Pushpak Mahabharata Buch 2Zurück WeiterNews

Kapitel 52 – Duryodhana erzählt von den Völkern und ihrem Tribut beim Opfer

Duryodhana fuhr fort:
Oh Sündenloser, höre mir zu, wie ich dir die Mengen von Reichtum beschreibe, wie sie die verschiedensten Könige der Erde Yudhishthira als Tribut mitbrachten. Die Khashas, Ekasanas, Arhas, Pradaras, Dirghvenus, Paradas, Kulindas, und all die Tanganas, welche in der Nähe des Flusses Shailoda leben, wie er zwischen der Bergen Meru und Mandara fließt, und welche sich am erfrischenden Schatten der Kichaka Bambushaine erfreuen, brachten Berge von Gold in ganzen Krügen herbei. Dieses Gold war von Ameisen aus der Erde gewonnen worden und trägt auch ihren Namen. Die kraftvollen Stämme der Berge brachten zahllose weiche Chamaras, manche schwarz und andere so weiß wie die Strahlen des Mondes, weiterhin süßen Honig von den Blumen des Himavat und von Mechelia Champaka, Blumenkränze aus der nördlichen Kuru Region, und Kräuter aus dem Norden, sogar vom Kailash. Sie warteten mit geneigten Köpfen am Palasteingang und erhielten keinen Eintritt. Ich sah auch viele waffenstrotzende Anführer der Kiratas, welche immer zu heftigen Taten neigen, Früchte und Wurzeln essen, in Felle gehüllt sind und an den nördlichen Hängen des Himavat leben, am Fuße des Berges, hinter dem die Sonne aufgeht, in der Region um Karusha am Meeresufer und an beiden Flanken des Lohita Gebirges. Sie hatten Wagenladungen von Sandel, schwarzer Aloe, kostbare Felle, Gold und Parfüme mitgebracht, weiterhin zehntausend Dienerinnen aus ihren eigenen Reihen, viele schöne Tiere und Vögel aus fernen Ländern. Auch sie warteten am Tor, ohne Einlaß zu erhalten. Die Kairatas, Daradas, Darvas, Shuras, Vaiamakas, Audumvaras, Durvibhagas, die Paradas mitsamt den Vahlikas, die Kashmiras, Kumaras, Ghorakas, Hansakayanas, Shivis, Trigartas, Yaudheyas, die Herrscher der Madras und Kaikeyas, die Amvashtas, Kaukuras, Tarkshyas, die Vastrapas und auch die Palhavas, die Vashatayas, Mauleyas, Kshudrakas, Malavas, Paundryas, Kukkuras, Shakas, Angas, Vangas, Pundras, Shanavatyas und die Gayas – all diese edlen und wohlgeborenen Kshatriyas, welche wohlgeordneten Klans angehören und im Waffengebrauch geübt sind, brachten König Yudhishthira Berge von Tribut.

All die Vangas, Kalingas, Magadhas, Tamraliptas, Supundrakas, Dauvalikas, Sagarakas, Patrornas, Shaishavas, und viele, viele Karnapravaranas präsentierten sich am Palasttor. Ihnen wurde auf Geheiß Yudhishthiras von den Wächtern gesagt, daß ihnen der Einlaß gewährt würde, wenn sie warten könnten und guten Tribut mit sich führten. So schenkten die Monarchen jener Völker tausend lotusgleiche Elefanten mit Stoßzähnen wie Pflugscharen, Gurten aus Gold und feinen Decken geschmückt. Sie waren alle dunkel und stark wie Felsen, allseits brünstig, kamen aus der Gegend des Kamyaka Sees und waren ringsum gepanzert. Sie waren sehr geduldig und von feinster Zucht. Mit diesem Tribut erhielten die Könige die Erlaubnis zum Eintritt in den Palast. Chitraratha, der König der Gandharvas und Freund Indras, gab vierhundert windesschnelle Pferde. Der Gandharva Tumburu gab freudig hundert Pferde von der Farbe der Mangoblätter und mit Gold verziert. Und, oh du aus dem Geschlecht der Kurus, die gefeierten Könige der Mlechas, Shukaras genannt, gaben hundert vorzügliche Elefanten. Virata, der König der Matsya, gab zweitausend vor Kraft und Saft strotzende Elefanten mit goldenem Geschirr. König Vasudana aus dem Königreich der Panshu bot dem Sohn des Pandu sechsundzwanzig Elefanten nebst zweitausend Pferden, alle mit Gold geschmückt, schnell, stark und in der Blüte ihrer Jugend, und viel anderen Reichtum an. Yajnasena schenkte dem Sohn des Pandu vierzehntausend Mädchen als Dienerinnen, auch zehntausend Diener mit ihren Ehefrauen, viele hundert hervorragende Elefanten, sechsundzwanzig Streitwagen und sein ganzes Königreich.

