Pushpak Prem SagarZurück WeiterNews

1.3 – Raja Parikshit trifft Shukadeva am Gangesufer

Nachdem der Schüler des Weisen gegangen war, führte der Raja Bußen aus, indem er all die Vergnügungen der Welt aufgab, und nachdem er nach Janamejaya geschickt hatte, übergab er diesem seinen Thron und sagte: „Oh Sohn! Beschütze die Kühe und die Brahmanas, und sorge dafür, dass alle Bürger zufrieden sind.“ – Als er das gesagt hatte, ging er zu den Gemächern der Frauen; die Frauen wurden alle sehr traurig, als sie ihn sahen; seine Ehefrauen, die Ranis, blickten ihn an und fielen ihm weinend zu Füßen, und riefen: „Oh großer König! Wir armen Geschöpfe werden nicht in der Lage sein, die Trennung von dir zu ertragen, aus diesem Grunde ist es besser, wenn wir zusammen mit dir unser Leben aufgeben.“ – Der Raja gab zur Antwort: „Es ist richtig für eine Frau in solcher Weise zu handeln, damit der Ruf und die Würde des Ehemannes erhalten bleibt, und kein Hindernis in die Erinnerung eines ausgezeichneten Lebenswerks geworfen wird.“

Nachdem er dies gesagt hatte, und nachdem er Verwandte, Freunde, und allen privaten und öffentlichen Reichtum aufgegeben hatte, ging er fort und ließ sich an den Ufern des Ganges nieder, um Bußen zu üben. – Jeder, der von den Umständen dieser Geschichte hörte, wurde sehr bekümmert und betroffen, und vergoss Tränen.

Als die Weisen hörten, dass der Raja Parikshit fortgegangen war zu den Ufern des Ganges, um dort zu sterben, in der Folge von Shringis Fluch, da kamen Vyasa, Vasishtha, Vidura, Cyavana, Parashara, Narada, Vishvamitra, Ramadeva, Jamadagni, und achtundachtzigtausend Weise, die sich in langen Reihen hinsetzten; und alle dachten an ihre Shastras(1) und begannen, dem König verschiedene Arten von religiösen Vorgängen zu erklären.

Weil er das Vertrauen des Rajas wahrgenommen hatte, kam Sri Shukadeva Ji in der Zwischenzeit auch dazu; er hatte ein Buch unter dem Arm und war völlig unbekleidet. Als sie ihn sahen, erhoben sich die Weisen, und der Raja Parikshit erhob sich auch, aber wie ein Bittsteller, und indem er seine Ehrerbietung darbrachte, sprach er den Weisen an: „Oh Wohnsitz des Mitgefühls! Du hast einen großen Segen über mich gebracht, indem du dich jetzt in dieser Zeit an mich erinnerst!“

Als der Raja so gesprochen hatte, setzte sich Shukadeva hin, und der Raja sagte zu den anderen Weisen: „Oh große Könige! Shukadeva Ji ist der Sohn von Vyasa Ji, und der Enkel von Parashara Ji, und sobald ihr ihn gesehen habt, habt ihr euch erhoben, wo ihr doch selbst Heilige von solch hohem Range seid; ich verstehe das nicht, erklärt mir den Grund dafür, damit meine Verwunderung sich auflöst.“

Parashara der Weise sagte: „Raja! wir Heiligen, gleich welchen Ranges, stehen alle unterhalb von Shukadeva was unser Verständnis anbelangt, und deshalb waren wir solchermaßen respektvoll zu ihm. Einige von uns hier hoffen, dass er der Retter der Geretteten sein möge, denn seit der Zeit seiner Geburt hat er sein Leben in Trauer in der Wüste verbracht, und, Raja! all deine ausgezeichneten Eigenschaften haben sich vervielfacht, weil Shukadeva Ji hierher gekommen ist. Dies wird verkündet werden als die größte und beste religiöse und tugendhafte Tat (Dharma), durch die du erlöst sein wirst vom Leben und vom Tod; und so wirst du das Meer dieser Welt überqueren.“(2)

Während er dies hörte, hatte sich Raja Parikshit vor Shukadeva Ji niedergeworfen und sagte: „Oh großer Weiser! Erkläre mir die Pflichten der Religion; wie werde ich der Schlinge des Schicksals entkommen, was soll ich in den kommenden sieben Tagen tun? Mein Unglaube war sehr groß, wie soll ich das Meer dieser Welt überqueren?“


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(1) Shastras – Das sind die offenbarten, autoritativen Schriften der vedischen Literatur; enthielten nicht nur Wissen, sondern auch Anleitungen für Zeremonien, Hausbau, Ernährung, Heilkunde, etc.
(2) Gemeint ist hier, der Raja wird vom Rad der Wiedergeburt erlöst sein und braucht nicht mehr in dieser Welt zu erscheinen.