Pushpak Mahabharata Buch 6Zurück WeiterNews

Kapitel 7 - Die Gebiete im Norden und Osten vom Meru

Dhritarashtra sprach:
Oh Sanjaya, erzähle mir ausführlich, oh Weiser, von den Bereichen im Norden und Osten von Meru, sowie von den Bergen hinter Malyavat.

Sanjaya sprach:
Südlich der Nila Bergkette und auf der nördlichen Seite des Meru befindet sich das heilige Uttarakuru, oh König, wo die Siddhas ihren Wohnsitz haben. Dort tragen die Bäume süße Früchte und sind ganzjährig von Früchten und Blüten bedeckt. Alle Blüten duften himmlisch, und die Früchte haben einen vorzüglichen Geschmack. Manche der Bäume, oh König, geben Früchte gemäß dem Willen des Pflückers. Einige andere, oh König, werden Milchbäume genannt. Diese geben immer Milch und die sechs verschiedenen Arten der Nahrung mit dem Geschmack von Amrit. Diese Bäume geben auch Kleidung, und ihre Früchte dienen als Ornamente. Das ganze Land ist mit feinem, goldenem Sand gefüllt. Dort kennt man auch einen äußerst entzückenden Bereich, der ganz im Licht von Rubinen, Diamanten, Lapislazuli und anderen Juwelen und Edelsteinen erstrahlt. Alle Jahreszeiten sind dort angenehm, und nirgends wird das Land trüb, oh König. Die Brunnen sind bezaubernd, köstlich und mit kristallklarem Wasser gefüllt. Dort werden Menschen geboren, die gerade aus der Welt der Himmlischen gefallen sind. Sie sind alle von reiner Geburt und wunderschön. Dort werden Zwillinge (entgegengesetzter Geschlechter) geboren, und die Frauen ähneln Apsaras in ihrer Schönheit. Sie trinken die Milch, süß wie Amrit, die von jenen (bereits erwähnten) Milchbäumen gegeben wird. Diese dort geboren Zwillingspaare wachsen vollkommen harmonisch auf. Beide haben gleiche Schönheit, beide sind mit ähnlichen Tugenden begabt, beide sind gleich gekleidet, und beide gedeihen in Liebe, oh Monarch, wie die unzertrennlichen Paare der Chakravakas (Vögel). So sind die Bewohner dieses Landes frei von Krankheiten und immer fröhlich. Sie leben elftausend Jahre, oh König, und geben einander nie auf. Und wenn sie gestorben sind, werden sie von einer besonderen Art von Vögeln, Bharunda genannt, mit scharfen Schnäbeln und großer Kraft, in Bergeshöhlen getragen und dort niedergelegt. So habe ich dir Uttarakuru kurz beschrieben.

Oh König, ich werde dir nun entsprechend der Überlieferung die Ostseite des Meru beschreiben. Von allen Gebieten dort wird das Beste Bhadrasva genannt, wo sich ein großer Wald aus Bhadrashalas sowie der riesige Baum Kalamra befinden. Dieser Kalamra, oh König, ist immer mit Früchten und Blüten geschmückt. Er mißt ein Yojana in der Höhe und wird durch Siddhas und Charanas verehrt. Die Menschen dort sind von weißer Hautfarbe und mit großer Energie und Kraft begabt. Die Frauen sind vom Teint der Lilien, äußerst schön und angenehm anzuschauen. Sie haben den Glanz des Mondes, sind weiß wie der Mond und ihre Gesichter dem Vollmond gleich. Ihre Körper sind ebenso kühl wie die Strahlen des Mondes, und alle sind in Gesang und Tanz vollendet. Die Länge des menschlichen Lebens beträgt dort, oh Stier der Bharatas, zehntausend Jahre. Sie trinken den Saft des Kalamra Baumes und bleiben für immer jugendlich.

Nördlich von Nishadha gibt es einen riesigen Jambu Baum, der ewig ist. Verehrt durch Siddhas und Charanas, gewährt dieser heilige Baum jeden Wunsch. Nach dem Namen dieses Baums wurde dieser Bereich Jambudvipa genannt. Oh Stier der Bharatas, dieser König der Bäume ist 1100 Yojanas hoch und berührt sogar den Himmel. Eine Frucht von diesem Baum hat einen Umfang von 2500 Ellen und zerplatzt, wenn sie reif ist. Und wenn sie dann mit lautem Knall zu Boden fällt, ergießt sich ihr silberfarbener Saft über die Erde. Dieser Saft des Jambu wird zu einem Fluß, oh König, und umrundet weitschweifig den Berg Meru bis nach Uttarakuru. Wer den Saft dieser Frucht trinkt, der kann den Frieden des Geistes finden. Jeglicher Durst wird damit gestillt, oh König, und jede Altersschwäche verschwindet. Dort gibt es auch eine Art von Gold, die Jambunada genannt wird und für himmlische Ornamente Verwendung findet. Sie hat einen besonderen Glanz und gleicht dem Teint von Indragopaka Insekten (Leuchtkäfer). Die hier geborenen Menschen strahlen wie die Morgensonne.

Oh Stier der Bharatas, auf dem Gipfel von Malyavat sieht man stets das Samvartaka Feuer, welches am Ende der Yugas zum Untergang des Weltalls aufflammt. Der Malyavat selbst, oh König, mißt 11.000 Yojanas und jenseits seines Gipfels sind ostwärts noch viele kleinere Berge. Die dort geborenen Menschen sind von goldiger Hautfarbe. Sie sind alle aus dem Bereich von Brahma gefallen und sprechen das Brahman. Sie üben härteste asketische Entsagung und halten ihren Lebenssamen zurück. Zum Schutz aller Wesen nähern sie sich der Sonne, und 66.000 von ihnen gehen Aruna (dem Wagenlenker der Sonne) voran und umgeben die Sonne. Aufgeheizt von den Sonnenstrahlen treten sie dann nach 66.000 Jahren in die Mondscheibe ein.


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