Pushpak Mahabharata Buch 6Zurück WeiterNews

Kapitel 15 - Sanjaya beginnt den Bericht über die Schlacht

Sanjaya sprach:
Oh Verdienstvoller, diese Fragen sind deiner wahrlich würdig, oh großer König. Es ziemt sich jedoch nicht für dich, die Schuld allein Duryodhana zuzuschreiben. Der Mensch, der durch Vernachlässigung seiner eigenen Amtspflichten großes Übel heraufbeschwor, sollte dieses Vergehen niemals anderen zuschreiben. Oh großer König, wer andere Menschen vielfältig verletzt, verdient es, aufgrund seiner tadelnswerten Handlungen durch alle Menschen bestraft zu werden. Die Pandavas, welche die Wege der Boshaftigkeit nicht kennen, schauten schon seit langer Zeit mit ihren Freunden und Beratern zu deinem Antlitz auf, ertrugen die Verletzungen, vergaben dir und lebten in den Wäldern.

Höre nun, oh Herr der Erde, über Rosse, Elefanten und Könige mit unermeßlicher Energie, wie ich sie durch die Hilfe der Yoga Kraft gesehen habe, und verliere dich nicht in Sorgen. Oh König, dies alles war vorherbestimmt. Mit Verneigung vor deinem Vater, dem weisen und hochbeseelten Sohn von Parasara (Vyasa), habe ich durch seine Gnade die ausgezeichneten und himmlischen Fähigkeiten erhalten, jenseits des Sichtfeldes der Augen zu sehen, jenseits des Hörbereiches zu hören, in die Herzen anderer Menschen zu fühlen, Vergangenheit und Zukunft zu kennen, über den Ursprung aller Personen jenseits der allgemeinen Ordnung zu wissen, sowie die entzückende Macht durch die Himmel zu streifen und die Unantastbarkeit durch Waffen im Kampf. Höre mir nun zu, wie ich in allen Einzelheiten den herrlichen und höchst wunderbaren Kampf beschreibe, der zwischen den Bharatas stattfand, ein Kampf, der jedem die Haare zu Berge stehen läßt:

Oh König, als die Kämpfer gemäß den Regeln geordnet und kampfbereit waren, da sprach Duryodhana folgende Worte zu Dushasana:
Oh Dushasana, laß unverzüglich für den Schutz von Bhishma Kampfwagen bereitstellen, damit unsere Armeen bald angreifen können. Nun ist es Wirklichkeit geworden, woran ich so viele Jahre gedacht habe, daß sich die Pandavas und Kauravas an der Spitze ihrer jeweiligen Armeen auf dem Schlachtfeld treffen. Ich denke, daß für uns in diesem Kampf nichts wichtiger ist als der Schutz von Bhishma. Wenn er beschützt ist, wird er die Pandavas, Somakas und Srinjayas vernichten. Denn dieser Krieger mit der reinen Seele sprach: „Niemals werde ich Sikhandin schlagen. Ich weiß, daß er früher eine Frau war. Aus diesem Grund sollte er im Kampf von mir verschont werden.“ Deshalb sollte Bhishma besonders beschützt sein. Laß alle meine Krieger ihren Platz einnehmen und dabei immer versuchen, Sikhandin zu töten. Laß alle Truppen aus Osten, Westen, Süden und Norden, die in jeder Waffengattung erfahren sind, vor allem den Großvater beschützen. Sogar ein Löwe mit mächtiger Kraft kann, verlassen und ungeschützt, durch einen Wolf getötet werden. Wir müssen auf jeden Fall verhindern, daß Bhishma durch Sikhandin geschlagen wird, wie ein Schakal einen Löwen schlägt. Yudhamanyu beschützt das linke Rad und Uttamaujas das rechte Rad von Arjuna. Und wie diese beiden Arjuna beschützen, so schützt Arjuna persönlich Sikhandin. Oh Dushasana, handle auf solche Art und Weise, daß Sikhandin, der unter dem Schutz von Arjuna steht und von Bhishma verschont wird, niemals den Sohn der Ganga angreifen kann.


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