Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Kapitel 269 – Draupadi beschreibt ihre Ehemänner

Angestachelt vom Anblick Bhimas und Arjunas ließen die Kämpfer um Jayadratha lautes Gebrüll ertönen. Doch König Jayadratha verließ der Mut, als er die Standarten der Verfolger sah, und er sprach zur strahlenden Draupadi auf seinem Wagen:
Ich glaube, diese fünf heranstürmenden Krieger sind deine Ehemänner, oh Draupadi. Du kennst sie gut, oh Dame mit den reizenden Zöpfen, beschreibe sie mir und sag, wer von ihnen auf welchem Wagen fährt.

Draupadi antwortete ihm:
Du hast gewalttätig gehandelt und damit dein Leben verkürzt. Was soll es dir jetzt nützen, du Narr, die Namen der großen Krieger zu erfahren? Denn nun, da meine heldenhaften Ehemänner da sind, wird hier niemand mit dem Leben davonkommen. So stehst du an der Schwelle des Todes, und deshalb will ich dem Gebot der Tradition folgen und deine Frage beantworten. Ich sehe König Yudhishthira, den Gerechten, mit seinen jüngeren Brüdern, und habe nicht die geringste Angst vor dir. Der Krieger an der Spitze mit dem Fahnenmast, auf dem die beiden Trommeln Nanda und Upananda geschlagen werden, hat das vollkommene Wissen über die Moral seiner Taten. In seinem Gefolge sind stets die Siegreichen. Sein Angesicht ist reines Gold, er hat eine markante Nase, große Augen und eine schlanke Gestalt. Dieser Ehemann von mir ist unter dem Namen Yudhishthira bekannt, Sohn des Dharma und der Beste des Kuru Geschlechts. Dieser tugendhafte Prinz schenkt sogar Feinden das Leben, wenn sie sich ergeben. So leg lieber deine Waffen nieder und falte die Hände. Laufe zu ihm und flehe um seinen Schutz. Der andere dort, den du siehst, der mit den langen Armen und so hochgewachsen wie ein Sal Baum, der auf seinem Wagen sitzend sich auf die Lippen beißt und seine Stirn so sehr zusammenzieht, daß sich seine Augenbrauen berühren, das ist mein Ehemann Bhima. Kräftig gebaute, starke, wohltrainierte und energiereiche Rosse der edelsten Zucht ziehen seinen Wagen. Seine Errungenschaften sind übermenschlich, daher der Name Bhima hier auf Erden. Wer ihn beleidigt, kann niemals weiterleben, denn er vergibt keinem Feind. Er nimmt immer verheerende Rache und gibt sich nicht nur mit einer rächenden Geste zufrieden. Und dort, der beste Bogenkrieger, voller Klugheit und Ruhm, die Sinne unter perfekter Kontrolle und voller Verehrung für die Alten, ist mein Ehemann Arjuna, der Bruder und Schüler von Yudhishthira. Er weicht niemals aus Wollust, Furcht oder Zorn von der Tugend ab oder handelt grausam. Dieser Sohn der Kunti besitzt die Energie des Feuers und zermalmt jeden Feind. Und jener Jüngling dort ist in allen Fragen von Moral und Gewinn wohl bewandert. Er zerstreut alle Ängste der Besorgten, verfügt über große Weisheit, gilt als der schönste Mann auf Erden und wird von allen Söhnen Pandus beschützt, denn sie lieben und achten ihn mehr als ihr eigenes Leben für seine unerschütterliche Hingabe an sie. Es ist mein heldenhafter Ehemann Nakula. Zusammen mit seinem Bruder führt er mit leichter Hand das Schwert und pariert alles mit Geschick. Du, törichter Mann, wirst heute zum Zeugen seines Könnens auf dem Schlachtfeld werden, als ob Indra in die Reihen der Daityas einbricht. Und der waffengeübte Held dort, der klug und weise immer das Wohl von Yudhishthira sucht, ist der jüngste und liebste Sohn des Pandu, mein Ehemann Sahadeva. Er ist heroisch und entschlossen, und kein Mann gleicht ihm an Redegewandtheit und Klugheit in allen Versammlungen der Weisen. Er ist Kunti lieber als ihre eigene Seele und achtet immer die Pflichten der Kshatriyas. Er würde eher ins Feuer laufen oder sein eigenes Leben opfern, als irgendetwas sagen, was Moral oder Religion entgegensteht. Wenn die Söhne Pandus alle deine Krieger in der Schlacht getötet haben, wirst du dein Heer in elender Lage erblicken, wie ein Schiff auf See, welches mit der Last seiner Schätze auf dem Rücken eines Wales gestrandet ist. Nun, ich habe dir über den Heldenmut meiner Gatten berichtet, die du aus Narrheit gedemütigt hast. Falls du ihnen je ungeschoren entkommen solltest, hast du wahrlich ein neues Leben gewonnen.

Vaisampayana fuhr fort:
Die fünf Söhne Pandus ließen die panische und sie um Mitgefühl flehende Infanterie hinter sich, und griffen heftig und energiereich wie Indra von allen Seiten die Wagenkrieger um den König herum an. Dabei verdunkelten sie den Himmel mit ihren dichten Schauern an Pfeilen.


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