Pushpak Mahabharata Buch 2Zurück WeiterNews

Kapitel 53 – Duryodhana erzählt vom Opfer

Und Duryodhana sprach weiter:
All die Könige, welche in der Welt verehrt werden, die der Wahrheit hingegeben sind und die Einhaltung strenger Gelübde gelobt haben, die großes Wissen besitzen und Redegewandtheit, welche die Veden und all ihre Zweige kennen, welche opfern, fromm und ehrbar sind, deren Seelen die Tugend in sich tragen, die ruhmreich sind und die großen Krönungsriten durchgeführt haben – sie alle warten König Yudhishthira auf und ehren ihn. Ach, oh König, ich sah dort viel wilde Kühe mit ebenso vielen hellen Kupferkrügen, um sie zu melken. Auch dies waren Opfergeschenke der Könige, welche Yudhishthira sogleich an die Brahmanen weitergab. Als König Yudhishthira am Ende des Opfers sein Bad nehmen sollte, brachten viele Könige mit größtem Eifer und im Zustand schönster Reinheit höchstselbst die schönen Wasserkrüge herbei. König Valhika brachte mit eigener Hand einen mit Gold überzogenen Wagen heran. König Sudakshina spannte selbst vier weiße Kamboja Zuchtpferde davor. Der mächtige Sunitha richtete freudig den unteren Mast und der Herrscher der Chedi brachte die Fahne an. Der König des südlichen Landes stand schon bereit mit einer Rüstung. Der Herrscher von Magadha hielt die Blumengirlanden und den Kopfschmuck in seinen Händen. Der große Krieger Vasudana brachte einen sechzig Jahre alten Elefanten herzu. Der König von Matsya brachte die goldenen Seitenteile des Wagens an. König Ekalavya hielt die Schuhe bereit. Der König von Avanti trug das restliche Badewasser herbei. König Chekitana hielt die Köcher und der König von Kasi den Bogen. Und Shalya hatte das Schwert in der Hand, dessen Heft und Griff mit Gold verziert waren.

Dann kamen Dhaumya und Vyasa mit dem großen asketischen Verdienst mit Narada und Asitas Sohn Devala vor sich und führten die Weihe aus, bei der dem König heiliges Wasser übers Haupt gesprenkelt wird. Die großen Rishis saßen mit frohen Herzen dabei und betrachteten die Zeremonie. Die ruhmreichen Rishis, welche die Veden verinnerlicht haben, traten mit dem Sohn von Jamadagni vor den reichlich Opfergaben verteilenden Yudhishthira hin und murmelten beständig Mantras, als ob die sieben Rishis vor den großen Indra im Himmel hintreten würden. Satyaki mit dem ungeminderten Heldenmut hielt den Schirm über dem Haupt des Königs. Arjuna und Bhima fächelten ihm Luft zu, während die Zwillinge noch mehr Chamaras (Wedel) bereithielten. Der Ozean selbst brachte die große Muschel Varunas in einer Schlinge heran, die der himmlische Künstler Visvakarma aus tausend Nishkas Gold erschaffen hatte und die Prajapati in einem früheren Kalpa (Zeitalter) dem Indra übergeben hatte. Mit eben dieser Muschel badete Krishna den Yudhishthira am Ende des Opfers, und als ich dies sah, schwanden mir die Sinne.

Die Menschen reisen über das östliche, westliche und auch südliche Meer. Doch niemand außer den Vögel kann das nördliche Meer überqueren. Doch die Pandavas haben sich sogar dort ausgebreitet, denn ich hörte, daß ihnen hundert Muscheln von dort gebracht wurden, welche nur in besonders glücksverheißenden Momenten beim Opfer geblasen wurden. Als diese Muscheln alle gleichzeitig ertönten, standen mir die Haare zu Berge. Manche der nicht so starken Könige sanken sogar zu Boden. Als sie mich in dieser Lage und die bewußtlosen Könige sahen, lachten Dhrishtadyumna, Satyaki, Kesava und die Söhne des Pandu, diese acht starken, heldenmütigen und schönen Männer laut auf. Arjuna gab danach mit leichtem Herzen fünfhundert Ochsen mit vergoldeten Hörnern an die führenden Brahmanen.

Nach diesem Opfer, oh Bharata, hat König Yudhishthira so viel Wohlstand wie der hohe Harishchandra erlangt, und weder Rantideva, Nabhaga, Jauvanashwa, Manu, Prithu, der Sohn von Vena, Bhagiratha, Yayati noch Nahusha könnten sich mit ihm messen. Seitdem ich diesen Überfluß gesehen habe, oh du Hoher, sehe ich nicht den geringsten in meinem Leben. Oh Herrscher der Menschen, das Joch, welches ein Blinder an einem Ochsen festzurrt, wird nicht halten. Das ist bei uns der Fall. Die Jüngeren wachsen, während die Älteren vergehen. Ich kann keinen Frieden mehr finden, auch nicht durch Nachdenken. Deshalb, oh Vater, bin ich im Gram versunken, bleich und ausgemergelt.


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