Pushpak Mahabharata Buch 5Zurück WeiterNews

Kapitel 23 - Das Gespräch zwischen Sanjaya und Yudhishthira

Vaisampayana sprach:
Nachdem Sanjaya diese Worte von König Dhritarashtra empfangen hatte, begab er sich nach Upaplavya, um die Pandavas mit ihrer unermeßlichen Kraft zu sehen. Und er näherte sich König Yudhishthira, dem Sohn der Kunti, und brachte ihm zuerst seine Ehrerbietung dar. Dann sprach Sanjaya, der Sohn von Gavalgana, aus der Kaste der Sutas freundlich zu Yudhishthira:

Welch ein Glück, oh König, daß ich dich gesund und umgeben von Freunden, wie Indra selbst erblicke. Der altehrwürdige und kluge König Dhritarashtra, der Sohn von Ambika, läßt nach deinem Wohlbefinden fragen. Ich hoffe auch, daß Bhimasena und Dhananjaya, diese Besten der Pandavas, sowie die zwei Söhne der Madri, wohlauf sind. Ich hoffe auch, daß es der Prinzessin Draupadi gut geht, diese Tochter von Drupada, die nie vom Pfad der Tugend abweicht, diese Dame mit der großen Energie und Ehefrau der Helden. Ich hoffe, daß sie mit ihren Söhnen glücklich ist, diese Mutter, welche deine ganze Liebe und Freude empfängt, und um deren Wohlergehen du ständig besorgt bist.

Yudhishthira sprach:
Oh Sanjaya, oh Sohn von Gavalgana, war deine Reise hierher angenehm? Wir freuen uns, dich hier zu sehen. Und ich frage auch dich nach deinem Wohlergehen. Ich selbst bin, oh Weiser, bei bester Gesundheit, und auch meine jüngeren Brüder. Oh Suta, nach langer Zeit erhalte ich nun wieder Nachricht vom altehrwürdigen König der Kurus, dem Nachkommen von Bharata. Wenn ich dich sehe, oh Sanjaya, ist es, als ob ich den König selbst erblicke, so freue ich mich. Ist auch unser alter Großvater Bhishma gesund, dieser Nachkomme von Kuru, der mit größter Energie und höchster Weisheit begabt und stets den Aufgaben seiner Kaste gewidmet ist? Oh Herr, ich hoffe, daß es ihm immer noch so gut geht wie damals. Ich hoffe, daß der hochbeseelte König Dhritarashtra, der Sohn von Vichitravirya, mit seinen Söhnen bei bester Gesundheit ist. Ich hoffe, daß der große König Valhika wohlauf ist, dieser Sohn von Pratipa, der mit großem Wissen begabt wurde. Ich hoffe, oh Herr, daß Somadatta gesund ist, und auch Bhurisravas, Satyasandha, Sala und Drona mit seinem Sohn, sowie der Brahmane Kripa. Ich hoffe, daß alle diese mächtigen Bogenschützen frei von Krankheit sind.

Oh Sanjaya, alle diese Großen und Besten unter den Bogenschützen, mit höchster Intelligenz begabt und in den Schriften gelehrt, stehen an der Spitze aller Waffenträger und sind dem Stamm der Kurus hingegeben. Ich hoffe, daß diese Bogenschützen ihren standesgemäßen Respekt erhalten. Ich hoffe, sie sind alle gesund. Wie glücklich sie doch sind, in einem Königreich zu leben, wo der mächtige und strahlende Bogenschütze, der wohlerzogene Sohn von Drona wohnt! Ich hoffe auch, daß Yuyutsu, der hochintelligente Sohn von Dhritarashtra mit seiner Vaisya Frau bei bester Gesundheit ist. Und ich hoffe auch, oh Herr, daß der Berater Karna gesund ist, dessen Ratschläge vom unwissenden Duryodhana stets befolgt werden. Und ich hoffe, daß die altehrwürdigen Damen, die Mütter der Bharatas, mit ihren Dienstmädchen wohlauf sind, sowie ihre Kinder, Schwiegertöchter, Schwiegersöhne und alle anderen Nachkommen des Hauses von Dhritarashtra.

