Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Kapitel 93 – Die Bitte der Brahmanen

Vaisampayana sprach:
Die restlichen, verbliebenen Brahmanen traten nun vor den reisefertigen Yudhishthira hin und sprachen:
Du bist bereit, mit deinen Brüdern und dem ruhmreichen Rishi Lomasa auf eine Pilgerreise zu heiligen Tirthas zu gehen. Oh König, bitte nimm uns mit. Ohne dich sind wir nie in der Lage, eine solche Reise zu unternehmen, denn der Weg ist gefährlich und schwierig, und Tirthas sind immer von Raubtieren umlagert. Viele Tirthas können von kleinen Gruppen niemals besucht werden. Oh du vorzüglicher Bogenschütze, du und deine Brüder sind immer tapfer. Wenn ihr uns beschützt, können auch wir die Tirthas besuchen. So gestatte uns, oh Herr der Erde, durch deine Gnade die gesegneten Früchte von Tirthas zu erlangen. Durch deine Energie beschützt, werden wir durch ein Bad in den heiligen Gewässern von allen unseren Sünden befreit. Und so wirst auch du bestimmt in die schwierig zu erlangenden Bereiche kommen, die nur Kartavirya, Ashtaka, der königliche Weise Lomapada und der herrschaftliche und heldenhafte Bharata errungen haben. In deiner Gesellschaft möchten wir Prabhasa und die anderen Tirthas sehen, auch Mahendra und die anderen Berge, die Ganga nebst den vielen anderen Strömen, und Plaksha und die vielen anderen gigantischen Bäume. Oh Herr der Menschen, wenn du nur ein wenig Achtung für Brahmanen empfindest, dann gewähre uns diese Bitte. Du wirst sicher Gutes davon haben. Ja, Tirthas sind auch immer von Rakshasa befallen, welche Buße und Enthaltsamkeit stören. Es ziemt sich für dich, uns zu beschützen. Unter Lomasas Schutz und in unserer Gesellschaft wirst du zu all den Tirthas pilgern, von denen Dhaumya, Narada und der himmlische Rishi Lomasa mit dem großen asketischen Reichtum gesprochen haben, oh du mit den starken Armen. Und dies wird dich von all deinen Sünden reinigen.

Nach diesen respektvollen Worten antwortete der König, welcher von seinen heldenhaften Brüdern, allen voran Bhima, umgeben war, mit Freudentränen in den Augen:
So sei es.

Dann ward mit Erlaubnis von Lomasa und Dhaumya der Beschluß gefaßt, wann die Brüder und Drupadas Tochter mit den makellosen Gesichtszügen losmarschieren würden. Genau zu dieser Zeit erschienen die höchst weisen Vyasa, Parvata und Narada im Kamyaka Wald, um den Söhnen Pandus das Geleit zu geben. Yudhishthira grüßte und ehrte sie angemessen, und die Gesegneten sprachen zu ihm:
Oh Yudhishthira, Bhima und ihr Zwillinge, verbannt alle unheilsamen Gedanken aus eurem Geist. Reinigt erst eure Herzen und beginnt dann eure Pilgerreise. Die Brahmanen bezeichnen die Enthaltsamkeit des Körpers als irdisches Gelübde und die Anstrengungen, die das Herz von unheilsamen Gedanken reinigen, als spirituelles Gelübde. Oh König, ein Geist ohne unheilsame Gedanken ist wahrlich rein. So reinigt euch und pflegt freundliche Gefühle für alle Wesen, bevor ihr euch auf den Weg zu den Tirthas macht. Befolgt irdische Gelübde für euren Körper, und reinigt euren Geist mit spirituellen Gelübden. Dann werdet ihr die Früchte ernten, welche euch vom Pilgern erzählt wurden.

Zustimmend befolgten da die Pandavas mit Draupadi die üblichen, von den himmlischen und irdischen Rishis ausgeführten, glücksverheißenden Riten, ehrten die Füße der Rishis und machten sich mit Dhaumya, Lomasa und den verbliebenen Asketen noch am selben Tag auf den Weg. Sie folgten dem Vollmond Agrahayana, in dem die Pushya Konstellation aufsteigend war. Zwar waren die Helden in Bast und Felle gehüllt und trugen verfilzte Locken auf dem Haupt, doch gleichzeitig waren sie von undurchdringlichen Rüstungen beschützt und mit Schwertern bewaffnet. Köcher, Pfeile und Bögen hielten sie in ihren Händen, auch Dolche und andere Waffen lagen griffbereit. Und so reisten die heldenhaften Pandusöhne mit Indrasena, einigen Gefolgsleuten und wenigen Köchen und Dienern auf fünfzehn Wagen los, die Gesichter nach Osten gewandt.


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