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1.5 – Rani Parikha wird belästigt

Als Parikha so gesprochen hatte, ergriff Dharakala die Rani bei der Hand und zog sie zu sich heran, und führte aus, was er sich vorgestellt hatte. Nachdem er mit der Rani in seiner listigen Verkleidung Verkehr gehabt hatte, nahm er wieder seine eigene Gestalt an; bei deren Anblick die Rani, die ohnehin geplagt und verstört war, laut aufschrie: „Oh ungerechter scheußlicher Sünder! Was für eine Tyrannei hast du da begangen, meine Tugend zu zerstören! Da ist ein Fluch auf deinem Vater, deiner Mutter, deinem geistigen Lehrer, die deinen Geist so geprägt haben. Warum war deine Mutter nicht unfruchtbar, statt solch einen Sohn wie dich zu gebären? Du Teufel! Alle Männer, die die Tugend von Frauen zerstören, fallen mit jeder neuen Geburt in die Hölle.“ Dharakala sagte daraufhin: „Rani, verfluche mich nicht, denn ich habe dir die Frucht meiner besten Eigenschaften gegeben; als ich deine Gebärmutter verschlossen sah, fühlte ich große Angst, die ist nun vorüber; von heute an besteht die Hoffnung, dass du schwanger bist, und du wirst in zehn Monaten einen Sohn haben, und durch die guten Eigenschaften meines Körpers wird dein Sohn König werden, nachdem er die neun Teile der Erde erobert haben wird, und er wird mit Krishna kämpfen. – Mein früherer Name war Kalanemi, dann hatte ich einen Zusammenstoß mit Viloman; in meinem jetzigen Leben heiße ich Dharakala. Ich habe dir einen Sohn gegeben; verbanne alle Furcht aus deinem Gemüt.“

Nachdem Dharakala so gesprochen hatte und sich damit verabschiedete, gelang es der Rani nach einiger Zeit, die Ruhe ihres Geistes durch verschiedene Betrachtungen wiederherzustellen. – „Gleich wie unser Schicksal sich gestaltet, unser Verständnis wird sich entsprechend anpassen – was kommen soll, wird unseren Verstand so oder so beherrschen; all unsere Erinnerung wird vom Bewusstsein getilgt.“ – Kurze Zeit danach tauchten ihre Dienerinnen auf, und als sie sahen, dass Kleidung und Schmuck der Rani in Unordnung waren, fragte eine von ihnen: „Rani! Wo bist du solange gewesen, und was ist mit dir passiert?“ – Parikha antwortete: „Ihr Dienerinnen habt mich allein in den Wald gehen lassen, − ein Affe kam, der mich furchtbar belästigt hat; aus Furcht bin ich jetzt immer noch am Zittern.“ Als sie das hörten, gerieten die Dienerinnen in Aufregung; sie setzten die Rani sofort auf ihren Wagen, um sie nach Hause zu bringen.

Nachdem zehn Monate vorüber waren, wurde der Rani ein Sohn geboren; gerade zu der Zeit tobte ein gewaltiger Sturm, die Erde begann zu beben, es wurde so dunkel, dass der Tag zur Nacht wurde; Sterne begannen in Stücke zu brechen, Wolken donnerten, und Blitze krachten.

Und so wurde Kansa geboren, am dreizehnten Tage des hellen Teils des Monats Magha (Dezember − Januar), an einem Donnerstag. Aus diesem Anlaß war der Raja Ugrasena sehr erfreut und schickte nach allen Musikern in der Stadt, damit musikalische Unterhaltung gegeben werde, und er schickte auch nach all den Brahmanas, Pandits und Astrologen, und ludt sie mit sehr großem Respekt zu sich ein. Nach ihrer Ankunft empfing er sie würdevoll und bot ihnen Sitze an. Danach, als die Astrologen sich den glücklichen Moment der Geburt und dessen Unterteilungen der Zeit angesehen hatten, sagten sie zu dem Raja: „Oh König der Erde! Dieses Kind, mit Namen Kansa, das in deiner Familie geboren wurde, wird sehr mächtig sein, und es wird regieren, indem es sich mit Teufeln verbündet. Nachdem es den Göttern und den Verehrern Vishnus Leiden zufügte und anschließend dein Königreich übernahm, wird es plötzlich durch die Hand Haris(1) sterben.“

Nachdem er die Geschichte soweit erzählt hatte, sagte Shukadeva der Weise zu dem Raja Parikshit: − Raja! Ich werde dir jetzt die Geschichte von Kansa erzählen. − Devaka, der Bruder von Ugrasena, hatte vier Söhne und sechs Töchter, diese sechs gab er alle zur Heirat an Vasudeva. Die siebte Tochter war Devaki, durch ihre Geburt waren die Götter sehr erfreut; und Ugrasena hatte auch zehn Söhne, der Älteste davon war Kansa.

Seit der Zeit seiner Geburt war es Kansas Gewohnheit, in die Stadt zu gehen, kleine Kinder gewaltsam zu packen und sie totzuschlagen, nachdem er sie in den Höhlen der Berge für einige Zeit eingesperrt hatte. Denen, die erwachsen waren, drückte er die Brust ein und erwürgte sie. Keiner konnte diesem Unheil entkommen, jeder suchte seine Kinder zu verbergen; die Bürger sagten, dieser Kansa ist ein Teufel, der gehört nicht zu der Familie Ugrasenas. Ein großer Sünder wurde da geboren, der eine Plage für die ganze Stadt ist. − Als Raja Ugrasena davon erfuhr, schickte er nach seinem Sohn und begann, zahlreiche Gespräche mit ihm zu führen, die sein Verhalten betrafen, aber Kansa achtete nicht auf das, was sein Vater sagte. Deswegen war Ugrasena sehr bekümmert und verzweifelt und fragte sich: „Warum bin ich nicht ohne Söhne geblieben, statt dass ich solch einen Sohn habe wie den?“


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(1) Hari ist ein anderer Name Krishnas.