Pushpak Mahabharata Buch 5Zurück WeiterNews

Kapitel 190 - Der Tod der Amba

Bhishma sprach:
Alle Asketen (die in Vatsabhumi wohnten) und die Prinzessin sahen, wie sie fest auf ihre asketische Entsagung fixiert war, rieten ihr davon ab und fragten: „Was ist dein Ziel?“ So angesprochen, antwortete die Jungfrau den Asketen, die an asketischer Buße reif waren:
Ich wurde durch Bhishma jener Tugend beraubt, die durch ein Leben mit einem Ehemann mein gewesen wäre. Deshalb beachte ich, oh ihr Askesereichen, diese Gelübde für seinen Untergang und nicht für die Bereiche der Seligkeit. Erst wenn ich den Tod von Bhishma erreicht habe, werde ich Frieden finden. Das ist mein Entschluß! Wegen ihm mußte ich dieses lange Leiden ertragen, wegen ihm wurde ich jener Bereiche beraubt, die an der Seite eines Ehemannes mein gewesen wären, wegen ihm bin ich jetzt weder Mann noch Frau. Ohne den Sohn der Ganga im Kampf getötet zu haben, werde ich nicht aufgeben, oh ihr Askesereichen. Das, was ich gesprochen habe, ist das große Ziel in meinem Herzen. Als Frau habe ich kein anderes Begehren mehr. Ich bin nun fest entschlossen, Männlichkeit zu erreichen, um mich an Bhishma zu rächen. Deshalb hört bitte auf, mir davon abzuraten!

So sprach sie wiederholt zu ihnen. Nach einiger Zeit zeigte sich dieser weiblichen Asketin der göttliche Herr der Uma (Shiva) mit dem Dreizack in seiner eigenen Form inmitten all der großen Rishis. Und nach einem Segen gefragt, bat sie den Gott um meinen Untergang. Und der Gott antwortete der Dame mit der großen geistigen Kraft: „Ja, du wirst ihn schlagen!“

Doch nach dieser Zusage sprach die Jungfrau noch einmal zu Rudra:
Wie kann das geschehen, oh Gott, daß ich als Frau fähig sein sollte, den Sieg im Kampf zu erreichen? Oh Herr der Uma, als weibliches Wesen ist mein Herz (durch Askese) gestillt. Dennoch hast du, oh Herr der Wesen, mir den Untergang von Bhishma versprochen? Oh Herr, der du auf dem Stier reitest, handle auf solche Art und Weise, daß dein Versprechen wahr werden möge, daß ich im Kampf auf Bhishma, den Sohn von Shantanu, treffe und ihn besiegen kann.

Darauf sprach der Gott der Götter (Mahadeva), der den Stier als Symbol hat, zur Jungfrau:
Die Worte, die ich ausgesprochen habe, können niemals unwahr sein. Oh selige Dame, es wird so geschehen. Du sollst Bhishma besiegen und sogar Männlichkeit erhalten. Du sollst dich auch an alle Ereignisse (dieses Lebens) erinnern, selbst wenn du einen neuen Körper annimmst. Geboren im Geschlecht von Drupada, sollst du ein Maharatha werden. Als ein gefürchteter Krieger sollst du schnell im Gebrauch der Waffen sein und im Kampf höchst erfahren. Oh gesegnete Dame, alles was ich gesprochen habe, wird wahr sein. Schon bald wirst du ein Mann sein.

Nachdem der Gott der Götter, der auch Kapardin genannt wird und den Stier als Symbol hat, so gesprochen hatte, verschwand er vor den Augen jener Brahmanen. Und die makellose Jungfrau mit dem schönsten Teint, die älteste Tochter des Königs von Kasi, begann vor den Augen der großen Rishis im Walde Holz zu sammeln, um einen großen Scheiterhaufen an den Ufern der Yamuna zu errichten. Sie setzte ihn selbst in Brand und stieg in das aufflammende Feuer, oh großer König. Und wie das Feuer, so loderte auch ihr Herz noch einmal zornvoll auf, und sie sprach in den Flammen: „Dies sei für den Untergang von Bhishma!“


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