Oh Herr, ich hoffe, daß der König noch wie früher seine Brahmanen ernährt. Ich hoffe, oh Sanjaya, daß die Söhne von Dhritarashtra die Brahmanen in ihren Gaben nicht eingeschränkt haben, welche ich ihnen damals zugesichert hatte. Ich hoffe, daß Dhritarashtra mit seinen Söhnen auch jedem außergewöhnlichen Verhalten der Brahmanen mit Toleranz begegnet. Ich hoffe, daß sie es nie versäumen, jene zu ernähren, welche für alle der Weg zum Himmel sind. Denn dafür hat der Schöpfer dieser Welt den lebenden Wesen dieses vorzügliche und klare Licht gegeben. Wenn die Söhne der Kurus die Brahmanen nicht mit einem nachsichtigen Geist behandeln, dann sind sie wirklich Dummköpfe und werden auf einen umfassenden Untergang treffen.

Ich hoffe, daß König Dhritarashtra und sein Sohn auch bestrebt sind, für die Beamten des Staates zu sorgen. Ich hoffe, daß es keine Feinde für sie gibt, die sich als Freunde verkleidet, zu ihrem Ruin verschwören. Oh Herr, ich hoffe, daß keiner der Kurus uns irgendeines Verbrechens beschuldigt. Ich hoffe, Drona und sein Sohn, sowie der heroische Kripa sprechen nicht davon, daß wir in jedem Fall schuldig sind. Ich hoffe, daß alle Kurus zu König Dhritarashtra und seinen Söhnen als die Beschützer ihres Stammes aufblicken. Ich hoffe auch, daß sie sich beim Anblick ihrer Feinde an die heroischen Taten von Arjuna erinnern, dem Führenden auf allen Kampffeldern. Ich hoffe, daß sie sich auch an die Pfeile des Gandiva erinnern, welche geradlinig durch die Luft fliegen, angetrieben durch die gestreckte Bogensehne, die lauter als ein Donner kracht, wenn sie vom Finger seiner Hand schnellt. Ich habe noch keinen Krieger gesehen, der wie Arjuna, durch eine einzelne Anstrengung seiner Hand einundsechzig gewetzte und scharfschneidige Pfeile mit ausgezeichneten Federn abschießen kann. Erinnern sie sich auch an Bhima, der mit seiner großen Energie die feindlichen Heerscharen im Kampf erzittern läßt, als würde ein Elefant mit triefenden Schläfen durch einen Bambuswald rennen? Erinnern sie sich auch an den mächtigen Sahadeva, den Sohn der Madri, der in Dantakura die Kalingas besiegte, indem er mit der rechten und der linken Hand gleichermaßen seine Pfeile abschoß? Oh Sanjaya, erinnern sie sich auch an Nakula, der in deiner Gegenwart ausgesandt wurde, um die Sivis und die Trigartas zu besiegen, und der das ganze Westreich unter meine Macht brachte?

Erinnern sie sich auch an ihre Schande, als sie unter schlechter Beratung zu den Wäldern von Dwaitavana kamen, um dort die Viehherden zu inspizieren? Jene Übelgesinnten wurden damals durch ihre Feinde überwältig und später durch Bhimasena und Arjuna wieder befreit. Ich selbst hatte in diesem Kampf die Rückseite von Arjuna beschützt und die Söhne der Madri die von Bhima. Und der Träger des Gandiva kam völlig unversehrt aus diesem Kampf zurück, nachdem er die feindliche Heerschar verwüstet hatte. Erinnern sie sich noch daran?

Oh Sanjaya, das Glück dieser Welt läßt sich wohl nicht durch einzelne gute Taten erzwingen, denn mit allen unseren Versuchen konnten wir den Sohn von Dhritarashtra nicht überzeugen!


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