Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Kapitel 25 – Besuch von Markandeya

So fühlten sich die Indra gleichenden Prinzen an diesem angenehmen Ort bald wohl und begannen sich in den von der Sarasvati umspülten Sal Wäldern zu vergnügen. Der ruhmreiche König machte es sich zur Aufgabe, all die Yatis, Munis und würdigsten Brahmanen mit Früchten und Wurzeln zu versorgen. Und Dhaumya, ihr väterlicher Priester mit der großen Energie, führte für sie die Opferriten von Ishti und Paitreya durch. Eines Tages kam ein Gast zur Heimstätte der heimatlosen Prinzen. Es war der alte Rishi Markandeya mit der intensiven und außerordentlich weitreichenden Energie. Der hochbeseelte, kraftvolle und edelmütige Yudhishthira zollte dem von den Göttern, Rishis und Menschen geehrten großen Muni, welcher den Glanz des lodernden Feuers in sich trug, alle Ehren. Der allwissende Markandeya betrachtete Draupadi, Yudhishthira, Bhima und Arjuna inmitten der vielen Asketen, erinnerte sich an Rama und lächelte. Das Lächeln des großen Muni verwunderte Yudhishthira, und niedergeschlagen fragte er ihn: „Alle Asketen hier sind traurig, wenn sie mich im Walde sehen. Warum bist du der Einzigste unter ihnen, der scheinbar glücklich lächelt?“

Markandeya erwiderte:
Nun mein Kind, auch ich fühle Sorge und lächle nicht glücklich über dein Schicksal. Noch erfüllt freudiger Stolz mein Herz. Ich sehe dich heute im Elend und denke an Rama, den Sohn von Dasaratha, der immer der Wahrhaftigkeit hingegeben war. Auch dieser Rama lebte auf Geheiß seines Vaters mit Lakshmana im Walde. Ich sah ihn damals, wie er mit seinem Bogen auf dem Gipfel des Rishyamuka Berges wanderte. Der ruhmreiche Rama war wie Indra selbst, wie der Herr von Yama und der Vernichter von Namuchi. Ja, dieser Sündenlose mußte auch in den Wald, weil sein Vater es ihm befahl, und er akzeptierte es als seine Pflicht. Der gefeierte Rama glich Shakra in Heldenmut und war unbesiegbar in der Schlacht. Und doch mußte er im Wald leben und allen Vergnügungen entsagen. Denn niemand sollte ungerecht handeln und sprechen: „Ich bin mächtig!“ Könige wie Nabhaga und Bhagiratha haben diese meeresumgürtete Welt durch Wahrhaftigkeit erobert und sich dadurch die Welten hernach gewonnen. Niemand sollte ungerecht handeln, indem er sagt: „Ich bin mächtig!“ Der tugendhafte und wahrhafte König von Kasi und Karusha wurde verrückter Hund gerufen, weil er seine Ländereien und Reichtümer weggab. Wirklich niemand sollte ungerecht handeln und sagen: „Ich bin mächtig!“ Oh bester Mann, Sohn der Pritha, die sieben Rishis glänzen am Firmament, weil sie die Traditionen beachten, welche der Schöpfer selbst in den Veden beschreibt. Niemand sollte ungerecht handeln, indem er sagt: „Ich bin mächtig!“ Schau, hoher König, die gewaltigen Elefanten mit ihren Stoßzähnen so groß wie Felsenspitzen. Sie mißachten niemals die Gesetze des Schöpfers. Niemand sollte ungerecht handeln und sagen: „Die Macht ist mein!“ Sieh nur, du Bester der Monarchen, wie jede Kreatur gemäß ihrer Art nach den Gesetzen handelt, die der Schöpfer einst bestimmte. Deshalb sollte niemand ungerecht handeln und sagen: „Mein ist die Macht!“ Oh Sohn der Pritha, in Wahrhaftigkeit, Tugend, angemessenem Verhalten und Bescheidenheit übertriffst du alle Kreaturen. Dein Ruhm und deine Energie strahlen so hell wie das Feuer oder die Sonne. Wenn du getreu deinem Versprechen die schmerzlichen Jahre des Exils im Walde überstehst, wirst du Ruhmreicher von den Kauravas deinen strahlenden Wohlstand ganz aus eigener Energie wiederbekommen.

Vaisampayana fuhr fort:
Nach diesen Worten zu Yudhishthira inmitten all der Asketen und Freunde grüßte der große Rishi Dhaumya und die Pandavas und machte sich auf den Weg nach Norden.


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