Pushpak Mahabharata Buch 5Zurück WeiterNews

Kapitel 7 - Duryodhana und Arjuna werben um Krishna

Vaisampayana sprach:
Und nachdem der Priester nach Hastinapura geschickt wurde, jener Stadt, die nach dem Elefanten benannt war, entsandten sie weitere Boten an die Könige der verschiedenen Länder. Und Arjuna, dieser Kuru Held und Stier unter den Männern, begab sich persönlich nach Dwaraka. Doch nachdem Krishna und Balarama, diese Nachkommen der Mathuras, mit allen Vrishnis, Andhakas und Bhojas in Dwaraka eingetroffen waren, entsandte der königliche Sohn von Dhritarashtra sofort hunderte heimliche Spione, welche ihn mit allen Information über die Taten der Pandavas versorgten. Und als er von ihnen erfuhr, daß Arjuna auf dem Weg zu Krishna war, da begab sich der Prinz mit seinen windesschnellen Pferden ebenfalls nach Dwaraka, nur von einer kleinen Truppe begleitet. Und genau am gleichen Tag erreichte auch der Sohn von Kunti und Pandu, Dhananjaya, die schöne Stadt im Anarta Land. Als die zwei Nachfahren der Kurus, diese Tiger unter den Männern, dort ankamen, da trafen sie auf einen schlafenden Krishna, und sie näherten sich seinem Lager. Zuerst trat Duryodhana in den Raum zum ruhenden Krishna, und setzte sich auf einen schönen Sitz am Kopf des Bettes. Und nach ihm kam der Träger des Diadems, der großmütige Arjuna, und stellte sich verbeugend und mit gefalteten Händen an die Fußseite des Bettes. Und als Krishna, der Nachkomme von Vrishni, erwachte, da richtete er zuerst seine Augen auf Arjuna. Dann begrüßte der Vernichter von Madhu die beiden, fragte nach den Mühen ihrer Reise und erkundigte sich nach dem Grund ihres Besuches. Daraufhin sprach Duryodhana mit einem fröhlichen Gesichtsausdruck zu Krishna:

Wir bitten dich um deinen Beistand im drohenden Krieg. Arjuna und ich sind gleichermaßen deine Freunde. Auch bezüglich unserer familiären Verbindungen machst du, oh Nachkomme der Mathuras, keinen Unterschied. Doch heute, oh Bezwinger des Madhu, bin ich als Erster zu dir gekommen. Rechtschaffene Personen helfen dem, der sie zuerst bittet. So ist der Brauch seit alters her. Und du, oh Krishna, stehst an der obersten Spitze aller rechtschaffenen Personen in dieser Welt und wirst immer respektiert. Deshalb bitte ich dich auch jetzt die Regeln der rechtschaffenen Menschen zu beachten.

Darauf antwortete Krishna:
Das du zuerst gekommen bist, oh König, daran habe ich nicht den geringsten Zweifel. Aber der Sohn der Kunti, Dhananjaya, wurde als Erster von mir erblickt. So werde ich wegen deiner ersten Ankunft und wegen meines ersten Anschauens von Arjuna meine Hilfe, oh Duryodhana, euch beiden gewähren. Aber es wird gesagt, daß diejenigen, die an Jahren jünger sind, die erste Wahl haben sollten. Deshalb werde ich Dhananjaya, dem Sohn der Kunti, die Wahl freistellen. Es gibt eine große Armee von hundert Millionen Gopas (Kuhhirten), die mir an Kraft gleichkommen und als Narayanas bekannt sind. Von denen sind alle fähig, im härtesten Kampf zu bestehen. Diese Soldaten, die im Kampf unschlagbar sind, gewähre ich einem von euch. Und ich allein werde dann zu dem anderen gehen, aber ohne auf dem Feld zu kämpfen, und mit niedergelegten Waffen. Du kannst, oh Sohn der Kunti, zuerst auswählen, was sich dir von diesen zwei Möglichkeiten empfiehlt. Denn gemäß dem Gesetz hast du das Recht auf die erste Wahl.

