Pushpak Mahabharata Buch 7Zurück WeiterNews

Kapitel 3 – Karna spricht vor der Schlacht zu Bhishma

Sanjaya erzählte:
Beim Anblick des Großvaters, des ehrenwerten Bhishma, diesem Vernichter von Kshatriyas, dem Held mit der gerechten Seele und unermeßlichen Energie, wie er mittels himmlischer Waffen von Arjuna niedergeworfen wurde und nun auf seinem Bett aus Pfeilen lag und wie der von mächtigen Winden ausgedörrte Ozean aussah, da war die Hoffnung deiner Söhne auf ihren Sieg verschwunden mitsamt Selbstsicherheit und Geistesfrieden. Und als Karna nun Bhishma sah, diese Insel für Menschen, die im schaumlosen Ozean versinken bei dem Versuch, ihn zu überqueren, diesen Helden, der mit Pfeilen bedeckt war, die sich in einem unaufhörlichen Strom über ihn ergossen hatten wie die Wasser der Yamuna, den Helden, der nun (dem Berg) Mainaka mit der unerträglichen Energie glich, nachdem er von Indra auf die Erde geschleudert wurde, diesem Krieger, der auf der Erde lag, als ob die Sonne aus dem Himmel gefallen wäre, diesem einen, der nun dem unfaßbaren Indra glich nach seiner damaligen Niederlage gegen Vritra, der Kämpfer, der allen anderen Kriegern die Sinne raubte, diesen Ersten aller Kämpfer und leuchtendes Vorbild aller Bogenschützen – als nun Karna den Großvater der Bharatas mit den hohen Gelübden niedergeworfen, mit Arjunas Pfeilen übersät und auf diesem Bett für Helden liegen sah, da sprang er kummervoll und leidend, mit Tränen in den Augen und beinahe bewußtlos von seinem Wagen ab und näherte sich diesem Bullen unter den Männern zu Fuß.

Er grüßte ihn mit gefalteten Händen und sprach ehrfurchtsvoll zu ihm:
Ich bin es, Karna. Sei gesegnet! Sprich, oh Bharata, glücksverheißende und heilige Worte zu mir. Öffne deine Augen und sieh mich an. In dieser Welt kann wohl kein Mensch die Früchte seiner frommen Taten ernten, da du, in ehrenvollem Alter und der Tugend hingegeben, vom Feind geschlagen am Boden liegst. Oh, du bist der Beste und Erste unter den Kurus. Ich sehe niemanden weit und breit, der wie du fähig wäre, die Schatzkammern zu füllen, Ratschläge zu geben, die Truppen zur Schlacht aufzustellen und die Waffen zu gebrauchen. Ach, du hast das sinnvolle Verständnis für alle Dinge, du hast immer die Kurus vor jeglicher Gefahr beschützt und du, oh weh, hast zahllose Krieger geschlagen und gehst nun doch auf dem Pfad, der dich in die Bereiche der Ahnen führt. Ab heute werden die Pandavas voller Zorn die Kurus schlachten wie Tiger kleine Rehe, oh Anführer der Bharatas. Von heute an werden die Kurus Arjuna fürchten wie die Asuras den mächtigen Indra. Und das Sirren von Gandiva und das Geräusch seiner Pfeile wird sie in Angst und Terror versetzen wie das Donnergrollen aus dem Himmel. Heute, oh Held, werden die Pfeile von Arjuna die Kurus vernichten, wie ein wütendes Feuer den Wald verbrennt. Wenn Wind und Flammen gemeinsam angreifen, werden unaufhaltsam alle Pflanzen, Büsche und Bäume verbrannt. Zweifellos ist Arjuna wie ein schwellendes Feuer, und zweifellos ist Krishna der wehende Wind. Oh Tiger unter den Männern, wenn sie das Dröhnen von Panchajanya und das Sirren von Gandiva vernehmen, werden alle Kuru Truppen Angst leiden. Ohne dich, oh Held, werden die Könige niemals in der Lage sein, das Rattern des Wagens mit dem Affenbanner zu ertragen, wenn der feindezermalmende Krieger auf ihm angreift. Wer unter den Königen außer dir könnte es mit Arjuna aufnehmen, dessen Taten und Errungenschaften übermenschlich sind, wie es die Weisen erzählen? Übermenschlich war die Schlacht, als der Hochbeseelte sich mit dem dreiäugigen Mahadeva (Shiva) schlug. Von ihm bekam er den Segen, welcher von Menschen mit ungeheiligten Seelen niemals erlangt werden kann. Den Sohn des Pandu freut die Schlacht, und er wird von Madhava beschützt. Wer ist fähig, ihn zu besiegen, wo du selbst ihn nicht besiegen konntest, obwohl du Energiereicher sogar Rama mit der Axt besiegtest, der schon ganze Kshatriya- Geschlechter auslöschte und den die Götter und Danavas ehren? Du warst nicht in der Lage, dem Sohn des Pandu zu begegnen, diesem außergewöhnlichen Helden. Doch mit deiner Erlaubnis bin ich dazu fähig, diesen mutigen und schrecklichen Krieger mit meinen Waffen zu schlagen, der wie eine Schlange mit tödlichem Gift ist und seine Feinde schon mit Blicken tötet.


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