Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Kapitel 294 – Savitris Heirat und ihr Leben im Wald

Markandeya erzählte:
So rief der König die Brahmanen, Ritwijas und Priester zusammen, und machte sich mit seiner Tochter an einem glücksverheißenden Tag auf den Weg. In der Einsiedelei von Dyumatsena angekommen, lief der König mit den Brahmanen das letzte Stück zu Fuß und trat vor den blinden Monarchen, der auf einem Lager aus Kusha Gras unter einem Sal Baum saß. Erst grüßte Asvapati den königlichen Weisen, dann stellte er sich mit demütigen Worten vor. Dieser hieß den hohen Gast mit Arghya, einem Sitz und einer Kuh willkommen und fragte dann:
Warum suchst du mich auf?

Und der König erzählte ihm alles über seine Absichten bezüglich Savitri und Satyavan:
Oh königlicher Weiser, dieses schöne Mädchen ist meine Tochter Savitri. Bitte nimm sie nach den Traditionen unserer Kaste als deiner Schwiegertochter an, oh du mit Tugend Gesegneter.

Da wunderte sich Dyumatsena:
Wir verloren unser Königreich und leben nun im Wald wie Asketen auf tugendhaft gemäßigte Weise. Wie könnte deine Tochter das schwere Leben im Dschungel ertragen, wo sie doch solches Schicksal nicht verdient?

Asvapati antwortete:
Meine Tochter weiß wie ich, daß Glück und Elend kommen und gehen. Solche Worte sind dann nicht mehr wichtig. Oh König, ich kam mit entschlossenem Geist zu dir. Nun verbeuge ich mich freundschaftlich vor dir und bitte darum, meine Hoffnungen nicht zu zerstören. Es ziemt sich nicht für dich, mich und meine guten Absichten zu mißachten, denn ich bin dir ebenbürtig und einer Verbindung mit dir würdig. Nimm meine Tochter als deine Schwiegertochter und Ehefrau des guten Satyavan an.

Dyumatsena sprach:
Früher wünschte ich mir eine Verbindung mit dir, doch ich zögerte und wurde später meines Reiches beraubt. So möge mein Wunsch von damals sich heute erfüllen. Du bist mir ein sehr willkommener Gast.

So wurden alle Zweifachgeborenen zusammengerufen, und die Heirat fand mit allen Riten statt. Nachdem er seine Tochter mit schöner Kleidung und Schmuck übergeben hatte, kehrte Asvapati freudig in sein Haus zurück. Satyavan war überglücklich über eine so vollkommene Gattin, und auch Savitri freute sich sehr, mit dem Ehemann ihres Herzens verbunden zu sein. Nachdem ihr Vater abgereist war, legte sie allen Schmuck ab und einfache, rotgefärbte Kleider an. Durch ihre Hilfsbereitschaft und Tugenden, ihre Sanftheit und Aufopferung und ihren angenehmen Dienst wurde sie von allen geliebt. Sie stellte ihre Schwiegermutter zufrieden, indem sie ihr aufmerksam mit Kleidern und Schmuck half. Ihren Schwiegervater ehrte sie zu seiner Zufriedenheit wie einen Gott und beherrschte ihre Rede. Und zu ihrem Ehemann sprach sie immer süße Worte. Er mochte ihr Geschick in allen Arbeiten, die Ausgeglichenheit ihres Charakters und ihre zärtliche Zuneigung, wenn sie allein waren. Und so lebten die frommen Einsiedler im Wald und übten asketische Tugenden. Doch die Worte Naradas waren Tag und Nacht in Savitris Geist und machten sie traurig.


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