Pushpak Mahabharata Buch 6Zurück WeiterNews

Kapitel 23 - Arjunas Hymne an die Göttin Durga

Sanjaya sprach:
Angesichts der zum Kampf bereiten Dhritarashtra Armee sprach Krishna wohlwollende Worte zu Arjuna.

Der Heilige sprach:
Reinige dich, oh Starkarmiger, und singe vor dem Kampf dein Loblied auf die Göttin Durga für den Untergang des Feindes.

Und Sanjaya fuhr fort:
So angesprochen durch den mit großer Intelligenz begabten Sohn von Vasudeva, stieg Arjuna, der Sohn der Pritha, von seinem Wagen herab und sang das folgende Loblied mit gefalteten Händen:

Ich verbeuge mich vor dir, oh Führerin der Yogis, oh Brahmagleiche, oh Bewohnerin des Waldes von Mandara! Oh du von Alter und Zerfall Freie, oh Kali, oh Ehefrau des Kapala, oh du Dunkle, ich verneige mich vor dir. Du wirkst zum Wohle deiner Verehrer, oh Mahakali, ich verbeuge mich vor dir. Oh Gattin des universalen Zerstörers, ich verbeuge mich vor dir. Oh Stolze, oh Retterin aus jeglicher Gefahr, du hast alle verheißungsvollen Qualitäten. Oh du aus dem Kata Stamm, oh höchst Anbetungswürdigste, oh Schreckliche, oh Sieggebende, oh Siegseiende, du trägst das Banner aus Pfauenfedern und bist mit jeglichen Ornamenten geschmückt. Oh Trägerin des schrecklichen Speers, oh du mit Schwert und Schild, oh du jüngere Schwester des Führers der Kuhhirten, oh Älteste, du bist im Stamm der Kuhhirten von Nanda geboren! Oh du aus dem Stamm von Kusika, stets liebst du das Blut der Büffel! Oh du in gelbe Roben gekleidete, du hast die Dämonen verschlungen, als du ein Wolfsgesicht getragen hattest. Ich verbeuge mich vor dir, die den Kampf liebt! Oh Uma, oh Sakambhari, oh Weiße, oh Schwarze, oh Siegerin über den Dämon Kaithabha, oh Dunkeläugige, oh Vieläugige, oh Nebeläugige, ich verneige mich vor dir! Oh Göttin, du bist die Veden, die Srutis und die höchste Tugend. Du bist den Brahmanen geneigt, die Opfer vollbringen. Oh Seherin der Vergangenheit, du bist in allen heiligen Wohnstätten anwesend, die für dich in den Städten auf Jambudvipa errichtet wurden. Ich verbeuge mich vor dir. Unter allen Lehren bist du die Lehre des Brahman, und du bist der Schlaf der Wesen, aus dem es kein Erwachen gibt. Oh Mutter des Skanda (Kartikeya, Kriegsgott), oh du mit den sechs (höchsten) Attributen, oh Durga, oh Bewohnerin von unzugänglichen Bereichen, du wirst als Swaha, Swadha, Kala, Kashta und Sarasvati angerufen. Als Savitri bist du die Mutter der Veden und als Wissenschaft die Mutter der Vedanta. Mit gereinigter innerster Seele lobe ich dich! Oh große Göttin, laß durch deine Gnade den Sieg im Kampf stets mit mir sein. In unzugänglichen Bereichen, an Orten der Angst und in Schwierigkeiten, in den Wohnstätten deiner Anbeter und in den unteren Bereichen (des Patala bzw. der Höllen) wohnst du für immer. Nur du besiegst beständig die Dämonen. Du bist das Unbewußte, der Schlaf, die Illusion, die Bescheidenheit und die Schönheit (aller Kreaturen). Du bist das Zwielicht, du bist der Tag und die Nacht, du bist Savitri, und du bist die Mutter. Du bist Zufriedenheit, du bist Wachstum, du bist das Licht (der Welt). Du stützt die Sonne und den Mond und läßt sie scheinen. Du bist der Wohlstand von denjenigen, die reich sind. Oh Göttin, die Siddhas und Charanas schauen dich in der Meditation.

Sanjaya fuhr fort:
Durch die Wirkung dieser Hingabe von Arjuna, erschien Durga, die immer gnädig der Menschheit geneigt ist, am Firmament, und in Gegenwart von Govinda sprach sie folgende Worte.

Die Göttin sprach:
Oh Arjuna, bald wirst du alle deine Feinde überwunden haben. Oh Unbesiegbarer, du hast Narayana als Hilfe an deiner Seite. Kein Feind, nicht einmal der Träger des Donnerblitzes, wird dich besiegen können.

Durga

So gesprochen, verschwand die segenspendende Göttin wieder. Der Sohn der Kunti jedoch betrachtete sich mit diesem Segen als erfolgreich und bestieg seinen ausgezeichneten Wagen. Und dann bliesen Krishna und Arjuna auf dem selben Wagen sitzend ihre himmlischen Muschelhörner.

Der Mensch, der dieses Loblied zum Tagesanbruch rezitiert, wird niemals Angst vor Yakshas, Rakshasas oder Pisachas haben. Er wird frei von Feinden sein und furchtlos vor Schlangen und allen Tieren mit Gift- und Reißzähnen, sogar vor Königen. Ihm ist in jedem Streit der Sieg sicher, und selbst, wenn er gebunden ist, wird er von seinen Fesseln frei sein. Er ist überzeugt, alle Schwierigkeiten zu überwinden, kein Dieb kann ihn bedrängen, jeder Kampf ist ihm ein Sieg, und die Göttin des Wohlstandes ist für immer gewonnen. Voller Gesundheit und Kraft lebt er für hundert Jahre.

Sanjaya fuhr fort:
All das habe ich durch die Gnade von Vyasa mit der großen Weisheit erfahren. Aber deine übelgesinnten Söhne, die in die Maschen des Todes verstrickt sind, erkennen in ihrer Unwissenheit nicht jene beiden, die Nara und Narayana sind. Noch erkennen sie, im Tod gefangen, daß die Stunde dieses Königreichs gekommen ist. Der inselgeborenen Vyasa, Narada, Kanwa und der sündenlose Parasurama, haben deinen Sohn gewarnt. Aber er akzeptierte ihre Worte nicht. Dort, wo Gerechtigkeit ist, gibt es Ruhm und Schönheit. Dort, wo Bescheidenheit ist, gibt es Wohlstand und Vernunft. Dort, wo Gerechtigkeit ist, gibt es Krishna, und dort wo Krishna ist, gibt es Sieg.


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