänzt und an Rat erstarkt, kehrte er heim. Er wollte den Fluß herabbringen, aber fand keinen Plan, seinen Wunsch zu erfüllen. Mit besorgten Gedanken sann er lange nach, doch fand er keinen Weg zum Gesuchten. So verbrachte der Monarch dreißigtausend Jahre, um dann zum Himmel aufzusteigen.