Pushpak Markandeya PuranaZurück WeiterNews

Kapitel 54 - Über Jambudvipa als harmonisches Mandala

Kraustuki sprach:
Oh Brahmane, wie viele Inseln, Ozeane, Berge, Kontinente und Flüsse gibt es dort? Was sind die Ausmaße der großen Naturerscheinungen und der Berge von Lokaloka? Und was sind die Zyklen, Zeiten und Bahnen von Mond und Sonne? Oh großer Muni, erzähle mir bitte alles im Detail.

Markandeya sprach:
Die Ausdehnung dieser ganzen Welt, oh Zweifachgeborener, ist ein halbes hundert Crores Yojanas (500 Millionen, entspricht ca. 5 Mrd. km). Ich werde dir alle Bereiche beschreiben, die darin enthalten sind. Jene Inselkontinente, angefangen mit Jambudvipa bis zum Pushkaradvipa, habe ich bereits erwähnt. Doch höre nun weitere Details über sie, oh du Besitzer der acht guten Qualitäten (der Güte usw.). Die Inseln heißen Jambu, Plaksha, Salmali, Kusha, Krauncha, Saka und Pushkara. Dabei ist das Ausmaß der nachfolgenden immer doppelt so groß, wie der zuvor genannten. Und sie sind von allen Seiten durch die sieben Ozeane umgeben. Diese tragen die Namen Lavana (Salzwasser), Ikshu (Zuckerwasser), Sura (Wein), Sarpi (geklärte Butter), Dadhi (Yoghurt), Dugdha (Milch) und Jala (reines Wasser). Auch von ihnen hat jeder das doppelte Ausmaß vom vorhergehenden.

Ich werde dir jetzt über Jambudvipa erzählen, höre. Er ist in der Länge und Breite ein Lakh Yojanas (1Lakh =100.000). Die sieben Kula Berge in ihm sind Himavat, Himakuta, Rishabha (bzw. Nishadha), Meru, Nila, Sweta und Sringin. Die zwei großen Berge (Bergketten) in seiner Mitte haben jeweils eine Länge von einem Lakh Yojanas. Dabei liegt der eine Richtung Süden und der andere Richtung Norden. Zu ihnen sind die anderen jeweils 10.000 Yojanas kürzer. Ihre Höhe ist 2.000 Yojanas und ähnlich ist auch das Maß an ihrer Basis 2.000 Yojanas. Alle sechs Kula Bergketten enden im Leib (der Gebärmutter) des Ozeans. Dort fällt die Erde nach Süden und Norden ab, und in der Mitte wölbt sie sich in große Höhen.

Wisse, dass sich auf ihrer südlichen Seite drei Varshas (Kontinente, Länder) befinden und ähnlich auch drei auf der nördlichen Seite. Zwischen ihnen liegt der Ilavrita Varsha wie ein Halbmond. Ostwärts von ihm ist der Varsha Bhadrashva und nach Westen jener von Ketumala. Im Zentrum von Ilavrita erhebt sich der goldene Berg Meru. Die Höhe dieses großen Berges ist 84.000 Yojanas. In die Erde ist er 16.000 Yojanas tief eingetreten und hat dort eine Breite von ebenfalls 16.000 Yojanas. Weil seine Form einer kreisförmigen Schüssel ähnelt (ein nach unten gerichteter Kegel), ist der obere Teil 32.000 Yojanas breit. Seinen vier Seiten sind im Osten beginnend die Farben weiß, gelb, schwarz und rot zugeordnet. Hier leben auch die vier Kasten gemäß ihren jeweiligen Farben (Weiß für die Brahmanen im Osten, Gelb für die Vaisyas im Westen, Schwarz für die Shudras im Norden und Rot für die Kshatriyas im Süden). Auf diesem Berg sind die Höfe von Indra und der anderen Beschützer der Welt. Im Zentrum von ihnen allen ist der Hof von Brahma, der eine Höhe von 14.000 Yojanas hat. Darunter sind die Viskamba Berge (Stützberge), deren Höhe 10.000 Yojanas beträgt.

Entsprechend der Aufteilung der Seiten nach Osten usw. stehen nacheinander die Berge Mandara, Gandhamadana, Vipula und Suparsva, geschmückt mit ihren jeweiligen Bäumen. Der Berg Mandara trägt den Kadamba Baum als seine Eigenart, während der kennzeichnende Baum von Gandhamadana der Jambu ist. Ähnlich ist der Aswattha Baum dem Berg Vipula eigen, und der riesige Bata (Banyanbaum) wird von Suparsva getragen. Diese Berge (oder Bäume?) haben ein Ausmaß von 1.100 Yojanas. Die Berge auf der Ostseite sind Jathara und Devakuta, welche Nila und Nishadha miteinander verbinden. Nishadha und Pariyatra liegen auf der Westseite von Meru, und wie die Ostberge erstrecken sie sich in gleicher Weise zwischen Nila und Nishadha. Im Süden sind die zwei großen Berge Kailasa und Himavan. Sie erstrecken sich von Osten nach Westen bis an die Grenze des Ozeans. Ähnlich stehen im Norden die Berge Sringavan und Jarudhi und wie jene im Süden, so erstrecken sich diese im Norden bis an die Grenze des Ozeans. Oh du ausgezeichneter Brahmane, diese acht werden die Maryada Berge genannt. Himavat, Himakuta und alle anderen Berge sind jeweils 9.000 Yojanas voneinander entfernt, von Osten nach Westen und von Süden nach Norden. Sie befinden sich auf allen Seiten vom Berg Meru der im Varsha mit dem Namen Ilavrita steht.

Jene Jambu Früchte, die am Gandhamadana Berg in der Größe eines Elefantenkörpers wachsen, fallen auf den Gipfel des Berges. Vom Saft jener Früchte entsteht der unter dem Namen Jambu bekannte Fluss, in dem sich das Gold bildet, welches Jambunada genannt wird. Dieser Fluss umrundet den Berg Meru und geht wieder in seine eigene Quelle (Jambumula) ein. Das Wasser von ihm, oh du Tiger unter den Zweifachgeborenen, wird von den Wesen jener Bereiche getrunken.

Vishnu besteht im Bhadrashva als Ashwashira (Pferdeköpfiger), in Bharata als Schildkröte, in Ketumala als Eber und im nächsten Varsha um Ilavrita (im Norden) als Fisch. In diesen vier Varshas sind entsprechend der Konstellation der Sterne weitere Objekte angeordnet, um die schädlichen Einflüsse dieser Sterne zu eliminieren.

Jambudvipa als Mandala

Jambudvipa als Mandala
(Anmerkung des Übersetzers: Diese Modelle von Jambudvipa sind meine vereinfachten Interpretation. Ich habe allerdings keine Variante gefunden, wo all die vielen Maße in einem Modell zusammen passen würden. Vielleicht ist dies auch beabsichtigt...)


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