Vasudeva aus dem Geschlecht der Vrishnis gab vierzehntausend vorzügliche Elefanten, um Arjunas Würde zu vergrößern. Wahrlich, Krishna ist die Seele Arjunas, und Arjuna ist die Seele Krishnas. Was auch immer Arjuna aussprechen mag, Krishna wird es sicher vollbringen. Krishna würde für Arjunas Wohl dem Himmel selbst entsagen, und Arjuna für Krishna sein Leben opfern.

Die Könige von Chola und Pandya brachten zahllose goldene Gefäße mit duftender Sandelpaste aus dem Malaya Bergen, Aloe von den Dardduras Hügeln, viele große Brillianten von strahlender Schönheit und treffliche, golddurchwirkte Kleidung, und doch wurde ihnen der Einlaß verwehrt. Der König von Singhalas gab den besten meerschaumgeborenen Lapislazuli, Berge von Perlen und hundert Elefantendecken. Viele dunkelhäutige Männer mit kupferroten Augenwinkeln standen in juwelendurchwirkter Kleidung mit ihren Geschenken am Tor, neben Scharen von Brahmanen, besiegten Kshatriyas, auch Vaisyas und dienenden Shudras, welche voller Liebe zu Yudhishthira mit Geschenken auf ihn warteten. Auch all die Mlechas führte Liebe und Respekt an den Hof von Yudhishthira. So machten all diese verschiedenen Klassen und Rassen von Menschen, gute, niedere, mittelmäßige und aus unterschiedlichsten Ländern den Hof Yudhishthiras zum Inbegriff der Welt.

Als ich Tag für Tag mit ansah, wie die Könige der Erde meinem Feind all diese kostbaren Geschenke brachten, da wünschte ich mir vor Kummer den Tod. Doch laß mich nun von den Dienern der Pandavas erzählen und den Menschen, für die Yudhishthira alle Arten von Essen zubereiten ließ. Es hatten sich hundert tausend Millionen von Elenfanten mit ihren Führern versammelt, Kavallerie und hundert Millionen Wagen nebst unzählbaren Fußsoldaten. An manchen Orten wurde rohes Essen vorbereitet, an anderen gekochtes und wieder an anderen Orten alles ausgegeben und verteilt. Der Klang des Festes war überall zu hören. Unter allen Menschen aller Kasten sah ich im Hause Yudhishthiras nirgends einen einzigen, welcher nicht ausreichend Essen, Trinken und Ornamente zur Verfügung gehabt hätte. Achtundachtzig Snataka Brahmanen, welche dank Yudhishthira ein bequemes Hausleben mit jeweils dreißig Dienerinnen führen, sind mit dem König vollauf zufrieden und beten ununterbrochen für die Vernichtung seiner Feinde. Zehntausend asketische Brahmanen mit beherrschtem Lebenssaft essen täglich von goldenen Tellern in Yudhishthiras Palast. Bevor sie selbst Nahrung zu sich nimmt, sorgt Yajnaseni (Draupadi) täglich dafür, daß alle genügend zu essen haben, auch die Verunstalteten und Zwerge. Nur zwei Parteien leisteten dem Sohn der Kunti keinen Tribut, oh Bharata. Einmal die Panchalas wegen ihrer Verbindung durch Heirat und dann die Andhakas und Vrishnis wegen ihrer Freundschaft.


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