Sanjaya sprach:
Nachdem die Nacht vergangen war und sich die Sonne erhoben hatte, näherten sich die beiden Armeen erneut zum Kampf, oh König. Und als sie sich einander erblickten, stürmten die geschlossenen Reihen wieder voller Zorn voran, um den anderen zu besiegen. Aufgrund deiner schlechten Politik, oh König, eilten die Pandavas und Dhritarashtras, in Rüstungen gehüllt und Kampfreihen aufgestellt, um sich zu töten. Die Gefechtsordnung der Kauravas hatte die Form eines Makara, die Bhishma von allen Seiten beschützte, genauso, wie auch die Pandavas ihre aufgestellte Formation schützten. An der Spitze, oh großer König, marschierte dein Vater Bhishma, dieser Erste der Wagenkrieger, von einer großen Abteilung von Kampfwagen unterstützt. Und viele andere Wagenkrieger, Fußsoldaten, Elefanten und Kavallerie folgten ihm, ein jeder an seiner zugeteilten Position.
Beim Anblick dieser kampfbereiten Armee ordneten die berühmten Söhne des Pandu ihre Truppen in der unbesiegbaren Gefechtsformation mit Namen Syena, die als König aller Formationen gilt. Am Schnabel dieser Formation strahlte der kraftvolle Bhimasena. Die zwei Augen waren der unbesiegbare Sikhandin und Dhrishtadyumna aus dem Prishata Stamm. Im Kopf stand der heroische Satyaki mit unbeirrbarer Heldenkraft. Der Hals war Arjuna, der seinen Gandiva schwang. Den linken Flügel bildete der hochbeseelte Drupada mit seinem Sohn an der Spitze eines Akshauhinis mit allen Waffengattungen. Den rechten Flügel formte der König der Kekayas mit ebenfalls einem Akshauhini an Truppen. Am Rücken standen die Söhne der Draupadi und Abhimanyu, der Sohn der Subhadra mit der großen Heldenkraft. Und am Schwanz war der heroische König Yudhishthira, der dort von seinen Zwillingsbrüdern unterstützt wurde.
Dann begann der Kampf und Bhima drang schnell in den Rachen der Makara Formation (der Kauravas) ein, indem er sich Bhishma näherte und ihn mit seinen Pfeilen bedeckte. Doch Bhishma mit der großen Heldenkraft antwortete mit seinen mächtigen Waffen und verwirrte damit die Kämpfer in der Formation der Pandavas. In diesem Tumult stürmte Arjuna voran und spickte Bhishma an der Spitze des Heeres mit tausend Pfeilen. Dann zerstörte Arjuna die abgeschossenen Waffen von Bhishma und stand kampfbereit und voller Heiterkeit an der Spitze seiner Abteilung. Als König Duryodhana, dieser Erste der Mächtigen und großer Wagenkrieger, dieses erneute, schreckliche Gemetzel seiner Truppen sah und sich an den Tod seiner Brüder erinnerte, kam er schnell zu Drona, dem Sohn des Bharadwaja, und sprach zu ihm:
Oh Lehrer, oh Sündenloser, du bist mir stets wohlgesinnt gewesen. Im Vertrauen auf dich und den Großvater Bhishma hatte ich keine Zweifel, daß wir selbst die Götter im Kampf besiegen konnten, ganz zu schweigen von den Söhnen des Pandu, die aller Kraft und Mittel beraubt waren. Sei gesegnet, und handle nun so, daß die Pandavas geschlagen werden!
Oh Bharata, so angesprochen durch deinen Sohn, drang Drona vor den Augen von Satyaki in die Reihen der Pandava Armee vor. Doch Satyaki stellte sich dem Sohn von Bharadwaja, und es entwickelte sich ein gewaltiges Gefecht, das schrecklich anzuschauen war. Denn der energische Drona, der mit größter Heldenkraft begabt war, durchbohrte lächelnd die Schulter von Satyaki mit zehn Pfeilen. Da eilte Bhimasena voller Zorn heran und spickte Drona, den Sohn des Bharadwaja, mit vielen Pfeilen, um Satyaki vor diesem Ersten aller Krieger zu beschützen. Im Gegenzug bedeckten Drona, Bhishma und auch Shalya voller Wut Bhimasena mit ihren Pfeilen. Daraufhin, oh Herr, wurden all diese Krieger mit den erhobenen Waffen von Abhimanyu zusammen mit den Söhnen der Draupadi mit scharfzackigen Pfeilen beschossen. Als nächstes stürmte der große Bogenschütze Sikhandin in diesem wilden Kampf gegen die zwei mächtigen Krieger Bhishma und Drona, die voller Wucht die Pandavas angriffen. Fest ergriff dieser Held seinen Bogen, dessen Sirren dem Gebrüll der Wolken glich, und als wollte er die Sonne verschleiern, so bedeckte er schnell seine Gegner mit Pfeilen. Doch der Großvater der Bharatas ging dem heranstürmenden Sikhandin aus dem Weg, denn er erinnerte sich an dessen ehemaliges weibliches Geschlecht. Daraufhin, oh König, eilte Drona, von deinem Sohn gedrängt, schnell zum Kampf, um Bhishma vor dieser Bedrohung zu beschützen. Doch als Drona, dieser Erster aller Waffenträger, sich wie das lodernde Feuer am Ende des Yuga näherte, da vermied wiederum Sikhandin aus Furcht diese Begegnung mit Drona. Schließlich stürmte auch dein Sohn, oh König, mit einer großen Armee heran, um Bhishma zu beschützen und großen Ruhm zu gewinnen. Damit rückten auch die Pandavas vor, fest entschlossen, den Sieg in diesem Kampf zu gewinnen. Und die Schlacht, die sich daraufhin zwischen den Kriegern beider Armeen um Sieg und Ruhm erhob, war wild und höchst erstaunlich, wie einst zwischen den Göttern und Dämonen.