Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Kapitel 136 – Yavakris Tod

Lomasa fuhr fort:
Eines Tages im Monat Chaitra kam der furchtlos wandernde Yavakri in die Einsiedelei von Raivya. An diesem wunderschönen Ort mit seinen blühenden Bäumen erblickte er die liebliche Schwiegertochter Raivyas, umherschlendernd wie eine Kinnara Frau. Da raubte ihm seine Leidenschaft jegliche Vernunft und er sprach dreist und unverschämt zu der errötenden jungen Frau:
Verbinde dich mit mir!

Sie wußte um seine Natur und fürchtete seinen Fluch. Doch gleichzeitig vertraute sie auf die Macht Raivyas. So antwortete sie:
So sei es!

Dann ging sie mit ihm an einen versteckten Ort und ließ ihn dort warten. Als Raivya in die Einsiedelei heimkehrte, fand er die Gattin seines Sohnes Paravasu in Tränen aufgelöst. Erst beruhigte er sie mit sanften Worten, und dann erkundigte er sich nach den Grund ihre Kummers. So erzählte ihm die schöne Dame von Yavakris Handlung und auch von ihrer Antwort. Da flammte der Zorn im Geist des Weisen hoch lodernd auf, als er von dieser groben Ungezogenheit Yavakris erfuhr. Von leidenschaftlicher Wut beherrscht riß sich der Asket eine seiner verfilzten Locken vom Kopf und opferte sie mit reinen Mantras dem heiligen Feuer. Da entsprang dem Feuer ein Mädchen, welches seiner Schwiegertochter aufs Haar glich. Noch eine Locke wurde dem Feuer dargebracht, und es kam ein schrecklich ausschauender Dämon mit gräßlichen Augen heraus.

Die beiden sprachen zu Raivya:
Was sollen wir tun?

Und der wütende Weise gab ihnen zur Antwort:
Geht und tötet Yavakri.

Die beiden sprachen gehorsam:
Wir werden tun, was du verlangst.

Und gingen davon. Dann verzauberte ihn die Schöne, welche dem großen Herzen von Raivya entsprungen war, und raubte ihm mit ihrem Charme seinen heiligen Wassertopf. So konnte sich Yavakri nicht reinigen, und der Dämon stürmte mit hocherhobenem Speer auf ihn zu. Als er den Angriff erkannte, rannte Yavakri schnell davon und floh zu einer Wasserstelle. Doch sie war trocken und ohne Wasser. Da rannte er weiter zum Fluß, doch auch der führte kein Wasser. Weiter hetzte er zum Bach, See, Teich und nächsten Fluß, doch alle waren ausgetrocknet. Ständig wurde ihm das Wasser verwehrt, und der schreckliche Dämon folgte ihm mit seinem tödlichen Speer. Verzweifelt versuchte Yavakri schließlich, den Agnihotra Raum seines Vaters zu betreten. Doch ein blinder Shudra Wächter ergriff ihn und hielt ihn an der Tür zurück. Da warf der Dämon seinen Speer, und Yavakri fiel mit durchbohrtem Herzen leblos zu Boden. Nachdem er seinen Auftrag ausgeführt hatte, kehrte der Dämon zu Raivya zurück, und mit Erlaubnis des Weisen lebte er von da an mit der erschaffenen Schönen.


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