Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Kapitel 95 – Die Pilgerreise beginnt

Vaisampayana sprach:
So wanderten die heldenhaften Söhne des Pandu von Ort zu Ort, bis sie schließlich in Naimisha ankamen. Sie badeten im Strom der Gomati, dieser heiligen Tirtha, führten ihre Waschungen aus und verschenkten Kühe und Reichtümer. Wiederholt führten sie das Wasseropfer für die Götter, Ahnen und Brahmanen in den Tirthas Kanya, Ashwa und Go durch. Dann verbrachten sie einige Zeit in den Kalakoti und Vishaprastha Bergen, pilgerten dann nach Vahuda und reinigten sich im Strom. Dann reisten sie nach Prayaga, zum Opferplatz der Götter, tauchten in den Zusammenfluß von Ganga und Yamuna ein und übten asketische Buße von großem Verdienst. So wuschen sich die Pandavas der wahrhaften Versprechen in dieser Tirtha ihre Sünden ab. Von Brahmanen begleitet gingen sie dann nach Vedi, welche dem Schöpfer heilig ist und von den Asketen verehrt wird. Sie blieben für einige Zeit und erfreuten die Brahmanen mit Früchten und Wurzeln aus der Wildnis und geklärter Butter. Auch hier übten die Helden asketische Enthaltsamkeit mit großem Verdienst. Ihr nächstes Ziel war Mahidhara, welche dem tugendhaften königlichen Weisen Gaya von unvergleichlichem Glanze gewidmet ist. In der Nähe sind der Berg Gayasira und der malerische Fluß Mahanadi mit schönen, schilfbewachsenen Ufern. Auf dem himmlischen Gipfel ist eine wunderbare Tirtha namens Brahmasara, die von den Asketen sehr verehrt wird. Am Ufer des Sees lebte einst der ewige Gott der Gerechtigkeit, und der ruhmreiche Rishi Agastya begab sich an den See, um die Gottheit zu schauen. Von diesem See nehmen alle Flüsse ihren Lauf, und hier ist Mahadeva, der Träger von Pinaka, immer anwesend. Als die heldenhaften Pandavas dort anlangten, lebten sie nach dem Gelübde Chaturmasya, wie es in den Traditionen und Riten des großen Rishiyajna Opfers beschrieben wird. Hier steht auch der ewige Banian Baum. Jedes Opfer, was hier durchgeführt wird, schafft ewigen Verdienst. Und auf diesem Opferplatz der Götter, welcher ewigen Verdienst geben kann, begannen die Pandavas mit konzentrierten Seelen zu fasten. Da gesellten sich zu ihnen hunderte, askesereiche Brahmanen, welche alle das Chaturmasya Opfer nach den rechten Riten durchführten. Während des Opfers sprachen die erfahrenen, vedenkundigen und alten Brahmanen, welche nun den Hofstaat der Pandavas bildeten, von vielen Dingen in tiefer Weisheit. Eines Tages sprach auch Shamatha, ein gelehrter, gelübdetreuer und heiliger Brahmane, welcher ein Leben im Zölibat führte, zu ihnen über Gaya, den Sohn des Amurttaraya.

Die Opfer von Gaya

Shamatha sprach:
Gaya, der Sohn von Amurttaraya, war ein vorzüglicher, königlicher Weiser. Hört, ihr Bharatas, wie ich von seinen verdienstvollen Taten erzähle. Hier an diesem Ort zelebrierte Gaya viele Opfer, die sich durch enormen Reichtum an verschenkter Nahrung und viele andere Gaben an die Brahmanen auszeichneten. Es gab Berge von gekochtem Reis, Seen voller geklärter Butter, Flüsse von Milch und Ströme von reichlich gewürztem Curry. Tag für Tag wurde das Essen gekocht und an alle Ankömmlinge verteilt. Die Brahmanen bekamen dabei reines Essen vor allen anderen. Nach jedem Opfer wurden kostbare Geschenke an die Brahmanen verteilt, und ihre vedischen Gesänge erhoben sich bis in den Himmel. So laut waren die Mantra Gesänge, daß sie alle anderen Geräusche übertönten. Die heiligen Klänge erfüllten die Erde, alle Himmelsrichtungen, das Firmament und die Himmel selbst. Alle Anwesenden fanden dies wunderbar. Die Menschen waren so glücklich über die vorzügliche und köstliche Nahrung, die der ruhmreiche Gaya ihnen anbot, daß sie diese Verse sangen:

Wer würde heute noch hungrig sein in Gayas großem Opfer? Es wurden fünfundzwanzig Berge Nahrung aufgegessen. Was der königliche Weise Gaya mit dem unermeßlichen Glanze in diesem Opfer gewann, wurde niemals zuvor von einem Menschen erlangt, noch wird es in Zukunft geschehen. Die Götter wurden von Gaya mit geklärter Butter so übersättigt, daß sie von keinem anderen noch Opfergaben annehmen konnten. Niemand kann die Sandkörner auf Erden zählen, die Sterne im Himmel oder die Regentropfen aus den Wolken. Und so können auch nicht die Gaben in Gayas Opfer gezählt werden.

Oh König, viele Male hat König Gaya solche Opfer durchgeführt, hier am Ufer der Brahmasara.


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