Pushpak Mahabharata Buch 6Zurück WeiterNews

Kapitel 16 - Eine allgemeine Beschreibung der Kuru Armee

Sanjaya sprach:
Als die Nacht vergangen war, erhob sich großer Lärm von all den Königen, und sie riefen „Aufstellung! Aufstellung!“. Dieser Lärm steigerte sich sogleich durch den Klang von Muschelhörnern und Trommeln, laut wie Löwengebrüll, oh Bharata, sowie durch das Gewieher der Rosse, das Geratter der Wagenräder, das Brüllen von ungestümen Elefanten, das Klappern der Rüstungen und die Kampfschreie der Krieger. Überall breitete sich dieser Lärm aus. So erhoben sich zum Sonnenaufgang die großen Armeen der Kauravas und Pandavas und nahmen ihre Aufstellung, oh König. Und als die Sonne sich erhoben hatte, wurden all ihre schrecklichen Waffen zum Angriff und zur Verteidigung, ihre Rüstungen und die großen und herrlichen Armeen von beiden Seiten, deiner Söhnen als auch der Pandavas, völlig sichtbar. Da erschienen die Elefanten und Wagen, die mit Gold geschmückt waren und wie Wolken voller Blitze funkelten. Die langen Wagenreihen sahen wie Städte aus. Und auch Bhishma, dein Vater, stand herrlich strahlend wie der Vollmond. Die Krieger, bewaffnet mit Bögen, Schwertern, Krummsäbeln, Keulen, Speeren, Lanzen und anderen glänzenden Waffen, nahmen ihre Positionen in ihren jeweiligen Kampfreihen ein. Man sah herrliche Standarten zu Tausenden in verschiedensten Formen auf beiden Seiten aufgestellt. Sie waren aus Gold, mit Juwelen geschmückt und strahlten wie tausende Feuer, so schön wie auch die heroischen Krieger in ihren Rüstungen, wie sie auf diese Banner schauten und sich nach dem Kampf sehnten.

Viele berühmte Männer mit großen Augen wie Bullen standen mit Köchern und ledernen Fingerschützern an der Spitze ihrer Abteilungen mit glänzenden und erhobenen Waffen. Und Shakuni, der Sohn von Suvala, Shalya, Jayadratha, die zwei Prinzen von Avanti, Vinda und Anuvinda, die Kekaya Brüder, der Herrscher der Kambojas Sudakshina, der Herrscher der Kalingas Srutayudha, König Jayatsena, der Herrscher der Kosalas Vrihadvala und Kritavarman aus dem Stamme der Satwatas, diese zehn Tiger unter den Männern, die mit großem Mut und Armen wie Keulen begabt waren, diese Vollbringer von Opfern mit reichlichen Geschenken, standen jeweils an der Spitze eines Akshauhini an Truppen. Diese und viele andere Könige und Prinzen, mächtige Wagenkrieger, die in der Politik erfahren und dem Befehl von Duryodhana gehorsam waren, sah man in Rüstungen gehüllt und vor ihren jeweiligen Abteilungen aufgestellt. Sie alle waren in schwarze Hirschleder gehüllt, mit großer Kraft begabt, im Kampf vollendet und voller Freude bereit, für die Sache von Duryodhana in den Bereich von Brahma aufzusteigen als Befehlshaber der zehn gewaltigen Akshauhinis. Die elfte große Abteilung der Kauravas bestand aus den Dhritarashtra Truppen und stand vor der ganzen Armee. Und an ihrer Spitze war der Sohn von Shantanu. Oh Monarch, mit seiner weißen Kopfbedeckung, dem weißen Schirm und der weißen Rüstung erschien uns Bhishma mit der unfehlbaren Heldenkraft wie der aufgestiegene Mond. Sein Banner zeigte das Symbol einer Palmyra Palme aus Gold, und er stand auf einem Wagen aus Silber. Sowohl die Kurus als auch die Pandavas schauten diesen Helden, wie den von weißen Wolken umgebenen Mond. Die großen Bogenschützen unter den Srinjayas, angeführt durch Dhrishtadyumna erschienen dagegen wie kleine Tiere, die vor einem mächtigen, gähnenden Löwen stehen. Wahrlich, alle von Dhrishtadyumna angeführten Kämpfer zitterten vor Furcht. Diese, oh König, waren die elf herrlichen Abteilungen deiner Armee. Doch auch die sieben Abteilungen der Pandavas wurden durch die Besten der Männer beschützt. So standen sich diese zwei Armeen einander gegenüber, wie zwei Ozeane am Ende der Yugas, die durch wilde Makaras aufgewühlt worden und voll riesiger Krokodile waren. Nie zuvor, oh König, sahen oder hörten wir von zwei solchen Armeen, die aufeinander trafen, wie diese der Kurus.


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