Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Kapitel 79 – Ende der Geschichte von Nala und Damayanti

Und Vrihadashwa schloß:
Nachdem die fröhlichen Feste in der Stadt ohne jegliche Angst begonnen hatten, ließ Nala Damayanti und die beiden Kinder mit einem großen Heer anreisen. Ihr Vater, der heldenhafte Bhima mit der großen Seele, entließ seine Tochter hochgeehrt. Bei ihrer Ankunft freute sich Nala wie der Herr der Himmlischen in den Gärten von Nandana. So gewann sich der König sein Reich zurück und wurde ruhmreich unter den Monarchen Indiens. Er regierte sein Volk gerecht und führte viele Opfer mit reichen Gaben an die Brahmanen durch.

Und auch du, oh großer König Yudhishthira, wirst mit deiner Familie bald wieder im Glanz erstrahlen. Durch das Würfelspiel stürzte Nala mit seiner Gattin in großes Elend. Einsam litt er große Qualen und gewann sich dennoch seinen Wohlstand wieder. Während du, oh Sohn des Pandu, mit einem der Tugend ergebenen Herzen hier mit deinen Brüdern und deiner Gattin vergnüglich im Walde lebst. Du verbringst täglich viel Zeit mit gesegneten und gelehrten Brahmanen und hast wahrlich wenig Grund zur Sorge.

Diese Geschichte von Damayanti, Nala, der Schlange Karkotaka und dem königlichen Weisen Rituparna vertreibt das Böse und ist in der Lage, den zerstörerischen Einfluß Kalis zu mildern und die Menschen zu beruhigen, wenn sie ihr lauschen. Bedenke die Ungewißheit von menschlicher Mühe und hör auf, dich über Wohlstand zu freuen und über Elend zu trauern. Sei besänftigt, oh König, nachdem du die Geschichte vernommen hast, und überlaß dich nicht dem Kummer. Denn einem großen König steht es nicht an, in der Misere zu jammern. Menschen mit Selbstbeherrschung, die über die Launen des Schicksals und die Fruchtlosigkeit eigener Anstrengung (gegen das Schicksal) nachdenken, geben sich keinen Depressionen hin. Wer wiederholt die alte, edle und hervorragende Geschichte von Nala erzählt oder hört, wird niemals von Not überwältigt. Ihm ist zweifellos Erfolg beschert, Ruhm, Söhne und Enkelsöhne, ein reicher Haushalt, eine hohe Stellung unter den Menschen, Gesundheit und Freude. Und auch diese Furcht in dir, oh König, daß jemand dich erneut zum Würfelspiel fordern könnte, werde ich zerstreuen. Denn wisse, oh unbesiegbarer Held, ich beherrsche diese Kunst der Würfel in ihrer Ganzheit. Ich bin zufrieden mit dir, so nimm dies Wissen an, was ich dir übertragen werde, oh Sohn der Kunti.

Da antwortete Yudhishthira mit frohlockendem Herzen:
Oh Ruhmreicher, ich möchte die Würfelkunst von dir erlernen.

So gab der Rishi dem hochbeseelten Sohn des Pandu sein Wissen und begab sich zu den heiligen Wassern der Ashawshira zum Bade.

Und nachdem Vrihadashwa gegangen war, erfuhr der seinem Gelübde treue Yudhishthira von umherwandernden Brahmanen und Asketen, daß der kluge Arjuna, welcher den Bogen auch mit der linken Hand spannen konnte, immer noch strenge asketische Buße übte und mittlerweile nur noch von Luft lebte. Er hörte auch, wie die Brahmanen sagten, daß niemand zuvor je so harte Buße geübt hätte. Auch vernahm Yudhishthira, daß sein Bruder Arjuna mit standhaftem und konzentriertem Geist dem Schweigegelübde folgte und wie der Gott der Gerechtigkeit in seiner verkörperten Form strahlte. Als Yudhishthira dies von allen Seiten hörte, da sorgte er sich um seinen geliebten Bruder. Und mit kummervoll brennendem Herzen beriet er sich mit den gelehrten Brahmanen, die bei ihm lebten.

Hier endet mit dem 79.Kapitel das Nalopakhyana Parva des Vana Parva im gesegneten Mahabharata.


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