Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Kapitel 24 – Die Pandavas gehen nach Dwaitavana

Vaisampayana fuhr fort:
Nun sprach der fest entschlossene Yudhishthira zu seinen Brüdern:
Wir werden nun für zwölf Jahre im einsamen Wald leben. Sucht ihr uns einen Ort in diesem mächtigen Wald, der reich an Vögeln und Hirschen, Blumen und Früchten, schön anzusehen, glücksverheißend und reich an tugendhaften Menschen ist, und wo wir all die Jahre angenehm verbringen können.

Arjuna antwortete verehrend seinem Bruder, als ob dieser sein spiritueller Lehrer sei:
Du hast voller Respekt den großen und alten Rishis gedient. Dir ist nichts unbekannt in der Welt der Menschen. Oh Bulle der Bharatas, mit Ehrfurcht hast du den Brahmanen wie Dwaipayana und dem höchst asketischen Narada gedient, welcher mit kontrollierten Sinnen durch die Tore der Welten schreitet und so zwischen der Welt der Götter und der von Brahma, und auch zwischen den Welten der Gandharvas und Apsaras hin- und herwandert. Du kennst mit Sicherheit die Auffassungen der Brahmanen und ihre Kräfte, oh König. Du weißt, oh Monarch, was uns Gutes bestimmt wurde. Wir werden leben, wo es dir gefällt, großer König. Hier gibt es einen See voller heiligen Wassers, der Dwaitavana genannt wird. Es gibt dort viele Blumen und verschiedenste Vögel, und er ist wunderbar anzuschauen. Wenn es dir beliebt, oh König, können wir die zwölf Jahre dort verbringen. Was denkst du darüber?

Yudhishthira antwortete:
Oh Partha, was du sprichst, empfiehlt sich mir. Laßt uns zum gefeierten, heiligen und großen See Dwaitavana gehen.

So taten sie. Yudhishthira war von zahlreichen Brahmanen umgeben, welche mit dem heiligen Feuer umgingen oder auch nicht. Manche waren dem Studium der Veden hingegeben, andere lebten von Almosen oder gehörten zu den Vanaprasthas (Waldbewohnern). Den König umgaben viele Mahatmas (große Seelen), die asketischer Erfolg krönte und strenge Gelübde. So reisten die Söhne des Pandu mit all diesen zahlreichen Brahmanen zum Walde Dwaita und erblickten den mächtigen Wald am Ende des Sommers mit all seinen vielen Bäumen wie Sal, Palmen, Mango, Madhuka, Nipa, Kadamba, Sarja, Arjuna und Karnikaras und fast alle waren übervoll mit Blüten bedeckt. Ganze Schwärme von Pfauen, Datyuhas, Chakaras, Varhinas und Kokilas bevölkerten die stattlichen Bäume und ließen ihre melodischen Gesänge ertönen. Es gab große Herden mit hochgewachsenen Elefantenbullen, denen der Saft von den Schläfen tropfte, und Elefantenkühe so groß wie Berge. Als sie sich dem schönen Fluß Bhogavati (Sarasvati) näherten, erblickte der König viele Asketen mit heiligen Seelen in ihren Behausungen, die sich in Kleidung aus Bast gehüllt hatten und verfilzte Locken auf dem Haupt trugen. Der König und seine Brüder nebst Gefolge stiegen von ihren Wagen ab und betraten den majestätischen Wald wie Indra mit unermeßlicher Energie in den Himmel eintritt. Ganze Scharen von Charanas und Siddhas wollten den der Wahrhaftigkeit hingegebenen Monarchen sehen und strömten in seine Nähe. So umringten die Waldbewohner diesen Löwen unter den Königen, welcher all die Siddhas grüßte und von ihnen wie ein König oder Gott wiedergegrüßt wurde. So betrat Yudhishthira mit gefalteten Händen den Wald und all die Zweifachgeborenen folgten ihm. Dann ließ sich der ruhmreiche, kluge und tugendhafte König am Fuße eines mächtigen und blühenden Baumes inmitten der Brahmanen nieder wie sein Vater Pandu vor vielen Jahren. Erschöpft von der Reise folgten ihm seine Brüder, Draupadi und die Diener. Und der schöne Baum mit seinen bis zum Boden reichenden, üppig blühenden Zweigen sah mit den fünf ruhmreichen und unter ihm ruhenden Bogenschützen aus wie ein Berg, an dessen Flanken fünf gewaltige Elefanten ruhen.


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