Vaisampayana fuhr fort:
So angesprochen durch Krishna wählte Dhananjaya, der Sohn der Kunti, Kesava, der auf dem Schlachtfeld nicht kämpfen wird, wie Narayana selbst, der Bezwinger aller Feinde, ungeschaffen, unter den Menschen aus eigenem Willen geboren, der Erste aller Kshatriyas und über allen Göttern und Danavas erhaben. Und Duryodhana wählte für sich selbst die riesige Armee der Narayanas. Oh Nachkomme von Bharata, er war äußerst erfreut, als er diese Truppen erhalten hatte, die Tausende und Abertausende zählten, obwohl er wußte, daß damit Krishna nicht auf seiner Seite war. Und nachdem er sich diese Armee mit der fürchterlichen Heldenkraft gesichert hatte, ging Duryodhana zu Balarama, dem Sohn von Rohini mit der großen Kraft, und erklärte ihm den Wunsch seines Besuches. Daraufhin antwortete der Nachfahre von Sura folgende Worte dem Sohn von Dhritarashtra:

Du solltest wissen, oh Tiger unter den Menschen, was ich damals auf der Hochzeit bei König Virata gesprochen habe. Oh Sproß des Kuru Stammes, nur dir zuliebe widersprach ich damals Krishna und seiner Meinung. Und immer wieder betonte ich die Gleichheit unserer Beziehung zu beiden Parteien. Aber Krishna nahm meine Ansichten nicht an, die ich zum Ausdruck brachte. Doch niemals könnte ich nur einen einzigen Moment von Krishna getrennt sein. Und so sehe ich, daß ich nicht gegen ihn handeln kann. Damit hat sich in mir der Entschluß gebildet, daß ich weder für die Söhne der Kunti noch für dich kämpfen werde. Oh Stier der Bharatas, du bist im altehrwürdigen Geschlecht der Bharatas geboren, das von allen Königen geachtet wird. Geh, und kämpfe entsprechend dieser hohen Würde.

Vaisampayana fuhr fort:
So angesprochen, umarmte Duryodhana diesen Helden, der den Pflug als seine Waffe im Kampf führt. Und obwohl er sich bewußt war, daß Krishna von seiner Seite gegangen war, betrachtete er dennoch Arjuna als bereits besiegt. Danach begab sich der königliche Sohn von Dhritarashtra zu Kritavarman (ein Führer der Narayanas). Und Kritavarman übergab ihm ein ganzes Akshauhini an Truppen. Und umgeben von dieser kämpferischen Heerschar, die fürchterlich anzuschauen war, marschierte der Kaurava davon, zum Jubel seine Freunde.

Nachdem Duryodhana von Krishna fortgegangen war, da sprach der Schöpfer der Welt, in gelbe Roben gekleidet zu Kiritin (Arjuna): „Aus welchem Grund hast du mich, der selbst überhaupt nicht kämpfen wird, auserwählt?“

Daraufhin antwortete Arjuna:
Ich zweifle nicht daran, daß du es bist, der sie alle vernichten kann. Doch, oh Bester der Menschen, auch ich kann es. Aber in dieser Welt erscheinst du als eine herausragende Person, und diese besondere Herrlichkeit umgibt dich. Auch ich bitte um diese Herrlichkeit. Deshalb habe ich dich erwählt. Es ist schon immer mein Wunsch gewesen, daß du meinen Wagen führen mögest. Ich bitte dich deshalb, meinen langgehegten Wunsch zu erfüllen.

Und der Sohn von Vasudeva sprach:
Es ist wirklich gut, oh Sohn der Kunti, daß du dich mit mir zum Kampf verbindest. Ich werde dein Wagenlenker sein. Möge dein Wunsch erfüllt werden.

Vaisampayana fuhr fort:
So kehrte der Sohn der Kunti mit frohem Herzen in Begleitung von Krishna, dieser wunderbaren Lotusblüte aus dem Dasarha Geschlecht, zu Yudhishthira zurück.


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter