Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Tirthayatra Parva – Die Pilgerreise

Kapitel 80 – Sehnsucht nach Arjuna

Janamejaya fragte:
Oh Heiliger, was taten die Söhne des Pandu, nachdem mein Urgroßvater Arjuna sie in den Wäldern von Kamyaka zurückließ? Mir scheint, daß der mächtige Bogenkämpfer und Vernichter feindlicher Armeen ihre Zuflucht war, wie Vishnu die Zuflucht der Himmlischen ist. Wie verbrachten meine heldenhaften Großväter ihre Zeit im Walde ohne den Helden, der Indra an Heldenmut glich und niemals einer Schlacht den Rücken kehrte?

Vaisampayana erzählte:
Nachdem der unerschrockene Arjuna die Wälder Kamyakas verlassen hatte, überkam seine Brüder Kummer und Trauer. Mit freudlosen Herzen glichen sie Perlen, die man von einer Kette abgestreift hatte. Sie waren wie Vögel ohne Flügel. Selbst der Wald schien ohne den Helden mit den reinen Taten so trüb zu sein, wie die Chaitraratha Wälder ohne Kuvera. So lebten die Söhne Pandus ohne Arjuna vollkommen niedergeschlagen dahin und erlegten als mächtige Krieger mit reinen (unvergifteten) Pfeilen viele wilde Tiere des Waldes als Opfertiere für die Brahmanen.

Eines Tages mußte die Prinzessin von Panchala ganz besonders an ihren dritten Ehemann denken und sprach besorgt zu Yudhishthira:
Ohne unseren Arjuna, der mit seinen beiden Händen dem tausendarmigen Arjuna von einst Konkurrenz machen kann, ist der Wald in meinen Augen nicht mehr so schön wie zuvor. Wohin ich auch meine Blicke richte, ohne ihn scheint mir die Erde verlassen zu sein. All die blühenden Bäume und wunderbaren Orte scheinen mir ohne Arjuna jeglicher Freude beraubt. Ich kann mich am Kamyaka Wald nicht mehr erfreuen, ohne ihn, der blauen Wolken gleicht, einen würdevollen Gang wie ein Elefant und Augen wie Lotusblüten hat. Wenn ich an den Helden denke, der mit der linken Hand seine Bogensehne spannen kann, die dann wie Donner klingt, empfinde ich kein Glück mehr, oh König.

Als Bhima diesen Strom von Klagen hörte, sprach er zu Draupadi:
Oh gesegnete Dame mit der schlanken Taille, ich stimme deinen Worten voll und ganz zu, und sie erfreuen mein Herz, als ob ich Nektar schlürfte. Ohne ihn, dessen Arme lang, ebenmäßig, stark, rund, wie Eisenkeulen oder fünfköpfige Schlangen und von den Narben der Bogensehne gezeichnet sind, den Bogen, Schwert und andere Waffen schmücken, ebenso wie goldene Armreifen, ohne diesen Tiger unter den Männern scheint mir selbst der Himmel in diesem Wald ohne Sonne zu sein. Auf ihn vertrauen die Panchalas und Kauravas und fürchten nicht einmal die eisern kämpfenden Reihen der Himmlischen. Ohne den ruhmreichen Helden, mit dessen Armkraft wir alle sicher sind und alle Feinde als bereits besiegt erachten, ach, ohne Phalguna, der bereits die Erde gewonnen hat, kann ich keinen Frieden in den Wäldern von Kamyaka finden. Alle Himmelsrichtungen erscheinen mir leer und in dichte Düsternis gehüllt. Wo meine Blicke auch weilen, die Erde ist mir öde.

Und mit tränenerstickter Stimme schloß sich Nakula an:
Welche Freude können wir ohne diesen vorzüglichen Recken mit den außergewöhnlichen Taten auf dem Schlachtfeld haben, über die sich sogar die Götter unterhalten? Er hat im Norden hunderte Gandharva Anführer besiegt und gewann uns damit zahllose, windesschnelle und bildschöne Tittiri und Kalmasha Pferde, die während des großen Rajasuya Opfers unserem König angeboten wurden. Ohne diesen lieben und ruhmreichen Bruder, diesen nach Bhima geborenen, schrecklichen Kämpfer, ohne den göttergleichen Helden möchte ich nicht länger in den Kamyaka Wäldern leben.

In Nakulas Klagen stimmte auch Sahadeva ein:
Er hat in der Schlacht mächtige Krieger besiegt, Schätze und Jungfrauen zum großen Rajasuya des Königs heimgebracht, mit nur einer Hand die versammelten Yadavas in der Schlacht gedemütigt, Subhadra mit Erlaubnis von Krishnas geraubt und das Reich von Drupada als Lohn für unseren Lehrer Drona gewonnen. Oh König, wenn ich hier in unserer Einsiedelei auf das leere Graslager von Arjuna blicke, verweigert mein Herz jeglichen Trost. Ich denke, es wäre gut, aus diesem Wald fortzugehen, oh Feindebezwinger, denn ohne den Helden kann uns dieser Wald nicht mehr erfreuen.


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