Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Kapitel 94 – Yudhishthiras Frage an Lomasa

Yudhishthira fragte:
Oh bester himmlischer Rishi, ich denke nicht, daß ich ganz ohne Verdienst bin. Und doch plagt mich so großer Kummer, daß ich mir nicht vorstellen kann, daß es jemals einen König wie mich gab. Ich sehe, wie es meinen Feinden an guten Eigenschaften und an Moral mangelt. Doch warum, oh Lomasa, gedeihen sie in der Welt voller Wohlstand?

Lomasa antwortete:
Bekümmere dich nicht, oh König, wenn sündige Menschen erst einmal Wohlstand finden, nachdem sie mit sündigen Taten danach gestrebt haben. Es kann schon geschehen, daß Sünden Glück und Gutes bringen und sogar die Feinde bezwingen. Doch die Vernichtung überkommt einen solchen Menschen bis zur Wurzel. Oh König, ich habe viele Daityas und Danavas gesehen, wie sie durch ihre Sünden zu Wohlstand gelangten. Und ich habe auch ihre Vernichtung gesehen, damals im längst vergangenen Zeitalter. Die Götter folgten der Tugend, während die Dämonen sie verdammten. Die Götter besuchten die Tirthas, während die Dämonen ihnen fernblieben. Zuerst überkam die sündigen Dämonen der Hochmut. Aus dem Hochmut kam Eitelkeit, und Eitelkeit gebiert Wut. Aus Wut jedoch erhebt sich jegliche bösartige Neigung, und die gipfelt in Schamlosigkeit. So verschwand das gute Benehmen unter den Dämonen. Doch als einmal Schamlosigkeit, schlechtes Betragen und untugendhafte Neigungen ohne alle heilsamen Gelübde herrschten, da wurden die Dämonen sofort von Vergebung, Wohlstand und Moral verlassen. Der Wohlstand suchte die Götter auf, während das Unglück zu den Dämonen strebte. Und Kali beherrschte die stolzen, unvernünftigen und unglücklichen Danavas und Daityas. So überkam sie bald die Vernichtung, denn sie hatten keine Riten und Opfer mehr, nur Unvernunft, Hochmut und elende Herzen. In Niedertracht gehüllt, gingen sie unter. Die Götter jedoch übten Tugend, pilgerten zum Meer, den Flüssen, Seen und heiligen Orten und reinigten sich von allen Sünden. Mit Askese, Opfer, Buße, Gaben und Segnungen gewannen sie Wohlstand. Und ihr Schicksal wurde außerordentlich günstig, denn sie führten immer Opfer und heilige Taten durch, ließen von allen unheilsamen Handlungen ab und besuchten die Tirthas. Laß dich davon führen, oh König. Bade auch du mit deinen Brüdern in Tirthas, denn das wird dir den Wohlstand zurückbringen. Dies ist der ewige Pfad. Wie die Könige Nriga, Sivi, Aushinara, Bhagiratha, Vasumanas, Gaya, Puru und Pururavas, die sich mit asketischer Buße, Pilgern, dem Berühren von heiligem Wasser und dem Besuch von ruhmreichen Asketen Ruhm, Heiligkeit, Verdienst und Reichtum gewannen, so wirst auch du zu großem Wohlstand gelangen. Wie Ikshvaku mit seinen Söhnen, wie Muchukunda, Mandharti und König Marutta, wie die Götter durch die Kraft der Askese und die himmlischen Rishis alle Ruhm erlangten, so wirst auch du diesen großen Ruhm finden. Die Söhne Dhritarashtras jedoch, welche Sklaven der Sünde und Unwissenheit sind, werden ohne Zweifel bald wie die Daityas vernichtet werden.


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