Pushpak Mahabharata Buch 2Zurück WeiterNews

Kapitel 51 – Duryodhana beschreibt den Reichtum der Pandavas

Duryodhana fuhr fort:
Höre nun, oh Bharata, von all den kostbaren Geschenken, welche die König der Erde den Söhnen des Pandu brachten. Als ich diese Pracht sah, verlor ich den Verstand und kannte mich kaum selbst wieder. Es gab dort alles zu sehen, was Handwerker erschaffen und auch Bauern erwirtschaften können. Der König von Kamboja gab unzählige Felle der besten Sorte und wollene Decken aus dem weichen Haar von Mäusen und anderen Tieren, die unter der Erde leben, auch aus dem Haar von Katzen und alle waren mit Goldfäden durchwirkt. Auch gab er dreihundert Tittiri und Kalmasha Pferde, deren Nasen wie Papageienschnäbel geformt waren. Dann gab er noch dreihundert Kamele und genauso viele Eselinnen, die mit Pilusha und Oliven fett gefüttert waren. Viele Brahmanen waren mit Viehhüten oder anderen niedrigen Arbeiten dem gerechten und ruhmreichen Yudhishthira gefällig. Auch warteten viele von ihnen vergeblich am Palasttor, um Berge von Geschenken zu bringen. Hunderte über Hunderte Brahmanen, welche von den Kühen und dem Land lebten, welches ihnen Yudhishthira gegeben hatten, kamen mit goldenen Kamandalus randvoll mit geklärter Butter, und konnten trotz dieser kostbaren Gaben nicht in den Palast eingelassen werden. Die Sudra Könige aus den Ländern am Meeresufer übergaben hundert tausend Karpasika Dienerinnen mit schönen Gesichtern, zarten Taillen, glänzendem Haar und mit Gold geschmückt. Außerdem brachten sie als Tribut für König Yudhishthira unzählige Felle vom Ranku Hirsch, die eines jeden Brahmanen würdig waren. Die Vairamas, Paradas, Tungas, Kitavas und all die anderen Stämme, welche in den Gegenden der Meeresstrände geboren waren, in den Wäldern oder in Ländern von der anderen Seite des Ozeans, ob sie nun von Getreide lebten, welches vom Regen aus dem Wolken oder von Flußwasser getränkt wurde – sie alle warteten am Palasttor vergeblich auf Einlaß, obwohl sie Ziegen und Kühe, Esel und Kamele, Honig und Decken, Juwelen und edle Steine als Geschenke bei sich trugen.

Der große Kriegerkönig Bhagadatta, der tapfere Herrscher von Pragjyotisha und der gewaltige Souverän der Mlechas warteten an der Spitze einer riesigen Anzahl von Yavanas am Tor und kamen nicht herein mit ihrem prächtigen Tribut von windesschnellen Pferden der besten Zucht. Schließlich konnte König Bhagadatta nicht länger auf den Einlaß warten. Er ging wieder fort und hinterließ prachtvolle Schwerter mit Griffen aus reinstem Elfenbein und den schönsten Diamanten geziert. Alle Völker waren dort am Palasttor versammelt, um Tribut zu zahlen, und vielen wurde der Eintritt verwehrt. Da waren Menschen mit zwei oder auch drei Augen, manche hatten ihre Augen auf der Stirn und manche der Wartenden hatten nur ein Bein, oh König. Da waren Aushnikas, Nishadas, Romakas und auch Kannibalen. Deren Herrscher führten als Tribut zehntausend schöngefärbte Esel mit sich mit schwarzen Nacken und riesigen Körpern, die alle an der Küste von Vankhu geboren waren. Allerorten lobte man sie für ihre Schnelligkeit und Fügsamkeit. Die meisten Könige gaben Yudhishthira Gold und Silber, doch nur manche von ihnen erhielten Einlaß in den Palast. Die einbeinigen Völker brachten Yudhishthira wilde Pferde. Manche von ihnen waren so rot wie Marienkäfer, andere trugen alle Farben des Regenbogens und andere glichen Abendwolken. Sie alle waren so schnell wie der Gedanke und trugen das beste Gold zu Yudhishthira. Ich sah auch zahllose Chins, Shakas, Uddras und Barbarenvölker aus den Wäldern, sowie Vrishnis, Harahunas und die düsteren Leute vom Himavat neben vielen Nipas am Palasttor warten. Die Menschen von Valhika gaben dem König zehntausend Esel, welche am Tag zweihundert Meilen schafften. Sie waren von vorzüglicher Gestalt, wohltrainiert und überall gut angesehen, wegen ihrer ebenmäßigen Proportionen, ihren schönen Färbungen und dem weichen Fell, welches sich sehr angenehm anfühlte. Die Valhikas gaben auch noch Berge von wollenen Decken, welche in Chin gefertigt worden waren, Ranku Hirschfelle und Kleider aus Jute und Seide. Viele der weichen Kleider waren aus anderen Fasern als Baumwolle gefertigt und waren so schön gefärbt, wie der Lotus. Auch gaben sie warme Schaffelle zu tausenden, scharfe und lange Schwerter, Dolche, Krummsäbel und scharfkantige Streitäxte, die in den westlichen Ländern gefertigt worden waren. Mit all ihrem Parfüm, den Juwelen und Diamanten warteten sie am Tor des Palastes, und konnten doch nicht eingelassen werden. Die Shakas, Tukharas, Kankas, Romakas und Männer mit Hörnern brachten als Tribut große Elefanten, zehntausend Pferde, Millionen Goldmünzen und warteten wie alle anderen auf Einlaß. Die Könige der östlichen Länder präsentierten kostbare Teppiche, Wagen, Betten und Rüstungen, alles mit Gold, Elfenbein und Juwelen in allen Farben verziert, und auch Waffen und Streitwagen verschiedenster Formen und Größen und von der schönsten Handwerkskunst, wohltrainierte Pferde, die mit Tigerfellen bedeckt waren, reiche und bunte Decken für Elefanten, Perlen, Gold und Edelsteine, und sie erhielten die Erlaubnis, in den Palast der ruhmreichen Pandavas einzutreten.


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